Der SC Preußen Münster gewinnt den Westschlager gegen RW Essen mit 2:1 und beendet, nach dem Derbysieg gegen Arminia Bielefeld und dem Unentschieden beim FC Ingolstadt, die erste englische Woche des neuen Fußballjahres damit nahezu perfekt. Entscheidend für den Erfolg waren am Sonntagnachmittag das große Engagement und die überragende Bereitschaft, sich über 90 Minuten in jeden Zweikampf zu schmeißen. So verdienten die Adlerträger sich auch die beiden Tore von Niko Koulis und Joker Gerrit Wegkamp, die die Partie entschieden.

Zurück aus Ingolstadt rotierte Trainer Sascha Hildmann für das Heimspiel wieder auf zwei Positionen. Auf links kehrte Marc Lorenz, wie schon gegen Bielefeld, auf den linken Flügel zurück, dafür musste Yassine Bouchama weichen. Ärgerlich war auch der Ausfall von Joel Grodowski, der krank passen musste. Seine Position in der Doppelspitze nahm Thorben Deters ein.

Nächster Traumstart

Rein ins Spiel, das – wie schon in Ingolstadt – mit einem Traumstart begann. Während über dem ausverkauften Preußenstadion der Lorenz geierte, legte sich auf dem Rasen Marc Lorenz nach drei Minuten den Ball für einen ersten Freistoß zurecht. Den zirkelte der Kapitän aus dem Halbfeld stark in Richtung zweiten Pfosten, wo Niko Koulis durchlief und den Ball zur frühen 1:0-Führung einnickte (3.). Das Stadion tobte und trieb die Mannschaft auch in den nächsten Minuten weiter nach vorne. Hätten die Adlerträger ein, zwei Situationen im letzten Drittel etwas besser ausgespielt, wäre auch mehr möglich gewesen, so blieben die Angriffe ohne die ganz große Gefahr. Die Leistung stimmte aber und Essen brauchte bis zur 25. Minute, um ins Spiel zu finden. Nach einer halben Stunde waren es aber wieder die Preußen, die eine große Chance hatten. Malik Batmaz legte im Strafraum auf Thorben Deters quer, der verzog. Und die Quittung dafür gab es, auch ähnlich wie in Ingolstadt, vier Minuten später. Im Strafraum hatte RWE-Angreifer Marvin Obuz zu viel Platz und zog einfach ab. Unhaltbar sah der Ball nicht aus, fand aber seinen Weg an Schlussmann Max Schulze Niehues vorbei ins Tor – 1:1 (34.). Das war bitter, weil Essen zwar mehr Spielanteile bekommen, aber nicht viele gefährliche Chancen hatte. Dennoch ging es wieder mit dem 1:1 in die Kabine.

Wegkamp mit dem goldenen Treffer

Dass in Durchgang zwei dann kein zweiter Traumstart folgte, war eigentlich kaum zu fassen. Erst stand Batmaz (49.) ganz alleine vor RWE-Keeper Golz, zwei Minuten später Kyerewaa (51.). Alle Preußenfans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, beide schoben den Ball aber am Tor vorbei. Der Ärger war groß und wäre Max Schulze Niehues im Gegenzug nicht zweimal zur Stelle gewesen, hätte Essen diese Fahrlässigkeit direkt bestraft. Es entwickelte sich jetzt ein echter Schlagabtausch, in dem es immer wieder hoch und runter ging. Dabei überzeugten die Preußen zu jeder Sekunde mit ihrem unbändigen Willen und ihrer Bereitschaft, jeden Meter und jeden Zweikampf anzunehmen. Das Tempo kostete natürlich Körner, aber die Adlerträger zogen durch und belohnten sich dafür durch den eingewechselten Gerrit Wegkamp. Der wurde stark von Rico Preißinger in Szene gesetzt und hämmerte den Ball kompromisslos zur 2:1-Führung in die Maschen (80.).

In den Schlussminuten versuchte Essen nochmal alles, um auf den Ausgleich zu drängen, die Defensive der Preußen hielt aber weiter stand und verteidigte bis in die Nachspielzeit jeden Angriff der Gäste. Als Referee Timo Gerach nach 94 Minuten schließlich abpfiff, brandete die große Jubelwelle durch das Rund. Vor einer Woche der Derbysieg gegen Bielefeld, jetzt der 2:1-Erfolg im Westschlager – besser hätten die beiden ersten Heimspiele in 2024 nicht starten können.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Böckle – Kyerewaa (Oubeyapwa, 71.), Bazzoli, Preißinger, Lorenz (Schad, 84.) – Deters, Batmaz (Wegkamp, 62.)

Essen: Golz – Wiegel (Voufack, 83.), Rios Alonso, Götze, Brumme (Voelcke, 46.) – Eisfeld, Sapina, Harenbrock (Berlinski, 71.) – Young, Vonic (Doumbouya, 83.), Obuz

Tore: 1:0 Koulis (3.), 1:1 Obuz (34.), 2:1 Wegkamp (80.)

Gelbe Karten: Koulis, Wegkamp / Götze

Zuschauer: 11.744

Schiedsrichter: Timo Gerach

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