Nur elf Tage waren zwischen dem letzten Drehtag auf dem Rathausbalkon und der Kinopremiere im Cineplex Münster vergangen. Elf Tage, an denen beinahe rund um die Uhr an der 106-minütigen Hommage an den SC Preußen Münster und seine Entwicklung der vergangenen Jahre gearbeitet wurde. Denn die Aufstiegsdokumentation „Alle zusammen – Eine Stadt steigt auf“ ist viel mehr als ein Rückblick auf die Aufstiegssaison. Mehr als 1.000 Kinobesucher konnten sich am Premierentag in drei Kinosälen davon überzeugen.

Lange Schlangen bildeten sich phasenweise am Eingang und mehr und mehr wurde das Cineplex in ein Meer aus Schwarz, Weiß und Grün getaucht. Auf riesigen Leinwänden im Foyer wurde die Aufstiegsdoku angekündigt und man spürte, dass an diesem Donnerstagabend nicht irgendein Film gezeigt wurde. Im Premierensaal, dem größten der Stadt, sahen geladenen Gäste den Film ab 19:06 Uhr. Teile der Mannschaft und des Trainerteams waren gekommen, Verantwortliche, Partner, Wegbegleiter, Freunde und Familien, aber auch die, die diesen Club mit Leben füllen: Stadionhelfer, Ehrenamtliche Unterstützer, Vertreter aus dem Fanprojekt oder aus der Leitbildgruppe und noch viele mehr. Die beiden parallel laufenden öffentlichen Vorführungen waren restlos ausverkauft.

Der Saal wurde dunkel, die riesige Leinwand auch. Preußen Münster und Münster 4 Life präsentieren… dann Trommeln und Fangesänge. Gänsehaut. Gesänge von denen, die den Verein in den vergangenen Jahren so sehr getragen haben und denen dieser Film gewidmet ist. Die „Alle zusammen für Preußen Münster“ zu dem gemacht haben, was es heute ist. Doch los ging es nicht mit Jubel und Heiterkeit, sondern mit Stille, Sprachlosigkeit und Trauer. Drei Jahre zurück, als gegen Meppen der Abstieg aus der 3. Liga endgültig besiegelt wurde. In emotionalen und tiefgründigen Interviews gewährten Protagonisten, die all das miterlebt hatten, Einblicke in ihre Gefühlswelt. Sascha Hildmann, Simon Scherder, Max Schulze Niehues, die ehemaligen Preußen-Präsidenten Christoph Strässer und Georg Krimphove, Musiker und Entertainer Götz Alsmann und viele, viele mehr.

Ruhig und mit dem gewonnenen Abstand ging der Blick zunächst zurück auf die prägenden Momente seit dem Abstieg und den Neuaufbau des Traditionsclubs, um dann in den nächsten Gang zu schalten und den Film richtig Fahrt aufnehmen zu lassen. Hautnah wurden die Zuschauer mitgenommen in die Kabine, ins Rathaus, auf den Meisterbus. Immer mittendrin bei den entscheidenden Kapiteln dieser Meistersaison mit emotionalen Momenten, die in keinem Drehbuch standen. So erlebten Alexander Langlitz und Dennis Daube im Kinosaal ihre letzten Karrieremomente noch einmal gemeinsam mit den Fans und Zuschauern.

Cineplex Geschäftsführer Ansgar Esch war mit seinem Team einer der großen Untersützer dieses ambitionierten Prokjekts, das die Münster 4 Life-Macher Mike Schmitz und Daniel Schleusner gemeinsam mit Marcel Weskamp vom SC Preußen in Rekordzeit realisierten und adelte es im Anschluss. „Massiver Respekt. Ihr habt in wenigen Tagen das geschafft, wofür andere Monate brauchen. Diese Doku hat die große Leinwand definitiv verdient.“ Thomas Rellmann von den Westfälischen Nachrichten schreibt: „Die Handlung erfolgt chronologisch und spart die bitteren Momente von 2020 ebenso wenig aus wie die hauchdünn verpasste Meisterschaft vor zwölf Monaten. Die großen Gefühle spielen aber natürlich im Endspurt dieser Saison. Der Moment, als der Titel perfekt ist, die spontane Abschiedsshow für Alexander Langlitz in Oberhausen, die Übergabe der Schale, die Triumphfahrt im Bus und das Bad in der Menge vom Rathausbalkon.“

Und wie geht es weiter? Mindestens acht Vorstellung sind aktuell noch geplant, für die neu eingestellten gibt es auch noch Tickets im Vorverkauf. Und wenn die Fans mögen, muss noch lange nicht Schluss sein. Infos zum Film und zum Ticketkauf findet ihr auf www.cineplex.de.

 

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