In einem umkämpften und leidenschaftlich geführten Schlagabtausch gegen Rot-Weiss Essen verlor der SC Preußen Münster am Ende knapp mit 0:1. Über weite Strecken begegneten sich beide Mannschaften an der Hafenstraße auf Augenhöhe und schenkten sich vor allem Nichts. Spielentscheidend war eine Szene kurz nach der Pause, als die Adlerträger für einen Moment nicht konsequent genug verteidigten und RWE-Stürmer Simon Engelmann seinen Torriecher bewies. Ein Rückschlag für die Münsteraner, für die es in der englischen Woche am Mittwochabend bereits mit dem Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück weitergeht.

Große Umstellungen nahm Preußencoach Sascha Hildmann für das Auswärtsspiel nicht vor, brachte nur – wie im Vorfeld schon angekündigt – mit Okan Erdogan auf der Doppelsechs neben Dennis Daube etwas mehr Physis ins Spiel. Dominik Klann rutschte dafür aus der Startelf. Das war aber die einzige Änderung des Fußballlehrers, der ansonsten auf die Jungs vertraute, die im letzten Heimspiel mit 4:1 gegen Lotte gewann.

Aluminium rettet auf beiden Seiten

Im fast ein bisschen trostlos wirkenden Stadion an der Hafenstraße begann der Westschlager, der unter anderen Voraussetzungen für ein Tollhaus im Stadion Essen gesorgt haben dürfte. So war jedes Kommando auf dem Feld zu hören und nur bei gelungenen Szenen der Hausherren brandete für Sekunden Stimmung auf. Der blieb aber in den Anfangsminuten aus, weil es die Preußen ordentlich lösten und viel Ballbesitz für sich verbuchten. Das hielt ungefähr die ersten zehn Minuten, dann wendete sich das Blatt und Essen fand besser in Tritt. Immer wieder spielten sie sich jetzt mit schnellen, kurzen Doppelpässen durch die Reihen und kamen auch zu Abschlüssen. Kapitän Marco Kehl-Gomez und Oguzhan Kefkir trafen die Latte, wobei Schlussmann Max Schulze Niehues ansonsten wohl zur Stelle gewesen wäre. Aber auch auf der Gegenseite klatschte das Leder ans Aluminium, vom Innenpfosten sprang der Abschluss von Joel Grodowski aber wieder raus.

Bis zur Pause blieben die Essener die spielerisch etwas stärkere Mannschaft und die Preußen zogen sich häufig in eigene Hälfte zurück. Bei Balleroberungen sollte es dann schnell nach vorne gehen – und da haperte es oft. Entweder fehlten die Laufwege nach vorne oder der letzte Pass fand sein Ziel nicht. In der Halbzeit musste der Preußencoach den verwarnten Dennis Daube rausnehmen, für ihn kam Klann ins Spiel. Und nach der Pause gehörten die ersten gefährlichen Szenen den Adlerträgern. Ein Schuss von Schauerte wurde im letzten Moment geblockt, beim folgenden Eckball köpfte Simon Scherder, der nach einem Foulspiel mit Turban spielte, das Leder am langen Pfosten vorbei. Doch in Führung sollte Essen gehen. Im Zentrum ging es gleich zweimal viel zu leicht für die Hausherren. So konnte Sandro Plechaty ohne großen Druck zentral abziehen und zwang Max Schulze Niehues zu einer starken Parade, beim Apraller stand jedoch RWE-Stürmer Simon Engelmann richtig, der einschob (51.).

Lucky Punch bleibt aus

Der Treffer fiel zu dem Zeitpunkt gänzlich unglücklich für die Münsteraner. Mit den ersten Chancen wirkte es, als würden sie besser aus der Pause kommen. Mit der Führung im Rücken wurde Essen aber noch stärker und arbeitete besonders gegen den Ball mit viel Biss. Immer wieder bekamen sie ein Bein dazwischen und unterbanden die Ideen und Versuche des SC Preußen frühzeitig. Eine anhaltende Druckphase blieb so auch gegen Ende aus, auch wenn sich für die Adlerträger nochmal eine letzte Gelegenheit ergab. RWE-Keeper Davari pflückte einen langen Schlag von Alexander Langlitz aus der Luft, verließ dabei aber seinen Strafraum. Freistoß für die Münsteraner. Holtby nahm Maß und brachte den Ball auch gefährlich auf den Kasten, Davari machte seinen Fehler aber wieder wett und parierte ebenso stark. Wenig später war Schluss und die Punkt blieben an der Hafenstraße.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hoffmeier, Heidemann (Möbius, 81.) – Daube (Klann, 46.), Erdogan – Grodowski, Holtby, Schauerte – Atilgan (Remberg, 68.)

Essen: Davari – Plechaty, Heber, Hahn, Grund – Young (Backszat, 77.), Kehl-Gomez, Grote, Kefkir (Hildebrandt, 77.) – Engelmann (Endres, 85.), Harenbrock (Dorow, 68.)

Tore: 1:0 Engelmann (51.)

Gelbe Karten: Engelmann, Davari / Daube, Atilgan

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Florian Visse

Alle Beiträge