Wenn der F.C. Hansa Rostock den 460 Kilometer weiten Weg in die Münsteraner Domstadt auf sich nimmt, ist es fast schon zur guten Tradition geworden, dass im Preußenstadion das Flutlicht angeknipst wird. Seit der Saison 2012/13 fanden fünf der insgesamt sieben Drittliga-Heimspiele gegen die Kogge am Abend statt, am Montag (Anstoß 19:00 Uhr) reisen die Hanseaten zum dritten Flutlichtspiel in Folge an die Hammer Straße. Und während die Gäste aus dem hohen Norden nach zuletzt zwei Siegen die Aufstiegsplätze nochmal ins Visier nehmen können, stecken die Preußen weiter tief im Abstiegskampf.

Selbstvertrauen und Stabilität kehren zurück

Dabei ist es Cheftrainer Sascha Hildmann in dieser schwierigen Situation gelungen, für eine neue Stabilität im Team zu sorgen. Zuletzt spielten die Adlerträger hinten zweimal zu null, das ist eine sehr solide Basis. Und auch die (Punkte-)Ausbeute mit zwei Siegen und zwei Unentschieden aus fünf Partien verdeutlicht die aufsteigende Form. Das Selbstvertrauen ist zurück, das zeigte der Auftritt beim Auswärtssieg gegen den KFC Uerdingen deutlich. Genau diesen Weg müssen die Adlerträger jetzt weiter beschreiten, um am Ende das große Ziel zu erreichen: „Diese Stabilität gibt der Mannschaft auch Sicherheit und die brauchst du. Wir spüren, dass es ganz schwer ist gegen uns zu spielen, wenn wir unsere Vorgaben umsetzen. Im Gegensatz dazu sind wir aber immer auch in der Lage, nach vorne etwas Gefährliches zu kreieren. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir diesen Weg weitergehen.“

Wenn es jetzt am Montag zum achten Drittliga-Heimspiel gegen den FCH kommt, beschließen die Adlerträger gleichzeitig auch den 26. Spieltag. Das bedeutet, die Konkurrenz legt am Wochenende vor, die Preußen ziehen nach. Und trotz des ganzen Drucks der mit der aktuellen Situation einhergeht, kann sich der Fußballlehrer auf die (Heim-)Spiele freuen: „Es ist wieder ein Flutlicht-Spiel und ich hoffe auf viele Zuschauer und eine große Unterstützung. Wir können mit dem zweiten Sieg in Folge einen großen Schritt gehen. Ich habe richtig Bock auf das Spiel.“

„Diese Stabilität gibt der Mannschaft auch Sicherheit und die brauchst du. Wir spüren, dass es ganz schwer ist gegen uns zu spielen, wenn wir unsere Vorgaben umsetzen.“

Preußentrainer Sascha Hildmann über die zurückgewonnene defensive Stabilität

Hansa Rostock liegt nach 25 Spielen auf Platz sieben, der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch vier Zähler. „Rostock ist offensiv sehr stark. Sie haben in dieser 3. Liga ergebnistechnisch auch immer mal für Überraschungen gesorgt. Positiv wie negativ. Sie sind schwierig einzuordnen, haben im Moment aber einen sehr guten Lauf“, weiß der Preußentrainer um die Qualität, die die Hanseaten mitbringen werden, betont aber auch: „Diesen Lauf wollen wir unterbrechen.“ Nachdem die Adlerträger in Düsseldorf auch spielerisch überzeugen konnten, wird es im Preußenstadion wieder stärker auf andere Komponenten ankommen, denn der Platz bleibt schwierig zu bespielen: „Du musst deine Spielweise schon anpassen, nur klein, klein funktioniert da nicht. Wir müssen pragmatisch sein, die Zweikämpfe extrem führen – auf sowas wird es ankommen.“

Fast gleichauf in der „Ewigen Tabelle“

So unterschiedlich die Ziele in dieser Spielzeit sind, in den letzten Jahren erzielten beide Clubs oft ähnliche Ergebnisse. Die Rostocker spielen seit der Spielzeit 2012/13 in der 3. Liga und gehören zusammen mit den Preußen zu den Dienstältesten Clubs. In der ewigen Drittliga-Tabelle kommen beide Traditionsvereine auf insgesamt 329 Spiele, dabei trennen die Teams nur drei Zähler voneinander (Rostock | Platz 5 | 460 Punkte, Preußen | Platz 6 | 457 Punkte). Auch bei den direkten Duellen im Preußenstadion ist die Bilanz ausgeglichen: Je drei Siege feierte jedes Team, dazu ein Unentschieden. Und mit fast vier Toren (3,71 im Schnitt) hatten die Partien immer auch einen Unterhaltungswert. Ob der am Montagabend auch so gegeben sein wird, bleibt abzuwarten. Für die Preußen hat angesichts der Tabellensituation oberste Priorität, die drei Punkte einzufahren.

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