Nach einer taktisch hervorragenden und spielerisch guten Leistung besiegte der SC Preußen 06 e.V. Münster am Samstagnachmittag den 1. FC Heidenheim verdient mit 2:0 (2:0). Der in der Defensive und bei eigenen Standards überragende Dominik Schmidt sorgte mit seinem ersten Doppelpack in seiner Karriere für den zweiten Sieg innerhalb einer Woche für die Adlerträger und für die erste Niederlage nach 16 ungeschlagenen Spielen in Serie für den Tabellenführer.
Im Vergleich zum Auswärtssieg in Unterhaching veränderte Trainer Ralf Loose seine Startformation auf drei Positionen. Fabian Hergesell ersetze in der Viererkette den verletzten Julian Riedel links. Der Siegtorschütze vom vergangenen Wochenende, Rogier Krohne, bildete anstelle von Matthew Taylor gemeinsam mit Soufian Benyamina die Doppelspitze. Stefan Kühne musste zunächst für Benjamin Siegert weichen, kam aber nach vier gespielten Minuten bereits wieder auf der Sechs zum Zuge, da Marcus Piossek im ersten Zweikampf der Partie eine Sprunggelenksverletzung erlitt und ausgewechselt werden musste.
Ecke Grote – Tor Schmidt
Nach einer weiteren Behandlungspause dauerte es 15 Minuten bis die Partie Fahrt aufnahm, dann kamen die Zuschauer aber voll auf ihre Kosten. Die Adlerträger versteckten sich vor dem Topteam der Liga keineswegs und suchten konsequent das Offensivspiel. Nach einem traumhaften Zuspiel von Dennis Grote tauchte Benyamina alleine vor dem FCH-Tor auf, scheiterte aber genau wie wenige Minuten später Marco Pischorn am glänzend reagierenden Heidenheimer Schlussmann Erol Sabanov (16.). Die Preußen waren klar das bessere Team und gingen mit ihrer dritten Möglichkeit verdient in Führung. Nach einem Eckball von Grote köpfte Dominik Schmidt mit seinem ersten Saisontor seine Farben in Front (19.).
Die Loose-Elf wirkte wie entfesselt und legte sechs Zeigerumdrehungen später den zweiten Treffer nach. Wieder Eckball Grote, wieder startete Schmidt auf den ersten Pfosten und drückte den Ball dieses Mal mit dem Fuß ins Tor des Spitzenreiters (25.). Jeder Eckball wurde in der Folgezeit bejubelt und fast hätte Pischorn im Anschluss an eine erneute Hereingabe von der rechten Eckfahne den nächsten Treffer erzielt (34.). Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung für die Preußen ging es für beide Mannschaften zur 15-minütigen Halbzeitpause in die Kabinen.
Räume eng gemacht
Nach dem Seitenwechsel agierte in erster Linie der Gast aus Baden-Württemberg, die Münsteraner konzentrierten sich auf die Defensivarbeit und wollten mit gezielten Nadelstichen für Entlastung und den dritten Treffer der Partie sorgen. Der Tabellenführer, der den größeren Ballbesitzanteil zu verzeichnen hatte, präsentierte sich zu ideenlos in der Offensive. Die gesamte Preußen-Mannschaft arbeitete konsequent gegen den Ball und machte die Räume geschickt eng.
Die beste, weil erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs konnten sich dementsprechend die Preußen erspielen. Nach feiner Flanke von Schöneberg scheiterte Kühne mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Sabanov (81.). Auch Krohne hätte für die Entschiedung sorgen können, traf den Ball kurze Zeit später aber nicht richtig. Die Räume wurden in der Schlussphase größer, der letzte Tick zum dritten Tor fehlte allerdings. Da die Gäste aber nicht mehr gefährlich wurden, konnten die Preußen am Ende einen verdienten Erfolg über den Tabellenführer feiern.
Am nächsten Wochenende gastieren die Preußen beim SSV Jahn Regensburg zum nächsten Spieltag in der 3. Liga. Unter der Woche steht am Mittwoch das Viertelfinale im Westfalenpokal beim SV Schermbeck an.
Zahlen zum Spiel:
Münster: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Hergesell – Siegert, Truckenbrod, Piossek (4. Kühne), Grote – Benyamina (90. Neupert), Krohne (86. Taylor)
Heidenheim: Sabanov – Malura (56. Thurk), Göhlert, Wittek, Heise – Bagceci, Reinhardt (64. Titsch-Rivero), Griesbeck, Schnatterer – Morabit, Mayer (76. Niederlechner)
Tore: 1:0 Schmidt (19.), 2:0 Schmidt (25.),
Gelbe Karten: Schmidt, Grote / Heise
Zuschauer: 7.307
Schiedsrichter: Patrick Alt (Hausweiler)