Nach vier Wochen steigt der SC Preußen Münster am morgigen Samstag mal wieder in den eigenen Mannschaftsbus und trifft im Stadion Velbert auf den KFC Uerdingen. Ein Club, den die Adlerträger noch aus Drittliga-Zeiten kennen. Das letzte Aufeinandertreffen war im Februar 2020 ebenfalls ein Auswärtsspiel, damals noch in der Merkur-Spiel-Arena von Fortuna Düsseldorf. Jetzt gibt es, nachdem die Krefelder vor der Saison keine Lizenz mehr für die 3. Liga erhalten haben, das nächste Wiedersehen in der Regionalliga. Und diesmal gehen die Adlerträger, anders als noch vor etwa eineinhalb Jahren, als Favorit in das Duell mit dem Ligaschlusslicht.

UERDINGEN VOR EINER HERKUESAUFGABE

Acht Zähler hat der KFC nach 16 Spieltagen auf der Habenseite, dabei tragen sie aber noch den Ballast eines Neun-Punkte-Abzugs mit sich, der aus einem Insolvenzverfahren resultiert. Der Abstand auf das rettende Ufer beträgt damit – den Abzug eingerechnet – bereits jetzt 17 Zähler. Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn man angesichts dieser Umstände von einer Herkulesaufgabe für die Mannschaft spricht. „Der Club, auch ein Traditionsverein, hat die Situation nach dem ganzen Chaos aber angenommen, davor habe ich Respekt. Auch die Fans unterstützen die Mannschaft, egal wie es steht“, so Preußencoach Sascha Hildmann, der auch beim letzten Duell schon an der Seitenlinie stand. Damals gewannen die Adlerträger mit 2:0, das darf morgen gerne wieder so sein. „Die Erwartungshaltung für morgen ist, gerade von außerhalb, sehr hoch. Uerdingen hat sich aber so langsam gefangen und stabilisiert. Mit der Mannschaft der ersten Spiele ist das nicht mehr zu vergleichen.“

Die Ergebnisse der Krefelder bestätigen den leichten Aufwärtstrend, zuletzt spielten sie jeweils 1:1-Remis gegen Fortuna Düsseldorf und den VfB Homberg. Bei der letzten Partie stand erstmals auch der neue Coach Alexander Voigt an der Seitenlinie, der damit Dmitry Voronov beerbt. Es ist der zwölfte Trainerwechsel seit Januar 2019. „Es ist schon eine Handschrift des neuen Coaches zu erkennen. Ohnehin haben sie morgen eigentlich nichts zu verlieren und werden wohl auch so auftreten.“ Am Ende ist es aber auch egal, wie die Situation beim KFC aussieht, für den Preußentrainer zählt ohnehin eins: „Wir werden morgen demütig dorthin fahren.“ Dabei will der Coach keinesfalls die Qualität seiner Mannschaft und die Favoritenrolle infrage stellen wollen, er will jedem Gegner einfach den angebrachten Respekt zollen. „Jeder, der selbst Fußball gespielt hat, weiß auch, wie schwierig solche Aufgaben sein können. Allen anderen sei gesagt: Es muss erstmal gespielt werden“, so der Fußballlehrer, der aber auch betont: „Wir haben ein klares Ziel und einen Weg vor uns – und auf diesem Weg steht uns Uerdingen morgen im Weg. Unser Ziel ist es, wieder eine gute Leistung abzuliefern und mit unserem Stil dort die drei Punkte einzufahren.“

PERSONELLE SITUATION

Unter der Woche musste der Coach dabei drei Tage auf Marvin Thiel verzichten, der erkältet aussetzte. Mittlerweile ist der Linksfuß zurück, wird morgen aber voraussichtlich eine Pause bekommen. Das könnte wieder die Chance für Jannik Borgmann sein, der sich in den letzten Wochen regelmäßig den Job mit Thiel als Linksverteidiger teilte. Ansonsten hat sich personell aber nichts verändert und der Preußencoach kann auf den Kader vertrauen, der ihm zuletzt auch im Topspiel gegen RW Oberhausen zur Verfügung stand.

 

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