Der SC Preußen Münster nimmt nach dem 2:2-Unentschieden beim SC Freiburg einen Punkt aus dem Breisgau mit nach Münster. Angesichts des Spielverlaufs konnten die Adlerträger damit nicht wirklich zufrieden sein, mussten aber gleichzeitig froh über den einen Zähler sein, denn der Ausgleichstreffer durch Andrew Wooten fiel erst in der Nachspielzeit. In der Liga steht jetzt die Länderspielpause und damit das Pokalspiel gegen die SpVgg Erkenschwick an. In der Woche drauf folgt das Heimspiel gegen Viktoria Köln.

Im Breisgau war abzusehen, dass es für Trainer Sascha Hildmann, neben sein „ein, zwei“ angekündigten Wechseln, nicht viel Grund für weitere Veränderungen geben wird. Und so durfte, bis auf Rico Preißinger, der für Yassine Bouchama in die Startelf rückte, die gleiche Elf starten, die zuhause gegen Ulm begonnen hatte.

Starke Anfangsphase ohne Lohn

Mit Blick auf das sehenswerte Schwarzwald-Panorama, das sich hinter dem Dreisamstadion im Herbstlook präsentierte, begann das Auswärtsspiel der Adlerträger, das einen wirklich großen Unterhaltungsfaktor bot. Allein in der Anfangsviertelstunde gab es Highlights im Minutentakt– und die allermeisten inszeniert von den Preußen. Die junge Freiburger Mannschaft wollte, fast um jeden Preis, von hinten heraus Fußball spielen. Genau darauf waren die Adlerträger aber eingestellt und pressten sie; häufig mit Erfolg. Dadurch gab es immer wieder schon am gegnerischen Sechzehner Ballgewinne und entsprechend gefährliche Szenen. Selbst eine 2:0 oder 3:0-Führung wäre in dieser Phase möglich gewesen, wenn Joel Grodowski, Malik Batmaz oder Daniel Kyerewaa allerbeste Chancen genutzt hätten. Entweder passte der Abschluss aber einfach nicht oder die Adlerträger versuchten den Ball nochmal querzulegen, anstatt es selbst zu probieren. In der Rechnung war dabei noch keine der vielen Ecken, die auch immer für Gefahr sorgten, berücksichtigt. Einziges Manko: Es stand weiter 0:0. Wobei auch das hätte anders aussehen können, wenn die Hausherren ihre einzige, aber dafür gute Möglichkeit genutzt hätten.

Bis Minute 25 konnten die Adlerträger diesen Offensivrun weitestgehend aufrechterhalten, auch, wenn die Fülle an Großchancen etwas abnahm. Dennoch: Eine Führung wäre mehr als verdient gewesen. Mit der Zeit fanden die Freiburger aber zumindest defensiv besser in die Partie und schafften es, das Spiel vor der Pause ausgeglichener zu gestalten und auch mehr ins Mittelfeld zu verlagern. Das Bild verfestigte sich auch in Durchgang zwei, als die Preußen offensiv kein wirkliches Durchkommen mehr fanden. Ganz anders als in Halbzeit eins passierte so in beiden Strafräumen lange wenig. So lange, bis Freiburg es einmal gut ausspielte und ausnutze, dass sie auf dem Flügel Überzahl hatten. Berkay Yilmaz brachte von der Grundlinie schließlich von der Grundlinie in den Strafraum, wo ihn Gabriel Pellegrino über die Linke drückte – 0:1 (69.). Gerade nach der ersten Hälfte war das bitter und unglücklich, aber die Antwort darauf fiel perfekt aus. Ein langer Ball landete bei Joel Grodowski, der den Ball mit Tempo mitnahm und, ähnlich wie zuhause gegen Ulm, aus der zweiten Reihe auf draufhielt. Diesmal mit links, aber wieder unhaltbar – 1:1 (72.).

Späte Tore

Damit war eine spannende Schlussphase vorprogrammiert. Die nächste Chance gehörte wieder den Preußen, als der eingewechselte Gerrit Wegkamp den ebenfalls eingewechselten Andrew Wooten im Zentrum fand. Der ließ seinen Gegenspieler zunächst stark aussteigen, traf beim Abschluss den Ball aber nicht sauber. Und dann wurde es ärgerlich aus Preußensicht. Eine gefährliche Szene der Freiburger klärte Simon Scherder eigentlich in höchster Not mit einer Grätsche, er und Keeper Johannes Schenk, der herausgeeilt war, um den Ball aufzunehmen, behinderten sich dann aber gegenseitig – und der Ball trudelte weiter. SCF-Angreifer Maximilian Breunig legte den Ball quer, Philip Fahrner schob ein – 1:2 (83.). Der nächste Rückschlag, den die Münsteraner aber wieder verkrafteten. Es dauerte aber bis in die Nachspielzeit, als Wooten zum 2:2-Ausgleich traf und mit seiner Direktabnahme im Strafraum zumindest den einen Punkt noch sicherte (90.+3).

Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Scherder, Koulis, Hahn – ter Horst (Oubeyapwa, 87.), Bazzoli, Kyerewaa (Bouchama, 66.), Preißinger (Wooten, 77.), Lorenz (Böckle, 77.) – Grodowski, Batmaz (Wegkamp, 66.)

Freiburg: Uphoff – Fallmann (Pellegrino, 46.), Müller, Stark, Bouebari Kitsamoutsele (Wörner, 68.) – Lienhard (Yilmaz, 46.), Marino, Ambros – Fahrner (Bichsel, 89.), Al Ghaddioui (Breunig, 60.), Johansson

Tore: 0:1 Pellegrino (69.), 1:1 Grodowski (72.), 1:2 Fahrner (83.), 2:2 Wooten (90.+3)

Gelbe Karten: Bouebari Kitsamoutsele, Stark / Bouchama

Zuschauer: 3.271

Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis

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