Adler sollen fliegen! Und deshalb hebt der Adlertross am Freitagnachmittag mit dem Flugzeug gen Osten ab. Schließlich stehen die Preußen vor einer der weitesten Auswärtsreisen; und das ausgerechnet zum Auftakt der englischen Woche. Nur nach München müssen noch ein paar mehr Kilometer abgespult werden. 577 Kilometer sind es vom Preußenstadion bis in die Lausitz. Dort, im Stadion der Freundschaft, trifft der SC Preußen am Samstag (14 Uhr, live bei Magenta Sport & im WDR Fernsehen)  auf den Tabellenvorletzten Energie Cottbus. Ein Selbstläufer? Mitnichten! Schon gar nicht in dieser unberechenbaren 3. Liga.

Die Gastgeber stehen natürlich unter Druck, müssen ihre Heimspiele gewinnen, um im Kampf gegen den Abstieg weiter ein Wörtchen mitreden zu können. Fünf Punkte sind es bis zum Strich, eine echte Herausforderung. Einfluss auf das Spiel der Adlerträger hat das aber nicht, wie Cheftrainer Marco Antwerpen betont: „An unserer Ausrichtung wird sich nichts ändern. Wir bleiben offensiv und scheuen auch den Ball nicht. Unsere Art und Weise Fußball zu spielen ist auch unabhängig davon, ob wir ein Heim- oder Auswärtsspiel haben. Wir achten bei der Ausrichtung viel mehr auf unser Team als auf den Gegner.“

Wie das eigene Team am Samstag aussieht, lässt der Trainer zwei Tage vor dem Spiel natürlich offen, schließt aber trotz des überzeugenden 4:0-Heimerfolges gegen Aalen taktische und personelle Änderungen nicht aus – im Gegenteil. „Nur deswegen bleiben wir nicht automatisch bei derselben Aufstellung oder Ausrichtung. Wir haben in der Vergangenheit gute Erfahrungen damit gemacht zu variieren und den Gegner vielleicht auch mal zu überraschen“, so der 47-Jährige.

Und der FC Energie? „Ein gut geordnetes Team, mit einem sehr guten und erfolgreichen Trainer“, so Antwerpen kurz. Der Rest hänge ja eh von der eigenen Mannschaft ab. Und da kann das Trainergespannt personell aus dem Vollen schöpfen. Keine verletzten, keine angeschlagenen und keine kranken Spieler, wird der eine oder andere Akteur am Freitag nach dem Abschlusstraining noch dem Rotstift zum Opfer fallen müssen.

Für einen Preußen-Akteur dürfte es allerding eine ganz besondere Partie werden. Von klein auf erlernte Martin Kobylanski in Cottbus das Fußballspielen, kam zu seinen ersten Einsätzen in der 2. Bundesliga, ehe es ihn zum SV Werder Bremen und später zu Union Berlin zog. Am Samstag dürfte es zum großen Wiedersehen mit seiner Familie kommen, die im nahegelegenen Polen oder in Berlin wohnt. Und eins ist klar: Am Samstag sind sie alle trotz großer Verbundenheit zu Energie Preußenfans.

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