Neun Wochen am Stück habe es an der Costa del Sol nicht mehr geregnet, sagen die Einheimischen. Doch als wolle der Wettergott den Münsteranern die Eingewöhnung so leicht wie möglich machen, war es am Montag und Dienstag nasser als erhofft. Am Dienstag zeigte sich der Süden Spaniens – zumindest was das Wetter betrifft – von seiner unberechenbaren Seite. Am Morgen peitschte ein starker Wind die Küste entlang gegen die Berge, in denen der Trainingsplatz liegt, mittags wurde es bei herrlichem Sonnenschein angenehm warm und am späten Nachmittag setzte schließlich starker Regen ein. Den Preußen und ihrem Trainingsprogramm tat das aber keinen Abbruch.
„Wir haben einen guten Trainingsplatz vorgefunden, auf dem wir viele Dinge einstudieren können. Die Mannschaft präsentiert sich in einem guten Zustand und ist bereit, Dinge anzunehmen und zu verändern“, zog Preußencoach Horst Steffen ein positives Fazit am Ende des ersten Trainingstages. Zwei intensive Einheiten – eine am Morgen und eine am Nachmittag – lagen da hinter den Adlerträgern. Immer im Mittelpunkt: Der Ball. Zu kurz war die Winterpause, um jetzt noch Kondition bolzen zu müssen. „Ich habe eine Idee im Kopf, wie wir in Zukunft spielen könnten. Ob es mit der Umsetzung so schnell klappt, muss man sehen. Denn noch sind natürlich nicht alle Abläufe klar – was nach einem Trainingstag normal ist“, weiß Steffen, wie viel Arbeit noch vor ihm und seinem Team liegt.
Arbeit ist auch das richtige Stichwort, um eine Einheit von und mit Horst Steffen zu beschreiben. Der 46-Jährige ist ein emsiger Arbeiter, der sich fast so viel bewegte wie seine Schützlinge und immer auf Ballhöhe war. Er dirigierte, machte klare Ansagen, forderte viel, lobte aber auch, wenn ihm etwas besonders gut gefiel. Bei der Mannschaft schienen die Vorgaben des neuen Übungsleiters anzukommen. Am Mittwoch steht eine frühe Trainingseinheit auf dem Plan, ehe es am Nachmittag die Küste entlang Richtung Osten geht. Im Estadio Municipal de Marbella trifft der SCP dann auf den 10-fachen belgischen Meister Standard Lüttich. Ein erster Härtetest, der eigentlich keiner ist, da kaum Rückschlüsse auf die bisherige Trainingsleistung möglich sind. Zu kurz war die Zeit, zu knapp die Einheiten. Anders könnte das dann am Samstag, beim Aufeinandertreffen mit dem Albanischen Serienmeister Skenderbeu, aussehen.
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