Nach 90 Minuten stand im Alpenbauer Sportpark am Samstagnachmittag zwischen der SpVgg Unterhaching und dem SC Preußen Münster ein 2:2-Unentschieden auf der Anzeigetafel. In Halbzeit eins hatten die Hausherren fehlerhaftes Abwehrverhalten der Adlerträger ausnutzen und mit 2:0 in Führung gehen können. Nach der Pause steigerten sich die Preußen, investierten mehr in die Offensive und schafften es noch durch einen späten Elfmetertreffer, immerhin einen Punkt mit zurück in die Domstadt zu nehmen. Rufat Dadashov hatte den ersten Strafstoß der jüngeren Vereinsgeschichte sicher vollstreckt und so den Punkt gerettet.

Drei Wechsel nahm Cheftrainer Sven Hübscher in Unterhaching vor. Ole Kittner fehlte auf der langen Auswärtstour, weil er Vater geworden war. Darüber hinaus mussten Nico Brandenburger und Heinz Mörschel zunächst auf der Bank Platz nehmen. In die Dreierkette im 3-5-2-System rückten wieder Okan Erdogan und erstmals Alexander Rossipal, die an der Seite von Simon Scherder verteidigten. Zudem erhielt Maurice Litka im zentralen Mittelfeld den Zuschlag.

Erneuter früher Gegentreffer

Alle guten Vorsätze, mit denen die Preußen in den Alpenbauer Sportpark gereist waren, erhielten schon wieder in der Anfangsphase einen herben Dämpfer. Bereits nach acht Minuten fiel der Führungstreffer für die Hausherren, die von einem schwachen Abwehrverhalten der Adlerträger profitierten. Eine Flanke klärte Simon Scherder per Kopf ins Zentrum, wo das Leder Sascha Bigalke auf den Fuß fiel. Der legte quer auf Jim-Patrick Müller, der wiederum aus knapp elf Metern keine Probleme hatte zu vollstrecken. Die Preußen, die zudem Zeitpunkt ebenfalls im Strafraum standen, sahen da mehr zu als einzugreifen. Ein zweites Mal zu einfach ging es für die SpVgg, die bis dahin nach vorne keine besonders gutes Spiel ablieferte, beim 2:0. Zwei Doppelpässe, von der Grundlinie quergelegt und im Zentrum schaltete Stroh-Engel schneller als alle Adlerträger, die noch in der Nähe waren – 0:2 (30.). Der zweite Torschuss war der zweite Treffer für die Hachinger.

Bis zur Pause ließen es die Gastgeber wieder ruhiger angehen, die Angriffsversuche der Münsteraner wiederum verpufften meist schon früh. Eine Aktion spielten die Preußen über die rechte Seite schnell durch, doch an der Fünfmeterraumkante versprang Maurice Litka der Ball bei der Annahme. Für die Nummer acht war das auch mehr oder weniger die letzte Szene im Spiel, in der Halbzeit wurde er für Luca Schnellbacher ausgewechselt. Schnellbacher wiederum hatte im zweiten Durchgang die erste Preußenchance, doch sein Kopfball landete in den Armen von Keeper Nico Mantl. Am Spiel selbst hatte sich aber auch nach dem Seitenwechsel nicht viel verändert. Die Ballbesitzanteile waren ähnlich verteilt, doch Unterhaching wusste bis zu diesem Zeitpunkt mehr damit anzufangen.

Schnellbacher beginnt Aufholgjagd

So plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin, bis Haching-Keeper Mantl eine Einladung verteilte, Rufat Dadashov verpasste es jedoch, das Geschenk anzunehmen. Zuvor hatte ihm der Schlussmann den Ball einfach in die Füße gespielte, im Eins-gegen-eins behielt Mantl dann aber die Oberhand. Der Anschluss sollte aber trotzdem fallen: Eine Flanke von Kapitän Julian Schauerte sorgte für Unruhe im Strafraum, am zweiten Pfosten lauerte erneut Schnellbacher, der das Leder unter den Querbalken und zum 1:2 ins Tor drosch (67.). Damit leckten die Preußen wieder Blut und waren zurück im Spiel, das zuvor eigentlich fest in den Händen der Hachinger lag. Doch das sollte sich jetzt ändern. Die Adlerträger schafften es zunehmend, Druck nach vorne auszuüben und dem Tor der Unterhachinger näher zu kommen.

Über rechts spielten sich die aufkommenden Münsteraner in den Strafraum, wo Kevin Rodrigues Pires ins Zentrum ablegen wollte. Der Ball wurde wohl mit dem Arm geblockt, Schiedsrichter Florian Lechner zeigte – und damit ist die gefühlt ewige Serie beendet – auf den Punkt. Rufat Dadashov schnappte sich selbstbewusst das Leder und glich zum 2:2 aus (83.). In der Schlussphase mobilisierten beide Mannschaften nochmal die letzten Kräfte, um die Partie auf ihre Seite zu ziehen. Es ging hin und her, doch spätestens als Max Schulze Niehues kurz vor Schluss auf der Linie klärte, stand fest, dass sich die SpVgg Unterhaching und der SC Preußen Münster am 11. Spieltag die Punkte teilen würden.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Erdogan, Scherder, Rossipal (Grodowski, 81.) – Schauerte, Litka (Schnellbacher, 46.), Wagner, Pires, Heidemann – Dadashov, Özcan

Unterhaching: Mantl – Schwabl, Winkler, Greger, Dombrowka – Müller, Stahl, Hufnagel, Bigalke – Stroh-Engel (Hain, 61.), Schröter (Heinrich, 76.)

Tore: 0:1 Müller (8.), 0:2 Stroh-Engel (30.), 1:2 Schnellbacher (67.), 2:2 Dadashov (83.)

Gelbe Karten: Hufnagel, Müller / Wagner, Dadashov, Erdogan, Scherder

Zuschauer: 2.500

Schiedsrichter: Florian Lechner

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