Wenn morgen Abend zum Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück die Flutlichtmasten das Preußenstadion in ihr Licht tauchen, wird auch das Fußballherz vieler Preußen ein klein wenig höher schlagen. Der Inzidenz-Wert in Münster gibt es her, dass die Stadt und das Land Nordrhein-Westfalen eine Zuschauerzahl von bis zu 2.772 genehmigt haben. Damit kann der Club gemeinsam mit seinen Anhängern einen kleinen Schritt in Richtung Stadionatmosphäre zurückkehren und ein Heimspiel vor größerer Kulisse absolvieren. „Wir freuen uns sehr auf das Spiel und die Stimmung“, brennt Preußencoach Sascha Hildmann schon wieder auf die Partie „in unserem Wohnzimmer, wie ich es immer gerne nenne“. Anstoß am Mittwochabend ist um 19:30 Uhr.
„Die Partie in Essen haben wir analysiert. Ich bin innerlich immer noch sehr aufgewühlt von dem Spiel, da war mehr möglich. Es muss aber weitergehen, morgen Abend treffen wir auf Wiedenbrück“, begann Trainer Sascha Hildmann am Dienstagmittag die Pressekonferenz vor dem Heimspiel. Und mahnte im Anschluss, den Aufsteiger nicht zu unterschätzen: „Wiedenbrück wird uns sicherlich alles abverlangen. Sie kommen mit einer Unbekümmertheit hierher und haben nicht wirklich etwas zu verlieren.“ Die Zahlen des Aufsteigers verdeutlichen das Bild: In Acht Liga-Spielen haben sie erst eine Partie verloren, das war gegen den Spitzenreiter Borussia Dortmund II. Erst am letzten Wochenende haben sie noch ihre Qualitäten und ihre Moral unter Beweis gestellt, als sie sich mit Fortuna Köln beim 4:4-Unentschieden einen Schlagabtausch geliefert haben.
Im Grunde ist die Ausgangssituation ohnehin vor jedem Spiel dieselbe: „Wir müssen immer an unser Leistungslimit kommen, um unsere Spiele zu gewinnen. Das werden wir auch morgen wieder müssen. Wiedenbrück ist zwar nicht so eine abgezockte Truppe wie Essen, aber sie können und wollen auch Fußball spielen.“ Mit elf Punkten steht der SCW auf Rang elf in der Tabelle, drei Punkte und sechs Plätze hinter den Preußen. Und mit dem eigenen Saisonstart ist der Preußencoach im Großen und Ganzen auch zufrieden: „Nach sieben Spielen hatten wir bereits die 14 Punkte, das war top. Aber man muss die Partien ja immer einzeln bewerten. Die Niederlage in Köln war zum Beispiel unnötig, da hatten wir große Chancen. Auch in Wuppertal kannst du die Partie gewinnen mit den Möglichkeiten zum Schluss. Deswegen bin ich auch nicht zu 100 Prozent zufrieden, alles in allem passt das aber schon.“
Personell kündigen sich für das Heimspiel wohl wieder vereinzelte Veränderungen an. Jules Schwadorf fehlt weiterhin und kann die Partie nur als Zuschauer verfolgen. Zu ihm gesellen wird sich Osman Atilgan, den muskuläre Probleme im hinteren Oberschenkel plagen. „Unser Fokus liegt gerade ohnehin darauf, die Jungs richtig einzuschätzen und zu sehen, ob jemand überspielt ist und vielleicht nicht an sein Maximum kommt. Von daher kann es sein, dass wir morgen dem einen oder anderen Mal eine Pause geben, damit er am Samstag wieder voll marschieren kann. Das müssen wir noch entscheiden“, so Fußballlehrer Hildmann.