Mit viel defensiver Disziplin und dem Willen, unbedingt beim 1. FC Kaiserslautern zu punkten, fuhr der SC Preußen Münster am Samstag einen Zähler auf dem Betzenberg ein. Die größeren Spielanteile gehörten am 23. Spieltag ohne Frage den Hausherren, die Adlerträger standen aber defensiv weitestgehend sicher und setzten durch Luca Schnellbacher in Durchgang eins einen wichtigen Nadelstich. In Überzahl wäre in der Schlussphase vielleicht sogar noch etwas mehr möglich gewesen, dafür fehlte aber der letzte Mut. Insgesamt ging der Punktgewinn für die Münsteraner nach einer couragierten Leistung in Ordnung.
Durch die Gelbsperre von Simon Scherder war Preußentrainer Sascha Hildmann für die Partie bereits gezwungen, Änderungen vorzunehmen. Insgesamt wurden es dann vier Wechsel in der Startelf. Okan Erdogan rückte für Scherder von der Sechs zurück in die Dreierkette, dafür kehrte Fridolin Wagner im zentralen Mittelfeld zurück auf seine angestammte Position. An seiner Seite erhielt Kevin Rodrigues Pires den Vorzug vor Heinz Mörschel. Außerdem durften Oliver Steurer, ebenfalls in der Kette, und Maurice Litka in der Offensive von Beginn an ran.
Lautern kontert den Führungstreffer
Auf dem stimmungsvollen Betzenberg war die Idee, wie Sascha Hildmann die Roten Teufel mit seiner Elf stoppen wollte, gut zu erkennen. Die Außenspieler Schauerte und Rossipal ließen sich von Beginn an bei gegnerischen Ballbesitz tief fallen und bildeten so einer Fünferkette, vor der sich gleich der nächste Viererblock aufreihte. Davor versuchte noch Luca Schnellbacher als einzige Spitze den Spielaufbau des FCK zu stören. Und die Igeltaktik der Adler ging über weite Strecken auf. Die Hausherren ließen das Leder Minute für Minute in der Hälfte des SCP zirkulieren, wurden aber nicht wirklich gefährlich. Und im Gegenzug setzten sie ihren erhofften Nadelstich. Lucas Cueto wollte bei einem Konter den mitlaufenden Litka bedienen, der Pass landete aber auf Umwegen bei Luca Schnellbacher. Der Angreifer fackelte nicht lang, probiete sein Glück und traf aus gut 18 Metern zur 1:0-Führung ins lange Eck (21.).
Am Spielverlauf änderte der Treffer im ersten Moment nichts; Kaiserslautern lief weiter an, die Adlerträger empfingen sie in der eigenen Hälfte. Ein missglückter Schuss sollte dann der Dosenöffner für die Gastgeber sein. Simon Skarlatidis wollte dem Schussversuch eigentlich ausweichen, er blockte ihn aber und das Leder blieb vor seinen Füßen liegen. An der Kante zum Fünfmeterraum behielt er dann die Übersicht und legte quer auf Christian Kühlwetter, für den es ein leichtes war, den Ball über die Linie zu schieben – 1:1 (27.). Bis zur Halbzeit hielt die defensiv gestaffelte Preußenelf hinten aber alles dicht und es ging mit dem Unentschieden in die Pause.
Möglichkeiten ja, Tore nein
Im zweiten Durchgang verfestigte sich das Bild weiter. Die Preußen standen konsequent mit ihren Reihen tief, die Roten Teufel machten das Spiel. Das war für die 18.332 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion wirklich kein Leckerbissen, aber immerhin waren Chancen für die Hausherren auch Mangelware. Neben viel Willen und Leidenschaft brauchte es nach knapp 70 Minuten dennoch auch das nötige Qäuntchen Glück. Hendrik Zuck fiel ein Flankenball im zweiten Versuch nochmal vor die Füße, aus kürzester Distanz traf er aber nur die Latte. Auf der anderen Seite war FCK-Keeper Lennart Grill in einem Augenblick gefordert, als er einen Schuss von Luca Schnellbacher noch an den Pfosten lenken konnte.
Erst in der Schlussphase wurde es dann etwas wilder und ungeordneter auf dem Betzenberg. Fridolin Wagner schickte nach einer Balleroberung Luca Schnellbacher ins Eins-gegen-eins gegen mit Hikmet Ciftci, der ihn im ersten Moment nicht gestoppt bekam und dann zur Notbremse greifen musste. Glatt Rot für den Lautrer (78.), die Preußen eine knappe Viertelstunde in Überzahl. Es ging in der Folge zwar etwas mehr hin und her, die Adlerträger ließen bei ihren vereinzelt aufkommenden Konterchancen aber die nötige Konsequenz vermissen, um noch mehr als einen Punkt zu erzwingen. So trennten sich beide Teams nach 90 Minuten mit dem 1:1-Unentschieden.
Die Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Erdogan, Löhmannsröben, Steurer – Schauerte, Wagner, Pires (Mörschel, 52.), Rossipal – Cueto, Schnellbacher (Königs, 80.), Litka (Özcan, 58.)
Kaiserslautern: Grill – Hercher, Kraus, Gottwalt, Nandzik – Sickinger (Ciftci, 59.), Bachmann, Zuck – Skarlatidis (Bjarnason, 75.), Pick, Kühlwetter
Tore: 1:0 Schnellbacher (21.), 1:1 Kühlwetter (27.)
Gelbe Karten: Königs
Rote Karte: Ciftci (78.)
Zuschauer: 18.332
Schiedsrichter: Harm Osmers