Der erhoffte (Überraschungs-)Erfolg gegen den MSV Duisburg ist ausgeblieben. Die Adlerträger haben das Duell mit den Zebras am Samstagnachmittag mit 1:4 verloren und mussten sich, insbesondere in Halbzeit zwei, der Qualität des Tabellenführers geschlagen geben. In der ersten Hälfte gelang es den Preußen noch, einen frühen Gegentreffer wegzustecken und selbst zum hochverdienten Ausgleich zu kommen, nach der Pause waren die Gäste aber die spielbestimmende und bessere Mannschaft. Der SC Preußen bleibt damit weiter tief im Abstiegskampf stecken.

Veränderungen für die Startelf im Vergleich zum letzten Auswärtsspiel hatte Preußentrainer Sascha Hildmann bereits vor dem Heimspiel angedeutet. Insgesamt drei neue Kräfte durften am Samstag im 5-4-1-System von Beginn an ran: Alexander Rossipal rückte in die Dreierkette, dafür wurde Okan Erdogan für den erkrankten Fridolin Wagner auf die Sechs vorgezogen. Neben ihm im Zentrum erhielt Heinz Mörschenl den Zuschlag. Zudem durfte Seref Özcan wieder vorne links ran. Im Spielverlauf gab auch Marco Königs noch sein Comeback im Preußenstadion, zudem feierte Oliver Steurer seine Premiere im Adlertrikot.

Ersten Gegentreffer noch weggesteckt

Mit einem großen Knall begann die Partie im Preußenstadion, als mit dem Anpfiff im Gästeblock des MSV Duisburg mehrere Böller gezündet wurden. Ein Wachmacher war das aber nicht für alle Preußen auf dem Platz, die den, zugegeben, starken MSV Duisburg durch einen einfachen Fehler gleich in der Anfangsphase fast einluden. Heinz Mörschel spielte einem Zebra kurz vor dem Strafraum den Ball in den Fuß, der den Führungstreffer der Blau-Weißen schnell über rechts einleitete. Ein Querpass trudelte durch den Sechzehner und am zweiten Pfosten bedankte sich Petar Sliskovic, der nur noch seinen Fuß reinhalten musste – 0:1 (12.). Der Gästeblock tobte wieder, der Rest des Stadions war bedient.

Wer jetzt aber dachte, das würde in Durchgang eins eine einseitige Nummer für den Tabellenführer, der täuschte sich. Die Preußen drängten den MSV nicht hinten rein, hatten aber dennoch richtig gute Gelegenheiten, um auszugleichen. Erst landete im gegnerischen Strafraum ein Ball auf Umwegen vor den Füßen von Julian Schauerte, dessen Schuss wurde aber kurz vor der Linie geblockt. Nur wenig später wurde Lucas Cueto bei einem Flankenball überrascht, als ein MSV-Verteidiger unter dem Ball hersegelte. Sein Volley ging über den Querbalken. Und dann stand am Ende noch das Aluminium im Weg. Seref Özcan zog einfach ab, der Ball wurde unhaltbar abgefälscht, klatschte aber gegen den Pfosten. Einen beschlich schon fast das Gefühl, das Tor wäre vernagelt, da stand Simon Scherder goldrichtig. Wieder ging der Szene ein Abpraller nach einer Ecke voraus, diesmal nickte Scherder aber zum verdienten 1:1-Ausgleich ein (37.).

Duisburg schlägt mit seiner Qualität zu

Wenn du aber Tabellenführer bist, ist dir das Glück nun mal hold. Mit dem ersten Angriff nach längerer Zeit trafen die Zebras in ihrer eigentlich unauffälligsten Phase erneut zur Führung. Und während der Ball bei den Preußen an diesem Tag vermutlich vom Pfosten sonst wohin gesprungen wäre, landete das Leder nach dem Versuch von Sliskovic vor den Füßen von Ahmet Engin, für den es ein einfaches war, einzuschieben (1:2, 43.). Mit dem Rückstand ging es in die Halbzeitpause, in der Trainer Sascha Hildmann Neuzugang Oliver Steurer für den verwarnten Simon Scherder ins Spiel brachte. Okan Erdogan rückte in die Kette, Steurer nahm die Position im zentralen Mittelfeld ein.

Die erste Szene nach dem Seitenwechsel gehörte wieder den jetzt immer stärker aufspielenden Gästen. Ein eigentlich geklärter Standard wurde im zweiten Anlauf nochmal gefährlich, Engin tunnelte Keeper Schulze Niehues und Sliskovic hielt zum zweiten Mal am heutigen Tag einfach seinen Fuß rein (56.). Das war viel zu einfach, gerade gegen den Tabellenführer der 3. Liga. Hildmann zog dann seine letzten Optionen: Er brachte Marco Königs und Maurice Litka für Mörschel und Özcan, Löhmannsröben ging eine Position nach vorne ins zentrale Mittelfeld. Aber diese Nummer am 22. Spieltag im Preußenstadion war nicht mehr zu retten, Duisburg spielte jetzt seine Qualitäten clever aus. Ein Konter nach 70 Minuten ging über wenige Stationen – und für die Preußen in diesem Moment zu schnell – über den ganzen Platz, am Ende vollstrecke Ahmet Engin eiskalt zum 1:4 aus Preußensicht (70.). Es war der Schlusspunkt des Spiels, auch weil der MSV es in der Folge nicht mehr mit letzter Konsequent zu Ende brachte.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte (Steurer, 46.), Scherder, Löhmannsröben, Rossipal, Hoffmann – Cueto, Erdogan, Mörschel (Königs, 60.), Özcan (Litka, 60.) – Schnellbacher

Duisburg: Weinkauf – Bitter, Gembalies, Compper (Böder, 69.), Sicker – Ben Balla – Engin, Albutat, Stoppelkamp (Mickels, 78.), Scepanik – Sliskovic (Jansen, 83.)

Tore: 0:1 Sliskovic (12.), 1:1 Scherder (37.), 1:2 Engin (43.), 1:3 Sliskovic (56.), 1:4 Engin (70.)

Gelbe Karten: Scherder, Hoffmann, Löhmannsröben / Sliskovic, Stoppelkamp, Sicker

Zuschauer: 8.903

Schiedsrichter: Michael Bacher

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