Der SC Preußen Münster ist mit einem verdienten 2:0-Heimsieg gegen den SV Rödinghausen in das neue Fußballjahr gestartet. In einem umkämpften Spiel waren im zweiten Durchgang die Tore von Gerrit Wegkamp und Nicolai Remberg spielentscheidend und bescherten den Adlerträgern gleich zum Auftakt drei Punkte. Die Gäste aus Ostwestfalen boten den Preußen zwar über weite Strecken die Stirn, wurden aber selbst kaum torgefährlich.
Im Testspiel bei Schalke 04 II hatte Trainer Sascha Hildmann sein Grundgerüst bereits angedeutet, nur einzelne Positionen war noch fraglich. Die Antwort lieferte dann der Spielberichtbogen kanpp eine Stunde vor Spielbeginn. Auf dem linken Flügel erhielt Benedikt Zahn den Vorzug, Justin Möbius und Osman Atilgan mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Bei Jules Schwadorf will das Trainerteam die Belastung weiter behutsam steigern, er wurde nach 70 Minuten eingewechsel und sollte für Entlastung sorgen. Zudem nahm Dennis Daube die Position des verletzten Joshua Holtby im zentralen Mittelfeld ein. In der Sturmspitze gab es keine Überraschung, dort feierte Gerrit Wegkamp sein Pflichtspiel-Debüt.
Torlos in die Pause
Für Schönwetter-Fußballer waren das am Samstag sicher keine Wunschbedingungen, das ist Mitte Januar aber auch nicht zu erwarten. Die Temperaturen bewegten sich um den Nullpunkt, der Platz war schwierig, zumindest war es aber trocken. Wiederum gleich auf Betriebstemperatur war dafür Gerrit Wegkamp. Nach etwas mehr als zehn Minuten zappelte der Ball auch schon zum ersten Mal im Netz, als Wegkamp bei einer Ecke seinen Torriecher bewies. Er schnappte sich in einer unübersichtlichen Szene einen Abpraller und vollstreckte. Weil aber wohl eine Hand im Spiel war, gab Schiedsrichter Marco Goldmann den Treffer nicht. Wieder nur zehn Minuten später klärte ein SVR-Verteidiger dann einen Wegkamp-Kopfball auf der Torlinie, sonst wäre auch der Ball eingeschlagen. Es fehlte noch das Quäntchen Glück, sonst hätte der Angreifer ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass er keine große Anlaufzeit braucht. Das waren allerdings schon die torgefährlichen Highlights in Durchgang eins. Beide Mannschaften waren zwar sichtlich bemüht, auch spielerisch nach vorne zu kommen, die gegnerischen Defensivreihen wirkten darauf aber gut eingestellt. Die Offensivbemühungen wurden da in vielen Fällen früh unterbunden, die Torhüter wurden kaum gefordert.
Ärgerlich aus Preußensicht war aber, dass Marcel Hoffmeier sich nach einem vertendelten Ball den gelben Karton abholte. Seine Fünfte, er wird kommende Woche fehlen. Und musste nach einem zweiten Foulspiel auch noch vor dem Seitenwechsel Platz machen, eine Vorsichtsmaßnahme von Trainer Hildmann (40.). Für ihn rückte Roshon van Eijma in die Viererkette, der sich auch gleich zweikampfstark einfügte – und wie schon bei seinem Debüt auch vorne seine Stärken zum Besten gab. Kurz nach dem Seitenwechsel kam van Eijman bei einer Ecke an den Ball, wieder stand aber ein Rödinghausener goldrichtig auf der Linie. Ärgerlich aus Preußensicht, wieder fehlten nur Zentimeter. Noch besser machte es schließlich Wegkamp, der sich im dritten Anlauf belohnte. Eine Flanke von Julian Schauerte drückte der Angreifer, der gefühlt Sekunden lang in der Luft stand, perfekt ins lange Eck. Keeper Sebald chancenlos, die Preußen mit 1:0 in Führung (52.).
Remberg mit der Entscheidung
Unverdient war die Führung angesichts der besseren Chancen keinesfalls, insgesamt blieb das Duell aber eine zähe Angelegenheit. Je länger die zweiten 45 Minuten dauerten, umso weniger Spielfluss kam zustande. Viele kleine Fouls stoppten Szenen, auch der zunehmend seifige und holprige Platz spielte beiden Teams nicht gerade in die Karten. Unter Zugzwang standen aber eben die Gäste, die auf den Ausgleichstreffer spielen mussten. Und inmitten der vielleicht schwierigsten Phase gelang Nicolai Remberg der so wichtige zweite Treffer. Ein Abpraller nach einer Standard-Situation landete vor seinen Füßen und er fand überlegt die Gasse durchs Getümmel, sodass der Ball unhaltbar vom Innenpfosten ins Tor sprang – 2:0 (72.). Für die Gäste ein herber Nackenschlag, kamen sie zuvor doch etwas besser in Schwung. Um es in Fußballsprech auszudrücken: Ein Tor zum psychologischen richtigen Zeitpunkt. Knapp 20 Minuten waren danach noch zu gehen, in denen erwartungsgemäß Rödinghausen nochmal alles nach vorne schmiss. Am Ende aber erfolgslos, die Preußen verteidigten jede Szene leidenschaftlich und verdienten sich, dass nach 90 Minuten hinten die Null noch stand. Ein erfolgreicher Auftakt ins neue Jahr.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier (van Eijma, 40.), Heidemann – Remberg, Erdogan, Daube (Klann, 74.) – Grodowski (Atilgan, 90.), Wegkamp, Zahn (Schwadorf, 70.)
Rödinghausen: Sebald – Arkenberg, Flottmann, Reithmeir, Langer – Schuster – Kurzen, Derflinger (Lee, 63.), Kunze (Mause, 78.), Ibrahim (Ten Voorde, 63.) – Simakala
Tore: 1:0 Wegkamp (52.), 2:0 Remberg (72.)
Gelbe Karten: Hoffmeier, Erdogan / Reithmeir, Kunze
Schiedsrichter: Marco Goldmann