Ein 1:1-Unentschieden, das sich aber so gar nicht nach einem Punktgewinn anfühlt – So lässt sich das Auswärtsspiel des SC Preußen Münster bei der U21 des 1. FC Köln zusammenfassen. Nachdem die Adlerträger überragend ins Spiel gestartet waren und es nur verpasst hatten, mehr als ein Tor zu schießen, landeten die Hausherren in der Schlussminute den Lucky Punch und bestraften die Münsteraner für ihre fast schon fahrlässige Chancenverwertung.

Ohne eine Veränderung in der Startelf begannen die Preußen in der Südstadt und Trainer Sascha Hildmann konnte weiter auf die Elf vertrauen, die zuletzt maßgeblich für die Siegesserie war. Nur die Bank war durch die Ausfälle von Jannik Borgmann, Joshua Holtby und Deniz Bindemann etwas knapper besetzt, mit Simon Scherder, Alexander Langlitz, Luke Hemmerich und Jan Dahlke wartete dort aber auch jede Menge Qualität auf ihre Einsatzzeit.

Chancenfeuerwerk zu Beginn

Wie erwartet trafen im Kölner Südstadion zwei Mannschaften aufeinander, die selbst Fußball spielen wollten und bei Ballverlusten von Beginn an versuchten, den Gegner frühzeitig unter Druck zu setzen. Das gelang den Adlerträgern aber um einiges besser, schon in der Anfangsviertelstunde hätten sie problemlos 2:0 oder 3:0 führen können, eher sogar müssen. Den Anfang einer ganzen Reihe an Großchancen machte Manuel Farrona Pulido, der einen langen Ball hinter der Kette des Effzeh erlief, aber aus guter Position noch verzog. Wiederum nur Sekunden später legte Pulido nach einem Abwehrfehler auf Gerrit Wegkamp quer, der freistehend am Fünfmeterraum aber überhastet Keeper Julian Roloff in die Arme schoss. Da waren gerade einmal fünf Minuten gespielt, die Angriffswellen der Preußen gingen aber weiter. Eine traumhafte Flanke von Marvin Thiel aus dem Halbfeld landete auf dem Kopf von Henok Teklab, dessen Versuch landete aber am Querbalken. Die nächste Großchance. Den bis dato schwierigsten Ball versenkte der auffällige Farrona Pulido dann aber, als er nach 13 Minuten aus gut 16 Metern das Leder mit einer Direktabnahme sehenswert in die Maschen hämmerte – 1:0 (13.).

Die Führung war schon zu diesem frühen Zeitpunkt absolut verdient und dass es nur 1:0 stand, war fast schon schmeichelhaft für die Hausherren. Und es dauerte auch nach dem Führungstreffer wieder keine 90 Sekunden, da war die nächste Großchance da. Diesmal legte Wegkamp im Strafraum auf Farrona Pulido quer, der aber vielleicht schon einen Moment zu viel Zeit zum nachdenken hatte und sein Versuch daher noch auf der Linie geklärt werden konnte (14.). Das war insgesamt eine beeindruckende Anfangsphase der Adlerträger, die einzig und allein die Vorentscheidung schon in dieser Phase verpassten. So blieben die Kölner noch im Spiel und kamen zumindest vereinzelt dazu, selbst ihre offensiven Qualitäten zu zeigen. Aber auch in der Defensive waren die Preußen in Durchgang eins absolut auf der Höhe und ließen keine richtig gefährliche Situationen zu.

Entscheidung verpasst

Auch nach der Pause blieb das Duell weiter eine muntere Angelegenheit, jetzt aber deutlich ausgeglichener. Schon vor dem Seitenwechsel hatten sich die Hausherren nach und nach ins Spiel gekämpft, das setzte sich jetzt fort – und dass die Preußen die Taktzahl der Anfangsviertelstunde nicht aufrecht erhalten konnten, war auch abzusehen. So gab es vereinzelt Chancen auf beiden Seiten, allerdings weiter mit einem leichten Qualitätsplus bei den Preußen. Das nächste richtig dicke Ding gab es dann nach 75 Minuten: Marcel Hoffemeier leitete einen Angriff über links gewohnt stark ein und schickte den eingewechselten Luke Hemmerich hinter die Kette in Richtung Grundlinie. Er legte perfekt auf den zweiten Pfosten quer, wo Henok Teklab den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Der Torschrei schallte quasi schon aus dem Gästeblock, da sprang der Leder von der Lattenunterkante zurück ins Feld.

Es war wie verhext, die nächste Riesenchance, die die Adlerträger liegen ließen. Und hätte Max Schulze Niehues nicht im direkten Gegenzug seine Qualität unter Beweis gestellt, hätte die Fußballwelt im Südstadion schon zu einem früheren Zeitpunkt Kopf gestanden. Was in dieser Situation nochmal gut ging, sollte noch folgen. In Minute 90 stieg der Kölner Futkeu bei einer Flanke im Strafraum am Höchsten und traf zum glücklichen Last-Minute-Treffer für die Hausherren.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Thiel (Hemmerich, 60.) – Remberg, Klann, Deters (Scherder, 81.) – Teklab (Dahlke, 84.), Wegkamp, Farrona Pulido (Langlitz, 63.)

Köln: Roloff – Henning, Ömek, Cestic, Winke – Olesen, Castrop (Futkeu, 76.), Katterbach – Schwirten (Nottbeck, 46.), Dietz (Kraus, 61.), Petermann (Mittelstädt, 61.)

Tore: 1:0 Farrona Pulido (13.), 1:1 Futkeu (90.)

Gelbe Karten: Mittelstädt, Kraus / Remberg, Thiel

Schiedsrichter: Cedric Gottschalk

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