Im zweiten Testspiel der Wintervorbereitung fuhren die Adlerträger beim TuS Blau-Weiß Lohne den zweiten Sieg ein. Und der fiel mit 5:1 (1:0) deutlicher aus, als man vielleicht erwarten konnte. Denn mehr als eine Stunde lang agierte der Spitzenreiter der Regionalliga West gegen den Tabellenneunten der Regionalliga Nord nach der Hinausstellung von Darius Ghindovean in Unterzahl. All das bei norddeutschem Schietwetter mit starkem Wind und Dauerregen vor etwa 150 Fans – die meisten davon dürften aus Münster angereist sein.

Wie zuletzt gegen Werder II schickte Preußencoach Sascha Hildmann je Halbzeit unterschiedliche Formationen aufs Feld. So konnte sich jeder zeigen und gleichzeitig 5 Kilometer Laufleistung auf den Kilometerzähler draufzupacken. Die Preußen starteten erwartungsgemäß aktiver und um Spielkontrolle bemüht, doch der Gegner wehrte sich – auf Konter lauernd – gerade in der Anfangsviertelstunde mehr, als es zum Beispiel die U23 von Werder Bremen am vergangenen Mittwoch tat.

Durch seine unüberlegte Aktion brachte Darius Ghindovean den Matchplan seiner Teamkameraden dann schon nach 25 Minuten gehörig durcheinander. Auf Höhe der Mittellinie unterband er rüde den Konter des Gegners, sah nach etwas überhitzten Protesten der Gastgeber dann die glatt rote Karte. Eine sicher vertretbare Entscheidung des Unparteiischen, der es mit viel Wohlwollen bei einem Testspiel vielleicht aber auch bei Gelb hätte belassen können. Danach waren die Münsteraner 65 Minuten in Unterzahl gefordert. Und Achtung Spoiler: Sie meisterten diese Hürde mit Bravour. Denn die starke Reaktion folgte umgehend, als Deniz Bindemann den Ball nach 29 Zeigerumdrehungen zielgenau in die Mitte brachte, wo Shaibou Oubeyapwa Zeit und Platz nutzte und souverän vollendete – 1:0 für die Preußen!

Kurz vor der Pause lagen Pech und Glück dann sehr dicht beieinander: Mit einer fragwürdigen Abseitsentscheidung blieb das 2:0 nach 42. Minuten verwehrt, in der Schlussminute der ersten Halbzeit retteten dann erst der Pfosten und im Nachschuss Preußen-Keeper Tom Müller vor dem Ausgleich. So ging es mit der knappen Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel spielten die Adlerträger dann all ihre Klasse aus, von Unterzahl war nichts zu sehen. Gerrit Wegkamp mit dem Kopf (55.), Kapitän Marc Lorenz mit feinem Fuß (64.) und es stand nach guten 60 Minuten 3:0. Henok Teklab (69.) und Nicolai Remberg per Kopf (75.) steuerten die Treffer vier und fünf bei. Der 1:5-Ehrentreffer durch Thorsten Tönnies war dann nur noch Ergebniskorrektur.

Preußencoach Sascha Hildmann nach dem Abpfiff: „Wenn du mit zehn Mann 5:1 gewinnst ist das schon sehr souverän, auch wenn der Gegner ebenfalls ein bis zwei gute Chancen hatte. Trotzdem gibt es hier wenig Platz für Kritik. Dass Darius Ghindovean zum zweiten Mal in einem Testspiel Rot gesehen hat, ist natürlich sehr unglücklich.“

Daten zum Spiel

Aufstellung 1. Halbzeit: Müller – Frenkert, Koulis, Demirarslan – Oubeyapwa, Ghindovean, Schacht, Langlitz – Bouchama – Atmaca, Bindemann

Aufstellung 1. Halbzeit: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Teklab, Remberg, Grote, Lorenz – Wegkamp, Wooten

Tore: 0:1 Shaibou Oubeyapwa (29.), 0:2 Gerrit Wegkamp (55.), 0:3 Marc Lorenz (64.), 0:4 Henok Teklab (69.), 0:5 Nicolai Remberg (75.), 1:5 Thorsten Tönnies (89.)

Rote Karte: Darius Ghindovean

 

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