Wenn am Samstagnachmittag (14 Uhr) Holstein Kiel seine Visitenkarte im Preußenstadion abgibt, wird das Kräftemessen mit den Störchen die Heimpremiere von Benno Möhlmann als Cheftrainer an der Seitenlinie. Nachdem sein Einstand bei der 0:1-Niederlage bei den Sportfreunden Lotte nicht glückte, startet der 62-jährige Fußballlehrer gemeinsam mit seiner Mannschaft gegen die Landeshauptstädter aus Schleswig-Holstein den nächsten Anlauf, drei wichtige Punkte und ein Erfolgserlebnis im Abstiegskampf zu sammeln.

Damit nach 90 Minuten auch ein Sieg herausspringt, hat der Übungsleiter in dieser Woche intensiv mit seinen Schützlingen gearbeitet. „Unsere Schwerpunkte lagen auf unserem Zweikampfverhalten und unserem Zusammenspiel. Darüber hinaus lag am Dienstag und am Mittwoch der Fokus auf dem konditionellen Bereich“, liefert Benno Möhlmann bei der turnusmäßigen Pressekonferenz tiefere Einblicke in seinen Trainingsaufbau: „Ich kann meinen Eindruck aus der letzten Woche aber nur bestätigen: Die Mitarbeit im Training ist sehr gut. Aber genau das müssen wir morgen auch umsetzen und den nötigen Mut zeigen, an unsere Grenzen zu gehen!“ Dabei kann seine Mannschaft auf den Auftritt in Lotte aufbauen, denn „vom reinen Abwehrverhalten war ich weitestgehend zufrieden“, betont der Cheftrainer vor dem Kiel-Spiel, ohne die Fehlerkette seines Teams beim Gegentreffer zu vergessen: „Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, dass wir aus dem Spiel heraus ein Tor kassieren würden. Wenn, hatte ich die Sorge, dass wir zu viele Standards zugelassen haben.“

Mit Holstein Kiel erwartet die Preußen im heimischen Stadion eine sehr schwere Aufgabe, denn die Störche kamen nach ihrem Trainerwechsel zu Beginn der Spielzeit immer besser in Tritt und haben sich auf den sechsten Tabellenplatz vorgearbeitet. „Kiel hat eine gut zusammengestellte Truppe, die unter ihrem neuen Coach Markus Anfang noch mehr Wert auf ein gepflegtes Kombinationsspiel legt“, ahnt Möhlmann die Ausrichtung der Störche, die eher auf eine stabile Defensive und nicht auf ein Offensivspektakel bedacht sind: „Sie werden hinten sehr abgesichert agieren und wir müssen sicherlich mehr in das Spiel investieren, als noch in Lotte.“ Und die Fakten untermauern die Einschätzung von unserem Chefcoach: Mit acht Gegentreffern stellen die Norddeutschen, gemeinsam mit dem MSV Duisburg, momentan die beste Verteidigung der 3. Liga.

Grimaldi und Braun fallen aus

Der neue Mannschaftskapitän der Preußen, Adriano Grimaldi, wird Benno Möhlmann am Samstag aber weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Nachdem der Mittelstürmer sich schon im Trainingsbetrieb zurückgemeldet hatte, fällt der 25-Jährige in den nächsten Tagen mit einer Nervenreizung im Oberschenkel  aus. Ebenfalls muss der Übungsleiter auf Sandrino Braun verzichten, der mit einer Knochenprellung am Knie passen muss. Unter der Woche kehrten dafür Danilo Wiebe und Denis Mangafic zurück, die nach überstandener Krankheit die Einheiten wieder absolvieren konnten. Ob einer oder beide morgen im Kader stehen werden, verriet der Chefcoach noch nicht. Ansonsten will Möhlmann aber „nichts gravierend ändern“ und vertraut seinen Schützlingen, dass sie vor heimischem Publikum die Aufgabe Kiel meistern können.

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