Nachdem seine Mannschaftskollegen am 7. Spieltag der 3. Liga gegen die U23 von Werder Bremen den ersten Heimsieg der Saison feiern konnten, zog Neuzugang Chris Philipps auf seiner Länderspielreise nach und fuhr mit der Nationalmannschaft Luxemburgs drei ebenso wichtige Zähler in der EM-Qualifikation gegen Mazedonien ein. Beim 1:0-Erfolg der ‘Roten Löwen’ spielte der 21-Jährige 90 Minuten durch und hatte damit maßgeblichen Anteil am ersten Sieg in der siebten Qualifikationspartie.
Obwohl der junge Defensivmann schon 27 Länderspiele für sich verbuchen konnte, auf Nationen wie Portugal, Italien und Spanien traf und sich bereits mit Weltklasse-Spielern wie Mario Balotelli, Andrea Pirlo, Gianluigi Buffon oder Andrés Iniesta messen durfte, ist Philipps auf dem Boden geblieben: „Ich bin ein relativ ruhiger Typ. Ein Familienmensch, der das ganze Drumherum um den Fußball eigentlich nicht braucht. Ich komme zum Training, trainiere und weiß, dass Zuhause jemand auf mich wartet. Ich muss nicht alles an die große Glocke hängen“, sagt einer, der in Frankreich beim FC Metz seine fußballerische Ausbildung genoss und schon mit 17 Jahren sein Länderspiel-Debüt gab.
Neue Rolle bringt neue Erwartungen mit sich
„In Luxemburg kann man kein Fußballprofi werden, da es dort keine Profiliga gibt. Deshalb hat man als junger Spieler eigentlich nur die Möglichkeit, relativ früh ins Ausland zu gehen. Mich zog es mit 13 Jahren nach Metz“, erzählt der Abwehrmann, der in Frankreich zum luxemburgischen Nationalspieler wurde. „Die Station in Münster wird mich sportlich und menschlich weiterbringen, davon bin ich überzeugt. Hier habe ich als Neuzugang eine andere Rolle und muss Erwartungen gerecht werden“, scheint Chris Philipps, nach einer stressigen Wohnungssuche und seinem Umzug, bei seinem neuen Arbeitgeber angekommen zu sein.
Die „Franzosen-Gang“ – bestehend aus Kapitän Amaury Bischoff, Elie Laprevotte und Stéphane Tritz – hat ihm den schwarz-weiß-grünen Einstand auf dem Platz, aber auch im Privatleben, erleichtert: „Wir haben jede Menge Spaß und lachen viel miteinander, aber auch die anderen Jungs sind alle super drauf, das habe ich schon am ersten Tag zu spüren bekommen.“
Mit zunehmender Fitness fühlt sich der Rechtsfuß immer besser, das konnte er auch auf seiner Länderspielreise feststellen. Langsam aber sicher möchte Philipps an sein Top-Niveau rankommen, um auch dauerhaft ein Kandidat für die erste Elf von Preußencoach Ralf Loose zu werden. „Seit meinem Platzverweis in Stuttgart ist die Situation so wie sie ist. Ich weiß nicht, wie es heute aussehen würde, wenn ich die Rote Karte nicht bekommen hätte. Jetzt liegt es aber an mir, mich voll reinzuhängen um das zu ändern“, gibt sich der ‘Rote Löwe‘ im Adlerdress kämpferisch und will noch viel mit seinem neuen Verein erreichen.