Historisches bahnt sich an – könnte man jetzt ganz dick auftragen und mit einer gehörigen Portion Pathos titeln. Fakt ist: Am Mittwochabend treffen der SC Preußen Münster und der FC Energie Cottbus im Preußenstadion zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel aufeinander. Anstoß ist um 19 Uhr.
Einmal standen sich der Zweitligaabsteiger aus Brandenburg und die Adlerträger gegenüber. Am 24. Juli 2010, bei einem Testspiel in Schwagstorf, siegten die Preußen mit 1:0 durch ein Tor von Serkan Güvenisik in der 23. Minute. Am Mittwoch geht es nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern um ganz wichtige Drittligapunkte. Davon haben die Münsteraner nach der Auftaktniederlage gegen Rostock und dem Auswärtssieg beim VfB Stuttgart II drei auf der Habenseite. „Wir wollen den Dreier einfahren, auch wenn das nicht leicht wird“, sieht Preußencoach Ralf Loose eine schwierige Aufgabe auf seine Schützlinge zukommen.
Einen kampfstarken Gegner erwartet der Trainer an der Hammer Straße, gespickt mit hochgewachsenen Abwehrspielern und einer unberechenbaren Offensive, die mehrere Optionen bietet. Die entsprechende Marschroute hat der 51-Jährige auch schon parat: „Wir müssen von der 1. Sekunde an beherzt in die Partie gehen, die richtigen Schlüsse aus dem ersten Heimspiel ziehen und das Publikum auf unsere Seite bringen.“ Besonders die Standardsituationen, zuletzt eine echte Waffe, gilt es effektiv zu nutzen, da Cottbus die Räume im Spiel sehr eng macht und dem Gegner wenig Raum zur Entfaltung lässt.
Zur Entfaltung kommen wird auf jeden Fall Jens Truckenbrod. Der Mannschaftskapitän kehrt gegen Cottbus nach abgesessener Sperre wieder in die Anfangsformation zurück und wird – Achtung Pathos – historisches leisten. Er bestreitet sein 210. Drittligaspiel und wird damit zum alleinigen Rekordspieler der 3. Liga. Nicht miterleben wird das auf dem Feld leider Benjamin Siegert. Der Rechtsaußen musste im Spiel gegen Stuttgart kurz vor der Halbzeit mit einer Wadenverletzung ausgewechselt werden und muss auch gegen Energie passen. Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Mehmet Kara, der das Training wegen einer Schienenbeinprellung abbrechen musste. Er sollte aber rechtzeitig vor der Partie fit werden.
Hoffen auf Support von den Rängen
Nach dem Aussetzen von Teilen des Maßnahmenkataloges zur Erhöhung der Stadionsicherheit, hofft man beim SC Preußen Münster auf die Fanunterstützung aus den Blöcken. „Ich hoffe, dass die Fronten zwischen den Fans und dem Verein wieder etwas aufgeweicht werden konnten und wir wieder die volle Unterstützung von den Rängen erhalten“, äußert sich etwa Ralf Loose zum Thema. Für Sportvorstand und Geschäftsführer Carsten Gockel ist die Aussetzung einiger Maßnahmen nur der erste Schritt: „Wir wollen die Situation im Stadion wieder normalisieren und jetzt möglichst schnell ins Gespräch mit unseren Anhängern kommen.“ Am einfachsten geht das natürlich nach einem Heimsieg!
So könnten die Preußen gegen Cottbus spielen: Masuch – Kirsch, Schmidt, Scherder, Hergesell – Piossek, Truckenbrod, Zenga, Kara – Krohne, Reichwein
Im LIVETICKER berichten wir ab 18:45 Uhr live aus dem Preußenstadion, ebenso wie das Fanradio „RADIO MOTTEKSTREHLE“. Einschalten, reinklicken und nichts verpassen!

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