Im Freitagsspiel der 3. Liga trennten sich die Preußen vor 650 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau vom VfB Stuttgart II torlos. SCP-Schlussmann Daniel Masuch sah zirka 25 Minuten vor Spielende die Rote Karte und fehlt damit mindestens im Derby gegen den VfL Osnabrück am 1. März.
Keinen Grund zur Änderung der Startformation sah Preußencoach Ralf Loose für das Gastspiel beim kleinen VfB. Die gegen die SV Elversberg vor allem kämpferisch überzeugende Elf erspielte sich offenbar einen Bonus beim Übungsleiter. Hinten links verteidigte erneut Julian Riedel, der Fabian Hergesell auf dieser Position trotz abgesessener Gelbsperre ersetzte, Stefan Kühne und Jens Truckenbrod bildeten erneut die sogenannte Doppelsechs. Soufian Benyamina lief als einzige echte Spitze auf, wurde aber von Marcus Piossek immer wieder an vorderster Front unterstützt.
Schlechte Platzverhältnisse verhindern ansehnlicheren Fußball
Dem Rasen in GAZi-Stadion auf der Waldau war deutlich anzusehen, dass er Woche für Woche von gleich zwei Mannschaften – dem VfB II und den Stuttgarter Kickers – malträtiert wird. Schon nach wenigen Spielminuten waren tiefe Gräben und Löcher im Geläuf auszumachen. Ob es daran lag, dass sich im ersten Durchgang kaum gefährliche Szenen in Stuttgart Degerloch abspielten? Ein paar harmlose Abschlüsse der Amateure, ein Kopfball von Marco Pischorn (20.) direkt in die Arme von Schwaben-Schlussmann Vlachodimos und ein Schuss aus der zweiten Reihe von Marcus Piossek – das war es zunächst auf der Habenseite beider Teams.
Einmal landete der Ball dann doch im Preußentor: Nach einem Konter in der 21. Minute. Allerdings hatte Schiedsrichter Marcel Göpferich da schon auf Abseitsposition entschieden. Das können wir doch auch – dachte sich wohl Soufian Benyamina und erzielte etwa 10 Zeigerumdrehungen später ebenfalls ein Abseitstor. In dieser Statistik stand es also zu diesem Zeitpunkt 1:1. Unter dem Strich aber eine ordentliche erste Halbzeit der Adlerträger, die couragiert und engagiert auftraten und viel Laufbereitschaft an den Tag legten. Allein die ganz zwingenden Gelegenheiten fehlten. Pause!
Aus der Kabine kamen die Gastgeber etwas wacher, kamen auch dreimal vor das Münsteraner Tor. Gefährlich wurde es, als Patrick Funk einen strammen Schuss aus 20 Metern abfeuerte, den Daniel Masuch nur mit Mühe zur Ecke abwehren konnte. Doch auch die Preußen hatten ihre Szenen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verschätzte sich der VfB-Keeper bei einer Grote-Ecke und brachte seine Hintermannschaft in Not. Funk konnte schließlich noch auf der Linie klären.
Daniel Masuch sieht Rot
Einen bitteren Moment erwischten die Preußen in der 67. Minute, als SCP-Schlussmann Daniel Masuch das Feld verlassen musste. Nach einer Rettungstat gegen den frei heraneilenden Stuttgarter Marco Grüttner, sah der die Rote Karte wegen einer vermeintlichen Notbremse. Eine Fehlentscheidung, da waren sich im Anschluss alle Beteiligten einig. Diese Entscheidung zwingt Daniel Masuch jetzt zur Pause im Derby gegen den VfL Osnabrück am kommenden Wochenende. Ralf Loose musste natürlich reagieren: U23-Keeper Aziz Retzep ging in den Kasten, Benjamin Siegert musste dafür weichen. Ebenso bitter: Dennis Grote sah die fünfte Gelbe und fehlt gegen die Lila-Weißen ebenfalls.

In der Folge zeigte die Mannschaft Charakter, mobilisierte die letzten Kräfte und beschränkte sich nicht nur auf die Verteidigung des Unentschiedens, sondern agierte mutig nach vorne, hatte in der Nachspielzeit aber auch Glück, als Philipp Mwene das Leder knapp neben das Tor setzte. Am Ende bleibt ein Punkt, mit dem die Adlerträger angesichts der spielentscheidenden Schiedsrichterentscheidung sicher leben können.
VfB II: Vlachodimos – Lang, Lovric, Geyer, Mwene – Breier, Funk, Kiefer (Rathgeb, 68.), Halimi (Sirgedas, 76.) – Wanitzek (Berko, 81.), Grüttner
SCP: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Riedel – Kühne, Truckenbrod – Siegert (Retzep, 68.), Piossek, Grote – Benyamina (Krohne, 81.)
Tore:
Gelbe Karten: Mwene, Rathgeb / Schmidt,Grote
Rote Karte: Masuch (Norbremse)
Zuschauer: 650
Schiedsrichter: Marcel Göpferich

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