Anfang September startet der Fußball in NRW wieder durch. Von der Kreis- bis zur Regionalliga wird am ersten Wochenende die Saison 2020/21 beginnen und der Sport damit, nach dem Abbruch der letzten Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie, seine Rückkehr feiern. Von Fußball-Alltag werden die Partien noch ein ganzes Stück entfernt sein, aber immerhin rollt der Ball wieder. So auch für die U23 des SC Preußen Münster, die ihrer zweiten Saison in der Oberliga entgegenfiebert. „Wir verspüren natürlich eine große Lust, uns wieder auf dem Niveau messen zu dürfen“, freut sich Trainer Sören Weinfurtner auf den Start. Einen Grundstein dafür hat Weinfurtner mit seinem Team bereits gelegt, die Kaderplanung ist zu großen Teilen abgeschlossen. Und die U23 behält einen großen Stamm ihrer Mannschaft beisammen.

Neben Erhan Duyar, Jan Klauke, Nicolai Remberg, Lukas Frenkert, Sven Rüschenschmidt und Diogo Duarte, die ohnehin noch einen Vertrag besaßen, haben auch Nils Burchardt, Marius Mause, Marius Lackmann, Jonas Ströker, Sören Wald, Kürsat Özmen und Loris Deiters ihre Verträge verlängert. Dominik Klann ist an die Profis angebunden. „Bei Jan Klauke, unserem ältesten Spieler, war durch die vertragliche Situation klar, dass er als Führungspersönlichkeit bleibt. Dazu konnten wir mit Burchardt und Mause zwei absolute Führungsspieler weiter an uns binden, die die Mannschaft führen und an die Hand nehmen können“, freut sich Weinfurtner über die Zusagen und führt weiter aus: „Die Jungs dahinter sehe ich auch in der Lage und der Position, langsam in so eine Verantwortung hineinzuwachsen. Es sind einige Plätze frei geworden, da haben sie jetzt die Chance, sich in den Vordergrund zu spielen.“

„Wir können dadurch auf gewohnte Abläufe zurückgreifen und über diesen Kern auch die Integration der neuen Spieler vorantreiben. Da haben wir ein großes Glück und wirklich gute Charaktere, die uns erhalten bleiben – ganz zu schweigen natürlich von der sportlichen Qualität, die sie uns garantieren.“

Sören Weinfurtner, U23-Trainer

Dieser Stamm bildet zugleich auch das Gerüst für die neue Oberliga-Saison. „Wir können dadurch auf gewohnte Abläufe zurückgreifen und über diesen Kern auch die Integration der neuen Spieler vorantreiben. Da haben wir ein großes Glück und wirklich gute Charaktere, die uns erhalten bleiben – ganz zu schweigen natürlich von der sportlichen Qualität, die sie uns garantieren“, sieht der Übungsleiter mit diesen Personalien eine gute Grundlage geschaffen, auf der aufgebaut werden kann. Gleichzeitig stehen auch insgesamt neun Abgänge fest: Fabian Kerellaj, Ali Ibraim, Julius Hölscher, Julius Woitaschek, Nils Janßen, Jendrik Büscher, Ousman Touray und Eduard Wegmann werden den Adlerclub verlassen. „Das ist alles im Guten auseinander gegangen, das waren alles sehr offene und ehrliche Gespräche. Alle, die in den letzten – teils mehreren – Jahren hier waren, gilt natürlich ein großer Dank von unserer Seite. Es hat immer Spaß gemacht mit den Jungs zusammenzuarbeiten und die gemeinsame Zeit ja auch erfolgreich.“

Oberliga Westfalen: 21 Teams, 40 Spieltage

Bei aller Vorfreude blickt Weinfurtner aber auch mit gewissen Bedenken auf die bevorstehende Runde. Aufgrund der Tatsache, dass der Abstieg ausgesetzt wurde und zeitgleich Teams aufgestiegen sind, umfasst die Oberliga Westfalen insgesamt 21 Mannschaften. Das bedeutet 40 Spieltage. „Es ist konsequent, dass der Verband nach dem Abbruch versucht hat, möglichst vielen Mannschaften gerecht zu werden. Es wurde aber immer gesagt, dass noch eine zweite Corona-Welle auftreten kann. Auch vor dem Hintergrund, dass in den Monaten Februar und März viele Spiele in der Liga ausfallen, ist die Frage, wie du damit umgehst, wenn die Fälle eintreten. Wir reden, auch wenn wir das hier sehr ernsthaft betreiben, noch immer von der höchsten Amateurklasse. Das kann zu einem Problem werden“, merkt der U23-Trainer an.

Angesichts der strengen Hygieneauflagen, die es zu erfüllen gilt, um das Training wieder aufzunehmen, wird die mangelhafte Trainings-Infrastruktur der Jugendabteilung ebenfalls zu einem echten Problem. Der Wunsch, den einzigen Trainingsplatz für sich zu haben, wird zwar erfüllt, bringt aber natürlich jede Menge Folgeprobleme. Die Teams dürfen sich nicht begegnen, es kann immer nur eine Mannschaft aktiv sein. „Das sind individuelle Standortprobleme. Wir dürfen – Stand jetzt – mit 30 Leuten auf den Platz. Da kannst du nicht mit zwei Mannschaft parallel trainieren. Wir hoffen, dass sich Ende Juli durch eine neue Verordnung nochmal neue Möglichkeiten ergeben. Aber das ist natürlich reine Spekulation. Wir sind auch auf der Suche nach Lösungen auf anderen Plätzen, anders ist es ja gar nicht möglich.“

Insgesamt überwiegt aber, auch wenn die Umstände es erschweren, die Vorfreude auf die neue Spielzeit. „Das wird sicherlich eine sehr herausfordernde Saison, wenn man das Programm mit 21 Teams sieht. Auf allen Ebenen wird einiges auf uns zukommen. Es kommen mit Haltern und Wattenscheid aber auch tolle Namen dazu. Mit Victoria Clarholz steigt zudem ein Team auf, das wir sehr gut kennen und wo die Spiele einen kleinen Derbycharakter haben. Es ist eine klasse Liga, auf die wir uns freuen und auch Bock haben, aber es wird eben ein sportliches Programm.“

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