Die Serie des SC Preußen Münster hat weiter Bestand und ist mit dem 3:1-Heimsieg gegen den SV Straelen auf 14 ungeschlagene Spiele in Folge angewachsen. Obwohl die Adlerträger zunächst gegen den mutig aufspielende Gast in Rückstand geraten waren, berappelten sie sich schnell und drehten die Partie durch Tore von Debütant Deniz Bindemann und einen Doppelpack von Alexander Langlitz, der sein Torekonto damit auf 11 schraubt. Für die Preußen geht es jetzt in die kurze Osterpause, bevor in einer Woche das Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund II ansteht.
Noch ohne Namen zu nennen deutete Sascha Hildmann schon am Vortag der Partie an, im Heimspiel „frischen Wind“ bringen zu wollen. Ein Name, der am Mittwochabend dann auf dem Aufstellungsbogen herausstach, war YOUNGSTAR und Toptalent Deniz Bindemann. Der 18-Jährige, der in der letzten Woche sein Profidebüt feierte, durfte diesmal von Beginn an ran. Neben ihm durfte sich auch Jannik Borgmann über seinen ersten Startelfeinsatz in dieser Saison freuen, mehr Wechsel gab’s nicht. Mit den beiden reingerutschten Bindemann und Borgmann standen insgesamt sieben Adlerträger in der Anfangsformation, die auch schon in der Jugend an der Hammer Straße gekickt haben. Eine beachtliche Zahl.
Nach Rückstand zurückgekommen
Bei herrlichem Sonnenschein und fast romantischem Abendrot über dem Preußenstadion begann um kurz nach halb Acht das Duell, das früh einen hohen Unterhaltungsfaktor entwickelte. Die Gäste aus Straelen zeigten von Sekunde eins, das sie nicht vor hatten, sich zu verstecken und nur zu mauern. Spielstark kombinierten sie sich – auch unter Druck – über den Platz und stellten die Preußen so vor Herausforderungen. Andersherum zeigten aber auch die Adlerträger ihre offensiven Ansätze und hatten in vorderster Linie einen umtriebigen Deniz Bindemann, der seine Gegenspieler Nerven kostete. So geschehen schon nach knapp 10 Minuten, als er sich im Rücken eines Straelen-Verteidigers wegstahl und zum Ball wollte, als der Defensivmann ihm in die Beine lief. Bindemann wurde zu Fall gebracht, ein Pfiff blieb aber aus. Nerven kosteten sich die Preußen aber auch selbst, als Marcel Hoffmeier in einem ungünstigen Augenblick die feine Klinge im eigenen Strafraum auspackte. Jannis Kübler konnte ihm den Ball von den Füßen spitzeln und zum 1:0 einschieben konnte (26.).
Ein Rückschlag, der die Preußen aber keineswegs aus der Bahn warf. Mit weiterhin breiter Brust setzten sie noch vor der Pause zum Rückschlag an. Und weiter mittendrin? Deniz Bindemann. Am gegnerischen Sechzehner luchste der Mittelstürmer seinem Gegenspieler das Leder erst ab, zog dann in den Strafraum und schloss ganz cool ab – 1:1 (26.). Den Treffer hatte sich der YOUNGSTAR redlich verdient. Und wenn die Preußen treffen, ist auch Alexander Langlitz nicht fern. Nur zehn Minuten später brachte Jannik Borgmann einen Eckball wieder in die Gefahrenzone, Langlitz hielt im Stile eines Stürmers den Fuß hin und drehte die Partie – 2:1 (37.). Alles kam damit geordnete Bahnen und schien nach Plan zu laufen, eine schlechte Nachricht gab’s aber noch vor dem Pausenpfiff. Dennis Daube bekam an der Außenlinie einen Stoß in den Rücken, hielt sich den Nacken und ging zu Boden. Nach längerer Behandlungspause musste er vom Feld, machte sich noch während des Spiels auf den Weg ins Krankenhaus, um eine Wirbelverletzung auszuschließen. Später am Abend folgte die Entwarnung: Kein struktureller Schaden sondern „nur“ eine Zerrung im Bereich der Halswirbelsäule.
Langlitz mit der Entscheidung
Seine Position nahm Okan Erdogan ein, der in Durchgang zwei auf der „Sechs“ aufräumte und immer wieder auch spielerische Akzente setzte. Das nächste richtige Highlight nach dem Seitenwechsel gehörte aber wieder Torschütze Alexander Langlitz, der zum zweiten Streich ansetzte. Eingeleitet von Marcel Hoffmeier kam der Flügelstürmer zentral vor dem Kasten an den Ball, dribbelte noch vier, fünf Meter und zog einfach mal mit dem vermeintlich schwächeren Linken ab. Obwohl es knapp über 20 Meter waren schlug der Ball unhaltbar unten rechts ein, die verdiente 3:1-Führung nach einer gespielten Stunde (60.). Mit dem kleinen Polster im Rücken schienen die Adlerträger ein paar Prozentpunkte rauszunehmen und Straelen bekam nochmal etwas mehr Spielanteile. Wirklich gefährlich wurde das, was die Gäste noch produzierten, aber nicht mehr. Auch als die Uhr immer weiter runter tickte hielt die schwarz-weiß-grüne Abwehrreihe den letzten Angriffsversuchen der Gelb-Grünen stand und die Preußen durften sich mit dem Schlusspfiff über weitere drei Punkte freuen.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Hoffmeier, Scherder, Borgmann – Schauerte, Remberg (Klann, 84.), Daube (Erdogan, 45.), Frenkert – Langlitz (Schwadorf, 64.), Bindemann (Holtby, 76.), Grodowski
Straelen: Udegebe – van Benthem, de Wit, Päffgen, Delorge (Dalyanoglu, 70.) – Peitz (Weggen, 72.) – Mizuta, Kübler, Abdelkarim (Bouchama, 59.) – Möllering (Kader, 66.), Fakhro
Tore: 0:1 Kübler (18.), 1:1 Bindemann (26.), 2:1 Langlitz (37.), 3:1 Langlitz (60.)
Gelbe Karten: Langlitz, Hoffmeier, Remberg, Frenkert / Funk
Schiedsrichter: Lars Bramkamp