Einen wichtigen 1:0-Auswärtserfolg konnte die U23 des Aderclubs am Sonntagnachmittag beim Westfalenliga-Schlusslicht Viktoria Heiden einfahren und die Niederlagenserie von drei Spielen in Folge endlich wieder unterbrechen. Dabei forderten die körperbetonten Hausherren den Münsteranern auf einem schwer zu bespielendem Untergrund die nötige Bereitschaft ab, den Kampf um die drei Punkte anzunehmen. „Unsere Mentalität und Einstellung war eigentlich über 90 Minuten zu spüren, da haben wir in Heiden den richtigen Weg eingeschlagen“, überzeugten die Schützlinge von Cheftrainer Sören Weinfurtner beim Tabellenletzten mit ihrem Einsatz – und dafür wurden die Adlerträger mit dem „nötigen Spielglück“ belohnt, wie Übungsleiter Weinfurtner nach der Begegnung ehrlich zugab.
Eigentor bringt die Preußen in Front
In den ersten 45 Zeigerumdrehungen waren die Domstädter den Gastgebern überlegen, verpassten es aber, sich mit der Führung zu belohnen. „Wir haben Heiden zwar zwei, drei gute Konterchancen ermöglicht, hatten aber selbst einen Lattentreffer und haben – aus meiner Sicht – ein reguläres Tor erzielt“, hatte der U23-Coach nur das fehlende Tor zu bemängeln. Das sollte nach dem Seitenwechsel aber schnell folgen: Nach 51 Minuten kombinierten sich die Jungs von der Hammer Straße sehenswert nach vorne und eine schwarz-weiß-grüne Hereingabe landete über Umwege im Heidener-Kasten. Timo Gremme hatte den Ball klären wollen, versenkte das Leder aber im eigenen Kasten und führte die Preußen auf die Siegerstraße. „Der Angriff war schön herausgespielt. Außerdem lauerte Kriwet hinter dem Verteidiger und wäre sonst zur Stelle gewesen“, erinnert sich Weinfurtner an die Szene.
In der Folge ließen seine Schützlinge aber mehrere hochkarätige Konterchancen ungenutzt, „die wir nicht mit der nötigen Überzeugung zu Ende gespielt haben.“ Und dann folgte, was im Fußball beinahe ein ungeschriebenes Gesetz ist: Wer seine Chancen vorne nicht macht, kassiert hinten – in diesem Fall glücklicherweise nur beinahe – einen Treffer. „Heiden stellte dann auf vier Spitzen um und wir haben nicht mehr viel Entlastung bekommen“, folgte eine Schlussoffensive der Gastgeber, die die Preußenelf ins Schwitzen brachte und in einem, wie Sören Weinfurtner sagt, fragwürdigen Elfmeter kurz vor Schluss mündete. Aber in diesem spielentscheidenden Moment war SCP-Schlussmann Stephan Tantow hellwach, parierte den Strafstoß und hielt den Sieg für seine Mannschaft fest. „Wenn wir in der Situation nicht einen überragenden Torwart haben, fährst du mit ein bisschen Pech wieder nur mit einem Punkt nach Hause“, wusste die gesamte Mannschaft, bei wem sie sich nach Spielende bedanken musste.
Die Daten zum Spiel:
Aufstellung: Tantow – Voß, Eickhoff, Borgmann, Sammerl (Budak, 70.) – Wiebe – Kriwet (Saerbeck, 84.), Kerelaj, Benmbarek (Böhmer, 90.), Brodersen – Mladenovic
Tore: 1:0, Timo Gremme (51., Eigentor)