Mit 3:0 gewinnt der SC Preußen Münster sein Auswärtsspiel bei RW Ahlen und fährt die nächsten drei Punkte ein. Dabei zeigten die Adlerträger in Ahlen besonders in Halbzeit eins eine starke Leistung, verpassten es aber, für eine vorzeitige Entscheidung zu sorgen. Inmitten der besten Phase der Gastgeber in Durchgang zwei schafften die Münsteraner es aber, den Sack durch einen Wegkamp-Doppelpack zuzumachen.

Wie schon in den letzten Partien vertraute Trainer Sascha Hildmann auch an der Werse wieder auf dieselbe Startelf und nahm keine Veränderungen vor. Zudem kehrten Thorben Deters, Simon Scherder und Tom Müller nach überstandener Krankheit zurück ins 20er-Aufgebot.

Starke Halbzeit, schwache Chancenverwertung

Im Wersestadion unterstrichen die Preußen ihre Favoritenrolle von Beginn an. Sie waren die Mannschaft, die auf einem schwierigen Boden versuchte Fußball zu spielen und es gleichzeitig schaffte, Ahlen selbst gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. So gelang es den Adlerträgern, dass sich die erste Halbzeit fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber abspielte. Das war stark und führte vor allem zu vielen, vielen Offensivaktionen, an deren Ende aber leider lange derjenige fehlte, der das Leder über die Linie drückte. Die Chancen dafür waren ausreichend da. Bestimmt fünf, sechs Mal kam die Hildmann-Elf schon in der ersten halben Stunde bis in den Sechzehner oder sogar Fünfmeterraum, jeder Querpass fand dann aber keinen Abnehmer mehr, ansonsten hätte es gut und gerne schon 2:0 oder 3:0 stehen können. Der Coach selbst schrie von der Seitenlinie immer mal rein: „Schießt!“ Und das sollte der Schlüssel zur Führung sein. Anstatt bis zur Grundlinie zu gehen, zog Henok Teklab mal nach innen und probierte es aus der zweiten Reihe. In bester Stürmermanier stand Andrew Wooten an der Fünfmeterkante und hielt seinen Fuß rein – 1:0 (40.). Es war die hochverdiente Führung, die noch höher hätte ausfallen müssen. Aber sowohl Nicolai Remberg als auch Wooten verpassten Großchancen zum 2:0. So blieb es bei der 1:0-Pausenführung – und das sollte für die zweiten 45 Minuten für unnötig viel Spannung sorgen.

Vorentscheidung im richtigen Moment

Die Hausherren kamen, durch den Rückstand auch unter Zugzwang gesetzt, mutiger aus der Kabine und kamen selbst zu ersten Offensivaktionen. Weil die Adlerträger es im Gegenzug für 20, 25 Minuten nicht mehr schafften, für Entlastung zu sorgen, entwickelte Ahlen eine erste echte Druckphase im Spiel, in der mit ein wenig Pech aus Preußensicht auch das 1:1 hätten fallen können. Mit viel Leidenschaft und dem unbedingten Willen, die Null zu halten, schafften die Preußen es aber, diese Phase unbeschadet zu überstehen – und setzten zudem inmitten dieser starken RWA-Minuten den entscheidenden Nadelstich. Nicolai Remberg eroberte nach einem Fehlpass des eingewechselten Deniz Bindemann das Leder zurück und marschierte sofort nach vorne, wo er im richtigen Moment auf Gerrit Wegkamp durchsteckte. Der Mittelstürmer behielt die Nerven und schob den Ball clever am herauseilenden Robin Brüseke vorbei ins Netz – 2:0 (79.). Der Wille der Rot-Weißen war damit gebrochen, die Adlerträger legten aber nochmal nach. Diesmal setzte sich der ebenfalls eingewechselte Shaibou Oubeyapwa stark über die rechte Seite durch und legte im Strafraum auf Wegkamp quer, der stark zum 3:0-Endstand abschloss (85.). Das, was die Preußen in Durchgang eins noch an Chancen verpasst hatten, nutzten sie in diesen Situationen eiskalt und sicherten so den verdienten Auswärtssieg.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis (Scherder, 46.), Kok, Hahn – Teklab (Oubeyapwa, 64.), Remberg, Bouchama (Deters, 58.), Grote, Lorenz – Wegkamp, Wooten (Bindemann, 68.)

Ahlen: Brüseke – Holldack, Reithmeir, Borgmann, Tuma – Schlüsselburg (Skoda, 78.), Twarzdik – Özkara, Dej (Sezer, 78.), Bulut – Marzullo (Kaiser, 68.)

Tore: 1:0 Wooten (40.), 2:0 Wegkamp (79.), 3:0 Wegkamp (85.)

Gelbe Karten: Özkara, Dej, Reithmeir / Koulis, Schulze Niehues

Zuschauer: 2.922

Schiedsrichter: Thibaut Scheer

 

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