Das letzte Heimspiel des SC Preußen Münster am Samstagnachmittag gegen den Karlsruher SC entwickelte sich zur Aufstiegsparty der Gäste, die sich in der Domstadt extrem effizient zeigten und einen 4:1-Auswärtssieg einfuhren. Die Adlerträger wiederum konnten nicht an die starken Leistungen der letzten Spiele anknüpfen und erhielten von den Badenern eine Lehrstunde in puncto Chancenverwertung. Zu keiner Phase des Spiels gaben sich die Münsteraner aber auf oder schalteten einen Gang zurück, sie probierten es bis zum Schluss, das Ergebnis noch etwas angenehmer zu gestalten.

Zweimal waren die Preußen zuletzt auswärts gefordert, zweimal überzeugten mutige Münsteraner auf fremden Plätzen. Für Cheftrainer Marco Antwerpen gab es nach diesen Leistungen auch im letzten Heimspiel also keinen Anlass, etwas an seiner Anfangsformation zu verändern. Nur im 18er-Aufgebot änderte der Fußballlehrer eine Position, Cyrill Akono kehrte zurück in den Kader, Jannik Borgmann durfte nur zusehen.

Karlsruhe bestraft jeden Fehler

Ganz so viel Unterhaltung wie die letzten Spiele bot die Anfangsphase im Preußenstadion nicht, langweilig war das Duell der Adlerträger mit dem Aufstiegskandidaten deshalb aber keinesfalls. Beide Mannschaften gingen mit viel Tempo ins Spiel und probierten, sich reinzubeißen. Spielerisch konnten die Preußen nicht so überzeugen, wie sie es zuletzt geschafft haben, das Kräftemessen hatten sich trotzdem weitestgehend im Griff. Auf beiden Seiten spielte sich wenig im letzten Drittel ab, viel drehte sich um den Mittelkreis, wo sich beide Teams in den Zweikämpfen zunehmend hochkochten. Mitten in dieser Phase gelang es aber den Karlsruher, einen ersten Nadelstich zu setzen. Anton Fink bediente Marvin Pourie, der Ole Kittner abschüttelte und auch Max Schulze Niehues aussteigen ließ, um dann zur 1:0-Führung für die Gäste einzuschieben (33.).

Der Treffer brachte nochmal einen zusätzlichen Schwung Emotionen ins Spiel. Die Duelle wurden giftiger, der Umgangston rauer, der Spielfluss dadurch auch zäher. Zu richtigen Torchancen kamen die Adlerträger in dieser Phase nicht, aber auch Karlsruhe gelang aus dem Spiel heraus nicht sonderlich viel. Dafür saß ein Standard. Marvin Wanitzek brachte einen Eckball herein, Damian Roßbach stieg unmittelbar vor der Pause am höchsten und köpfte ein (45.+1). In der Pause wollten sich die Münsteraner dann nochmal sammeln, im zweiten Durchgang entwickelte sich das Spiel aber leider immer mehr zur Karlsruher Aufstiegsparty. Ein Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten sorgte für die Vorentscheidung. Erst spielte Wanitzek einen Konter präzise zu Ende und bediente Fink, der nur noch einschieben musste (55.), kurz darauf nutzte Röser den Platz, der ihm im Strafraum geboten wurde, und vollstreckte ebenfalls eiskalt zum 0:4 aus Sicht der Hausherren (57.).

Ehrentreffer durch Kobylanski

Der Charakter der Mannschaft stimmte aber auch am Samstag, das hat sich auch trotz des deutlichen Rückstands gezegit. Die Jungs gaben sich auch bei diesem Ergebnis nicht auf, versuchten es weiter. Die Belohnung dafür bescherte Martin Kobylanski, der eine Flanke von Fabian Menig direkt nahm und verkürzte (66.). Viel passierte in der Schlussphase nicht mehr, das Spiel trudelte seinem abzusehenden Ende entgegen. Damit stand auch der Aufstieg des Karlsruher SC fest, der in der 2. Bundesliga aufsteigt.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig, Kittner, Scherder, Heidemann (Schwarz, 66.) – Braun – Kobylanski, Klingenburg, Rodrigues Pires – Heinrich (Akono, 61.), Dadashov (Müller, 75.)

Karlsruhe: Uphoff – Thiede (Sverko, 85.), Gordon, Pisot, Roßbach – Camoglu, Groiß (Hanek, 77.), Wanitzek, Röser – Pourie, Fink

Tore: 0:1 Pourie (33.), 0:2 Roßbach (45.+1), 0:3 Fink (55.), 0:4 Röser (57.), 1:4 Kobylanski (66.)

Gelbe Karten: Rodrigeus Pires, Menig / Pisot, Camoglu, Röser, Groiß, Sverko

Gelb-Rote Karte: Braun

Zuschauer: 9.745

Schiedsrichter: Lasse Koslowski

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