Mit einer 1:3-Niederlage trat der SC Preußen Münster am Montagabend die Heimreise vom SV Meppen an. Dabei war das Ergebnis nach 90 Minuten noch knapper, als es der Spielverlauf in der Hänsch-Arena hergegeben hätte. Die Hausherren lieferten einen starken Auftritt gegen sichtlich verunsicherte Preußen ab, die über weite Strecken unterlagen und fast chancenlos waren. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Rufat Dadashov wirkte fast ein wenig schmeichelhaft, die Entscheidung zum 1:3 folgte aber prompt. Damit bleiben die Münsteraner weiter tief im Tabellenkeller der 3. Liga stecken.

Eine knappe Woche hatte Interimstrainer Arne Barez Zeit, um die Preußen auf das Auswärtsspiel in der Hänsch-Arena vorzubereiten. Eine gute Stunde vor Anpfiff lüftete sich dann das Gehemnis der Startaufstellung. Zwei Änderungen nahm der Fußballlehrer vor, Simon Scherder und Fridolin Wagner mussten auf der Bank Platz nehmen. Den Platz in der Innenverteidigung an der Seite von Ole Kittner nahm Okan Erdogan ein, ins Mittelfeldzentrum rückte Heinz Mörschel neben Kevin Rodrigues Pires. In vorderster Linie stürmte Maurice Litka, ebenfalls neu in der Startelf, gemeinsam mit Luca Schnellbacher.

Meppen von Beginn an besser im Spiel

Ein formuliertes Ziel in der Trainingswoche war es, den Adlerträgern defensive Abläufe an die Hand zu geben und den Spielern auf diesem Weg mehr Stabilität zu geben und ihnen dadurch ihre Unsicherheiten zu nehmen. Über gelungene Aktionen im Spiel sollte dann das Selbstvertrauen suksezzive zurückkommen. Doch diese Aktionen fehlten am Montagabend. Gleich mit Anpfiff übernahmen die Hausherren gegen doch sichtlich verunsicherte Preußen das Kommando und es schwappte eine Angriffswelle nach der anderen auf den Kasten von Max Schulze Niehues. Den besten Moment der Preußen hatte Ole Kittner, als ein Kopfball von ihm den Weg ins Tor fand – Schiedsrichter Patrick Hanslbauer pfiff jedoch, eine Abseitsstellung ging dem Treffer voraus. Ansonsten waren die Münsteraner fast nur in der Defensive gefragt. Und da deckte der SV Meppen immer wieder Lücken auf.

Der Führungstreffer der Blau-Weißen war dann eine Mischung aus individueller Klasse von Deniz Undav und fehlerhaften Abwehrverhalten. Der Topscorer des SVM ließ Okan Erdogan im Zweikampf aussteigen und lupfte den Ball im Anschluss sehenswert über Keeper Schulze Niehues ins lange Eck – 0:1 (14.). Am Spielbild änderte der Treffer nichts, Meppen war weiterhin bestimmend und die überlegene Mannschaft. Beinahe jeder Angriff der Emsländer wurde gefährlich, immer wieder fanden sie in Ballbesitz auch in Unterzahl Lösungen gegen zu zaghafte Preußen. Das 2:0 hatte Valdet Rama schon auf dem Fuß, schoß aber am Tor vorbei. Auf die Leistung reagierte Trainer Arne Barez und nahm Maurice Litka nach einer halben Stunde vom Feld, für ihn kam Nico Brandenburger, der im defensiven Mittelfeld für Stabilität sorgen sollte.

Anschlusstreffer ohne Hoffnungsschimmer

In der Habzeit korrigierte das eifrige und an der Seitenlinie aktive Trainerteam um Barez, Sören Weinfurtner und Kieran Schulze-Marmeling nochmal, sprach verschiedene Dinge an. Und fanden offensichtlich die richtigen Ansatzpunkte. Die Adlerträger waren zu Beginn des zweiten Durchgangs etwas besser im Spiel und begannen selbst, Fußball zu spielen. Meppens offensive Antreiber blieben zunächst die Bälle weg und ihre Gefahr schien gelindert – zumindest für knapp 20 Minuten. In der besten Phase der Münsteraner zwang nach einem Konter erst Undav Schulze Niehues zu einer Glanzparade, wenig später glänzte der Preußenkeeper gegen Rene Guder mit einer weiteren starken Parade. Doch diesmal landete der Ball vor Luka Tankulic, der per Kopf über den Schlussmann hinweg zum 2:0 einnickte (67.).

Aufgegeben hatten die Adlerträger das Spiel aber noch nicht und versuchten weiter, gefährlich zu werden. Aus dem laufenden Spiel gelang das nur bedingt, aber eine Standardsituation sorgte in einer eigentlichen klaren Partie für neue Spannung. Ole Kittner kam im Strafraum an den Ball, Rufat Dadashov drückte das Leder mit letzten Willen über die Linie – 1:2 (75.). Doch für mehr als einen zwischenzeitlichen Hoffnungsschimmer sollte der Anschlusstreffer nicht reichen. Deniz Undav sezierte die Preußendefensive mit einem perfekten Schnittstellenpass, Rene Guder war auf und davon und ließ Schulze Niehues im Eins-gegen-eins keine Chance. 1:3 und gleichzeitig die Entscheidung (84.). Obendrein gab es für Niklas Heidemann in der 90. Minute noch die Rote Karte, als er versuchte einen Konter des SVM zu stoppen, bei seiner Grätsche aber nur Guder erwischte. Es war der Schlusspunkt einer schwachen Auswärtspartie des SC Preußen.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Kittner, Erdogan, Heidemann – Özcan, Mörschel, Pires, Hoffmann (Cueto, 74.) – Schnellbacher (Dadashov, 57.), Litka (Brandenburger, 35.)

Meppen: Domaschke – Ballmert, Puttkammer, Komenda, Amin – Egerer, Leugers (Evseev, 60.) – Kleinsorge (Guder, 60.), Tankulic, Rama (Düker, 75.) – Undav

Tore: 0:1 Undav (14.), 0:2 Tankulic (67.), 1:2 Dadashov (75.), 1:3 Guder (84.)

Gelbe Karten: Egerer, Leugers / Pires

Rote Karte: Heidemann

Zuschauer: 8.815

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer

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