Anfang Oktober waren es 26 Minuten, dann war Schluss im Parkstadion. Die Gewitterwarnanlage auf der Anlage der Königsblauen ließ keine Spielfortsetzung mehr zu. „Es war schade, dass die Partie abgebrochen wurde. Beide Mannschaften wollten unbedingt weiterspielen. Unsere Leistung war, auch wenn wir zurücklagen, bis dahin völlig in Ordnung“, erinnert sich Preußencoach Sascha Hildmann zurück an die wenigen Minuten, die gespielt wurden. Morgen Abend (18 Uhr), eineinhalb Monate später, werden die Uhren im Nachholspiel dann wieder auf null gestellt. Das (zweite) Auswärtsspiel bei Schalke 04 II beginnt bei 0:0 und wird über die vollen 90 Minuten gespielt. Alle Gästetickets für das Spiel sind bereits vergriffen.
„Ich wiederhole mich: Schalke verfügt über gute Qualität, wählt den spielerischen Ansatz. Sie haben eine Mannschaft, die Fußballspielen will. Das kann sehr interessant werden“, freut sich der Fußballlehrer auf das Duell mit den Knappen und betont: „Sie haben, u.a. mit dem 4:1 gegen Wuppertal, schon gute Ergebnisse erzielt.“ Gegen Wuppertal gewann S04 eine Woche nach dem Spielabbruch. Zuletzt blieb die Mannschaft von Trainer Jakob Fimpel, die sich mit dem Nachholspiel theoretisch bis auf Platz vier vorschieben könnte, in den beiden Spitzenspielen gegen Aachen (0:0) und Gladbach II (1:1) ungeschlagen. Davor gab es Ergebnisse, die in gewisser Weise typisch für eine U23 sind: Zum einen gewannen die Königsblauen mit 8:2 in Bocholt, zum anderen unterlagen sie Wattenscheid mit 1:2. Wie viel Qualität die Mannschaft aber besitzt, davon konnten die Adlerträger sich bereits 26 Minuten lang selbst ein Bild machen.
Bei der Wiederauflage kann der Preußencoach auf die Mannschaft und den Kader zurückgreifen, der vor drei Tagen auswärts in Ahlen überzeugte. Auch auf Henok Teklab, der leicht angeschlagen vom Platz gegangen war. „Bei ihm sieht es gut aus. Wir haben aber noch eine Einheit, die wir abwarten. Auch Deniz Bindemann und Ali Hahn waren etwas angeschlagen, sind aber fit“, so der Coach auf der Pressekonferenz. Auf Nachfrage zur Tabellensituation antwortete er: „Wie weit wir den Vorsprung morgen ausbauen könnten, interessiert mich nicht. Für mich ist wichtig, wie wir morgen Fußball spielen. Danach geht es in Wattenscheid weiter – was danach kommt, werden wir sehen.“ Von Spiel zu Spiel denken, das ist, was Sascha Hildmann seit jeher vorlebt – auch vor dem Nachholspiel.