Der SC Preußen Münster hat sein Auswärtsspiel beim SV Straelen souverän mit 4:0 gewonnen und damit eine starke Reaktion nach dem Rückschlag am Dienstag gezeigt. Dabei waren die Adlerträger über die gesamten 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft und schafften es, ganz ohne Spektakel, die vier Tore herauszuspielen. Extrem bitter waren am Nachmittag aber die Verletzungen von Torschütze Manuel Farrona Pulido und Stratege Dennis Daube, bei denen jetzt die nächsten Tage die Diagnosen abgewartet werden müssen.

In Straelen stellte Trainer Sascha Hildmann seine Mannschaft und damit auch die Spielweise etwas um. Mit einer Doppelspitze um Gerrit Wegkamp und Jan Dahlke agierten die Adlerträger im 4-4-2-System mit mehr langen Bällen, als sie es sonst taten. Im Zentrum bildeten Dennis Daube und Nicolai Remberg die Achse, Joshua Holtby musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dazu fehlte Doppeltorschütze Thorben Deters verletzt, der aber gemeinsam mit Neuzugang Robin Ziegele in Straelen auf der Tribüne saß.

Farrona Pulido mit dem Dosenöffner

Das beschauliche Straelener Stadion begrüßte die Münsteraner auch in diesem Jahr wieder mit seinem besonderen Charme, das nicht ganz nach Profifußball wirkt, aber eben zum Regionalliga-Alltag dazugehört. Und das nahmen die Münsteraner, wie schon im Vorjahr, wieder an. Gerade defensiv hatten die Adlerträger in Halbzeit eins eigentlich alles im Griff und ließen der SVS-Offensive um Top-Torschütze Cagatay Kader keine richtige Torchance zu. Ein einziges Mal wirklich zupacken musste Schlussmann Max Schulze Niehues nur, als ein etwas verunglückter Klärungsversuch von Marcel Hoffmeier gefährlich wurde. Ansonsten waren die Preußen spielbestimmend und hatten die Kontrolle über die Partie – setzten dabei aber mehr auf lange Bälle als sonst. Immer wieder bedienten Marcel Hoffmeier und Simon Scherder die beiden Türme in vorderster Linie, die die Bälle entweder verlängerten und festmachten, um nachzurücken.

Das funktionierte auch, im Strafraum fehlte beim letzten Pass aber noch die Präzision, um richtig gefährlich zu werden. So musste einer der vielen Standards herhalten. Den Freistoß an der Sechzehnerkante legte sich Manuel Farrona Pulido zurecht und hämmerte das Leder unhaltbar in den Winkel – 1:0 (23.)! Der wichtige Führungstreffer, auf den aber wieder eine Schocknachricht folgte. Ausgerechnet der Torschütze musste kurz vor der Pause angeschlagen runter, für ihn kam Luke Hemmerich in die Partie. Nach dem Seitenwechsel wiederholte sich das Bild aus Durchgang eins. Der eingewechselte Hemmerich nutzte den Platz, den er bekam und zog aus der zweiten Reihe ab. Der Ball schlug unten rechts ein, die Preußen führten mit 2:0 (48.). Wieder folgte auf den Treffer aber eine Hiobsbotschaft. Dennis Daube blieb nach einem Zweikampf in der eigenen Hälfte auf dem Boden liegen und musste nach langer Behandlungspause gestützt vom Feld gehen. Für ihn kam Joshua Holtby.

Souverän über die Zeit gebracht

Die beiden Verletzungen brachten die Adlerträger zum Glück nicht aus dem Spiel. Im Gegenteil, nach einem Fehler der Hausherren sorgten sie für die Vorentscheidung. Innenverteidiger Ole Päffgen legte sich den Ball zu weit vor, die Preußen fingen ihn ab und Jan Dahlke schickte seinen Sturmpartner Gerrit Wegkamp in die Gasse. „Wego“ blieb vor Keeper Robin Udegbe cool und schob unten links zum 3:0 ein (66.). Den Preußen musste man aber nicht nur ein Kompliment für die 3:0-Führung machen, sondern auch dafür, wie sie die Partie zu Ende brachten. In Ruhe ließen sie das Leder immer wieder durch die eigenen Reihen laufen und schafften es so, bei Straelen keinen neuen Glauben an ein Wunder aufkommen zu lassen. Als die Chance sich dann noch einmal ergab, schlugen sie noch ein weiteres Mal zu. Jan Dahlke bewies seinen Torriecher, stand im Strafraum goldrichtig und stocherte das Leder aus kurzer Distanz zum 4:0-Endstadnt über die Linie (81.).

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Thiel – Langlitz (Bindemann, 65.), Daube (Holtby, 56.), Remberg, Farrona Pulido (Hemmerich, 43.) – Dahlke, Wegkamp (Klann, 76.)

Straelen: Udegbe – Delorge, Lachheb, Päffgen, Stevens (Pfeiffer, 79.) – Lunga, Ngyombo (Rizzo, 59.), Mehlich, Simoes Ribeiro (Holtschoppen, 28.) – Kader (Shoshi, 64.), Peitz

Tore: 1:0 Farrona Pulido (23.), 2:0 Hemmerich (48.), 3:0 Wegkamp (66.), 4:0 Dahlke (81.)

Gelbe Karten: Shoshi / Thiel

Zuschauer: 620

Schiedsrichter: Luca Marx

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