Nach elf Siegen in Folge mussten die Adlerträger im Nachholspiel des 26. Spieltags erstmals wieder Punkte abgeben. Mit 2:2 (1:2) trennten sich die Münsteraner vor 2.043 Zuschauern im Häcker Wiehenstadion vom SV Rödinghausen. Hängende Köpfe hinterließ das Unentschieden nach dem Abpfiff nicht, auch wenn alle zu gerne einen Auswärtssieg eingefahren hätten. Die Leistung stimmte in Ostwestfalen auf jeden Fall.

Das Trainerteam musste wegen der Gelbsperren von Yassine Bouchama, Alexander Hahn und dem ohnehin verletzten Henok Teklab die Startformation gleich auf drei Positionen verändern. In der Dreierkette verteidigte Niko Koulis neben Thomas Kok und Simon Scherder, die rechte Außenbahn beackerte der fleißige Shaibou Oubeyapwa. Auf der Zehn agierte Darius Ghindovean hinter der berüchtigten Doppelspitze um Gerrit Wegkamp und Andrew Wooten.

Scherder mit Jubiläumsspiel

Für Simon Scherder war es ein ganz besonderes Spiel. Das Preußen-Urgestein, das am vergangenen Sonntag seinen 30. Geburtstag feierte, streifte sich zum 250. Mal in einem Pflichtspiel das Preußentrikot über.

Die Partie begann intensiv und gerade der SV Rödinghausen versuchte von Anfang an Tempo reinzubringen. Es war schnell klar, dass die Adlerträger hier auch körperlich stark gefordert würden. Gerade als sich die erste Hektik etwas gelegt hatte, stachen die Hausherren dann zu. Nach einer Ecke stieg Damjan Marceta im Kopfballduell mit Wegkamp am höchsten und köpfte zur 1:0-Führung ein. 15 Minuten waren da gespielt. Wenige Zeigerumdrehungen später wurde es hitzig: Grote stieg an der Seitenlinie hart gegen seinen Gegenspieler ein, sah dafür auch die gelbe Karte. Ebenso unnötig war aber das provokante Auftreten von SVR-Trainer Carsten Rump gegenüber Grote – auch dafür gab es zu Recht Gelb.

Rückstand schnell gedreht

Aus der Bahn warf der Gegentreffer den Regionalliga-Spitzenreiter natürlich nicht .Eine Viertelstunde später gab es die passende Antwort – und das ebenfalls mit einem Standard. Lorenz brachte die Ecke scharf vors Tor, wo Abwehrspieler Niko Koulis zur Stelle war und per Kopf auf 1:1 stellte. Und weil das mit den Standards so gut klappte, legte Lorenz – gerade noch als Vorlagengeber in Erscheinung getreten – direkt nach. 37. Minute, halbrechte Position. Freistoß aus 22 Metern. Anlauf. Tor. 2:1. Mit dieser Führung ging es auch in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Preußen die aktivere Mannschaft, drangen immer wieder ins letzte Drittel vor, ohne die ganz zwingenden Chancen herauszuspielen. Wooten rutschte aus aussichtsreicher Position weg, Ghindovean scheiterte mit einem satten Nachschuss aus der Distanz. Die Adlerträger agierten abgeklärt und souverän, kassierten aber doch den 2:2-Ausgleich. Ein abgefälschter Schuss landete erst am Pfosten, den Nachschuss verwertete der gerade erst eingewechselte Vincent Schaub leider erfolgreich.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Koulis – Oubeyapwa (Frenkert, 72.), Remberg, Grote, Lorenz – Ghindovean (Bindemann, 85.) – Wegkamp (Langlitz, 64.), Wooten

Tore: 1:0 Marceta (15.) 1:1 Koulis (31.) 1:2 Lorenz (37.) 2:2 Schaub (79.)

Gelbe Karten: Rump, Schuster, Flottmann, Bravo Sanchez / Grote, Langlitz, Hildmann

Gelb-Rote Karte: Schuster

Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis

Zuschauer: 2.043

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