Über den 3:1-Derbysieg der 1. Mannschaft konnte sich Sören Weinfurtner am Sonntagabend nicht so wirklich freuen, denn der U23-Trainer hatte beim Tus Dornberg eine 2:2-Punkteteilung zu verdauen, die besonders ärgerlich und bitter zustande kam.

Im westlichen Stadtbezirk Bielefelds erwartete Weinfurtner „ein körperlich intensives Spiel, in dem die Hausherren versuchen werden, defensiv gut zu stehen um dann zu eigenen Torchancen zu kommen“. Zum Nachteil der Preußen trat diese Vermutung bereits nach fünf Zeigerumdrehungen auf Seiten der Ostwestfalen ein. Eine Hereingabe von der rechten Außenbahn konnte Andrej Gorr verwerten und erzielte so per Kopfball die 1:0-Führung. In die Halbzeitpause sollte es allerdings mit einem 1:1 gehen: Nach 32 Spielminuten versuchte sich Adlerträger Daniel Mladenovic als Vorlagengeber, doch sein Flankenversuch verunglückte und schlug aus 35 Metern zum 1:1-Pausenstand im TuS-Gehäuse ein – Glück im Unglück also.

Schiedsrichter-Entscheidung fällt schwer ins Gewicht

Nach dem Seitenwechsel knüpften die Jungs von der Hammer Straße an ihre besser werdende Leistung an und gingen sogar durch Bennet Eickhoff, der aus zentraler Position einschieben konnte, mit 2:1 in Front (70.). Der letzte Treffer in der BIPA-Sportarena sollte allerdings den Hausherren vergönnt sein: In der 93. Minute wurde das Leder auf TuS-Spieler Saliou Abou durchgesteckt, der gut postierte Linienrichter hob die Fahne, der Schiedsrichter ließ jedoch weiterlaufen, sodass Abou – zur Überraschung der SCP-Defensive – zum 2:2-Endstand vollstrecken konnte.

„Wenn man sich kurz vor Schluss den Ausgleich so fängt und der Schiedsrichter dabei so einen großen Einfluss nimmt, dann ist dieses Unentschieden einfach nur ärgerlich und bitter. Eine gefühlte Niederlage“, brachte Sören Weinfurtner seine Gefühle auf den Punkt. „Unsere ersten 45 Minuten waren sicherlich ausbaufähig, aber mit zunehmender Spielzeit haben wir besser in die Partie reingefunden und hatten das Momentum nach dem 2:1 sogar auf unserer Seite. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir kurz vor dem 2:2 aufgehört haben zu spielen und uns auf den Linienrichter verlassen haben. Das kann passieren, aber wir müssen daraus lernen“, haderte der U23-Trainer auch noch lange nach dem Schlusspfiff mit der spielentscheidenden Szene. Trotz der „gefühlten Niederlage“ bleibt die zweite Mannschaft des SC Preußen 06 e.V. Münster nach dem 10. Spieltag in der Westfalenliga auf Platz eins, der Vorsprung auf die Verfolger vom SC Paderborn II und vom TuS Hiltrup beträgt jedoch nur noch einen Zähler.

U23: Hund – Tia (79. Wiesweg), Eickhoff, Scherder, Andzouana – Kaldewey, Grütering – Mladenovic (90. Koussaybani), Gatzke, Amachaibou – Kriwet (65. Demirdag)

Tore: 1:0 Gorr (5.), 1:1 Mladenovic (32.), 1:2 Eickhoff (70.), 2:2 Abou (90.+3)

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