Zugegeben, es gab diese Anlaufschwierigkeiten bei Dennis Daube. Fehlende Spielpraxis und anfängliche Verletzungsprobleme machten die Eingewöhnung für den erfahrenen Mittelfeldspieler nicht leicht. Doch mittlerweile ist Daube verletzungsfrei und aus dem Preußen-Zentrum kaum noch wegzudenken. Der Aufschwung der insgesamt noch jungen Truppe in der Rückrunde ist auch eng mit dem Routinier verknüpft. Im Porträt stellen wir den ‚Hamburger Jung‘ ausführlich vor.

Angefangen hat für Dennis Daube alles mit dem Totenkopf. Als kleines Kind entwickelte der gebürtige Hamburger beim 1. FC St. Pauli seine Liebe zum Fußball, schaffte später selbst den Sprung in die Jugend des Kiezclubs. Ein großer Schritt für den heute 31-Jährigen, dessen Weg ihn dort bis in die Bundesliga führte. Heute soll er der Denker und Lenker im Mittelfeld der Preußen sein und die Jungadler an seiner Seite führen. „Das ist eine Rolle, mit der ich mich gut identifizieren kann. Ich versuche in jedem Training vorneweg zu gehen und den Jungs immer auch Tipps mitzugeben“, will der Routinier seine Erfahrungen, die er im Laufe seiner Karriere gesammelt hat, jetzt weitergeben. Ein großer Batzen stammt dabei eben aus seiner Zeit in Hamburg: „Da brauche ich nicht Drumherum reden, St. Pauli ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin selbst Fan gewesen, da war es ein Riesenerlebnis, in dem Stadion vor den Fans zu spielen. Das kann man auch gar nicht richtig erklären, man muss einfach selbst erleben, was dort abgeht“, nimmt der Kultclub, mit dem ihm der Aufstieg in die Bundesliga gelang, bis heute einen großen Platz in seinem Herzen ein. Elf Jahre, von 2004 bis 2015, war das Millerntor seine Heimat und Ausbildungsstätte. Die Werte, für die St. Pauli steht, prägten über die Jahre hinweg auch sein eigenes Verständnis, wie er erklärt: „Das wird dir dort schnell eingebrannt. Und wer mich kennt, der weiß, dass für mich Respekt immer an erster Stelle steht. Insgesamt prägt mich die Zeit noch heute.“

Sein Weg führte ihn später weiter zur Alten Försterei und Union Berlin. Vielleicht neben St. Pauli der zweite Club, der in Deutschland ein ganz besonderes Standing genießt. „Anfangs konnte ich mir gar nicht vorstellen, Pauli zu verlassen. Als ich älter wurde, hat sich das aber verändert und als die Anfrage aus Berlin kam, war ich schnell überzeugt. Es hat sich einfach ergeben“, denkt er heute zurück. In der Hauptstadt blieb der Mittelfeldstratege drei Jahre und erlebte auch dort eine Zeit, an die er sich gerne erinnert. Für beide Clubs kommt er auf insgesamt 149 Zweitliga-Spiele, hinzukommen 13 Partien im Fußballoberhaus. Eine Zeit, in der sich die seine Wege schon mehrfach mit dem seines heutigen Mannschaftskollegen Julian Schauerte kreuzten. Insgesamt sieben Mal standen sie sich in Liga zwei als Gegner gegenüber, heute spielt Dennis Daube, der sich selbst als zurückhaltenden Typen beschreibt, gemeinsam mit Schauerte als Leitwolf an der Hammer Straße. „Ich kannte Schaui und seine Stationen natürlich. Ich erinnere mich auch an ein schlimmes Spiel in Sandhausen, wo er Rechtsverteidiger war“, erzählt er schmunzelnd. Jetzt kämpfen beide Seite an Seite.

Als das Kapitel in Berlin 2018 endete, wechselte er zum frischgebackenen Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen. Ein Kapitel, das kurz gehalten werden kann. Viele Verletzungen warfen ihn oft zurück, insgesamt lief er in zwei Jahren nur 16 Mal für den Club auf. „Durch die ganzen Verletzungen war die Zeit doppelt so schwer.“ Allen Widerschlägen zum Trotz kämpfte Daube sich aber jedes Mal aufs Neue zurück und hat mittlerweile an der Hammer Straße auch seine Freude am Fußball wiedergefunden. „Auch wenn das erste halbe Jahr für mich persönlich fast zum Vergessen war, die Bedingungen hier sind super und ich habe mich von Beginn an total wohlgefühlt“, so Daube, der vor seinem Wechsel noch mit Ex-Preuße Adriano Grimaldi über den Club sprach: „Da habe ich nur Gutes gehört. Und ich war auch nach dem ersten Gespräch gleich überzeugt.“ Weil er endlich auch verletzungsfrei ist, kann er auch die Leistungen zeigen, die er von sich selbst erwartet. Auffällig ist dabei, dass sein Aufschwung fast im Gleichschritt zu dem der Mannschaft verläuft: „Das Essen-Spiel war wichtig für uns und ich muss sagen, wir sind aktuell komplett auf dem richtigen Weg. Auch im Vergleich zum Dortmund-Hinspiel sind wir gereift. Ich glaube, dass wir in der nächsten Saison Großes erreichen können.“

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