Das war ein unterhaltsamer Abend, den der SC Preußen Münster am Flinger Broich bei Fortuna Düsseldorf II erlebte und nach 90 Minuten mit 4:2 verdient für sich entschied. Seinen Anteil zum Erfolg steuerte Deniz Bindemann bei, der in Halbzeit eins einen Hattrick erzielte und dabei der Nutznießer starker Offensivaktionen der Preußen war. Ohnehin zeigten die Adlerträger, bis auf wenige Ausnahmen, wieder eine richtig gute Leistung und verdienten sich so die nächsten drei Punkte redlich.

Eine personelle Veränderung musste Trainer Sascha Hildmann für die Partie am Rhein vornehmen, denn Joel Grodowski fehlte bekanntermaßen verletzungsbedingt. Für ihn rutschte eben jener YOUNGSTAR Deniz Bindemann in die Anfangsformation, ansonsten beließ es der Fußballlehrer bei der Mannschaft, die schon gegen Fortuna Köln überzeugte.

Vier Tore in Durchgang eins

In der Landeshauptstadt wurden die Adlerträger von feinstem Münsteraner Meimel begrüßt, vor Spielbeginn schüttete es phasenweise über dem Paul-Janes-Stadion. Pünktlich zum Anpfiff um 19:30 Uhr hörte es dann aber auf – und die Halbzeit des Deniz Bindemann begann. Aber der Reihe nach. Der frisch bewässerte Platz in Düsseldorf präsentierte sich wirklich in einem super Zustand, das kam der Spielanlage der Preußen natürlich entgegen. Der erste Treffer sollte aber nach einem Standard fallen. Dennis Daube brachte einen Eckball scharf rein, Gerrit Wegkamp verlängerte und, wie schon in den letzten Spielen und noch häufiger am Mittwochabend, stand Deniz Bindemann goldrichtig. Der Angreifer, der neu in die Startelf gerutscht war, hielt seinen Kopf hin und traf zum 1:0 (14.). Von verdient konnte man zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht sprechen, keine der beiden Mannschaften konnte sich in der Anfangsphase ein wirkliches Übergewicht erarbeiten. Das sollte sich aber bald ändern. Düsseldorf konnte zwar einen Fehler in der Preußendefensive ausnutzen und zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen (21.), von diesem Rückschlag ließen sich die Preußen aber einmal mehr nicht beirren. Im Gegenteil, sie steigerten sich und übernahmen das Kommando auf dem Rasen – und das spiegelte sich bald auch auf der Anzeigetafel wider. Erst hielt Bindemann den Kopf nochmal hin (26.), nur zehn Minuten später dann die Fußspitze (37.). Es waren seine Treffer zwei und drei, der lupenreine Hattrick war perfekt. 3:1.

Die Düsseldorfer, die es zwar probierten, wurden jetzt von den deutlich überlegenen Münsteranern in die Schranken gewiesen. Und als wären die Gegentore nicht genug Rückschläge gewesen, flog Fortuna-Keeper kurz vor der Pause noch vom Platz, als er eine Großchance außerhalb des Strafraums mit der Hand unterband. Sonst hätte Alex Langlitz die vierte Bude nachgelegt, so ging es mit dem 3:1 in die Pause. Mit einem Mann mehr blieben die Adlerträger auch nach dem Seitenwechsel das spielbestimmende Team, leisteten sich bei allen Offensivbemühugen aber hinten einen Schnitzer. Wieder war Fortune Siadas der Nutznießer und verkürzte aus dem Nichts auf 3:2 (62.). Und beinahe hätten die Hausherren in Unterzahl auch noch ausgeglichen. Ein langer Ball rutschte hinter die Kette und Jannik Borgmann wurde ins Laufduell mit Siadas gezwungen. Im Strafraum grätschte der groß gewachsene Innenverteidiger den Ball Siadas vom Fuß, Schiedsrichter Felix Weller entschied aber auf Strafstoß. Eine ärgerliche Entscheidung, Keeper Marko Dedovic egalisierte das mit seiner Parade aber (65.).

Langlitz mit der Entscheidung

Da hatten die Adlerträger auch etwas Glück, dass die Düsseldorfer nicht zur Überraschung aller zurückkamen. Diese fünf verrückten Minuten beendeten die Münsteraner dann aber endgültig mit ihrem vierten Treffer. Auf links konnte Niklas Heidemann flanken, am zweiten Pfosten hatte Alex Langlitz zu viel Platz und hatte keine Probleme einzuköpfen – 4:2 (69.). Die Bedeutung des Treffers war angesichts der neu aufgekommenen Hoffnung der Hausherren auch nicht zu unterschätzen, zumindest verlief mit dem wiederhergestellten Zwei-Tore-Vorsprung der restliche Abend deutlich entspannter. Alles andere als ein Auswärtssieg hätte den Spielverlauf aber auch nicht ansatzweise richtig wiedergegeben.

Die Daten zum Spiel

SCP: Dedovic – Hoffmeier, Scherder, Borgmann (van Eijma, 66.) – Schauerte, Remberg, Daube (Holtby, 54.), Heidemann – Langlitz (Mekonnen, 81.), Wegkamp, Bindemann (Möbius, 76.)

Düsseldorf: Wiesner – Montag, Touglo, Oberdorf, Stöcker – Schaub, Sieben (Lofolomo, 46.), Kummer, Siadas – Fink (Müller, 45.), Meuer (Bronemann, 60.)

Tore: 1:o Bindemann (14.), 1:1 Siadas (21.), 2:1 Bindemann (26.), 3:1 Bindemann (37.), 3:2 Siadas (62.), 4:2 Langlitz (69.)
Gelbe Karten: Scherder

Rote Karte: Wiesner (44.)

Schiedsrichter: Felix Weller

 

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