Erstmals in dieser Saison erstrahlte das Preußenstadion beim Kräftemessen zwischen dem SC Preußen Münster und dem FSV Zwickau im Flutlicht, erstmals lud der frisch getaufte Torschützenverein von 1906 zum Torschützenfest an die Hammer Straße. Die Weichen für einen schwarz-weiß-grünen Fußballabend waren gestellt, sollten bei der 0:2-Niederlage am Freitagabend aber nicht die gewünschte Verwendung finden. Während die Gäste aus Zwickau sich äußerst effektiv präsentierten und ihre beiden Chancen eiskalt ausnutzten, waren die Hausherren über weite Strecken zu ideen- und harmlos.
Nach der einwöchigen Ligapause aufgrund der englischen Woche nahm Fußballlehrer Benno Möhlmann beim Heimspiel gegen Zwickau zwei Änderungen an seiner Startelf vor: Danilo Wiebe kehrte nach seiner Verletzung in die Startformation zurück, darüber hinaus durfte Ole Kittner von Beginn an in der Innenverteidigung ran. Für ihn musste Lion Schweers auf der Bank Platz nehmen.
Durchwachsener Durchgang eins
Auf dem durch den Meimel aufgeweichten Untergrund waren die Adlerträger in den Anfangsminuten der Begegnung sehr um Spielkontrolle bemüht, hatten gegen aggressive und energische Gäste aber ihre Probleme. Immer wieder wurden Szenen durch kleinere Fouls unterbunden. Auf der anderen Seite fehlte bei den Preußen aber auch die nötige Präzision und Sicherheit im Passspiel, um in aussichtsreiche Positionen zu kommen. Torgefahr kam daher wenn überhaupt durch Standards auf. Sebastian Mai kam nach einem Eckball frei zum Kopfball, verzog aber. Auch Adriano Grimaldi tauchte nach einem Freistoß auf, seinen Versuch konnte FSV-Keeper Johannes Brinkies aber parieren.
Auf der anderen Seite blieben die Schwäne in der Offensive über 38 äußerst blass und brachten eigentlich nichts gefährliches zustande bringen, tauchten dann aber in Person von Ronny König einmal im Strafraum des SCP auf: Der Mittelstürmer drehte sich im Sechzehner gekonnt um Ole Kittner und hämmerte den Ball mit vollem Risiko über den Kopf von Nils Körber unter den Querbalken – eine glückliche 1:0-Führung für Zwickau (38.). Mit dem Spielstand ging es dann für beide Teams in die Pause.
Kalte Dusche
Aus den Kabinen kamen die Hausherren mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, die schnellstmöglich raus musste. Die Preußen starteten mit einem Sturmlauf auf den FSV-Sechzehner und erspielten sich im Minutentakt aussichtsreiche Möglichkeiten, dem letzten Pass fehlte aber weiterhin die entscheidende Genauigkeit, damit es zwingend wurde. So waren es viele Halbchancen, die ungenutzt blieben. Und wie schon in Halbzeit eins kassierten die Münsteraner eine eiskalte Dusche: In der besten Phase brachte Zwickau einen Eckball herein, den Toni Wachsmuth fahrlässig freistehend zur 2:0-Führung für die Sachsen über die Linie drücken konnte (56.). Mit dem zweiten Gegentreffer waren die Hausherren dann völlig von der Rolle. Zwickau verschanzte sich fortan tief in der eigenen Hälfte, den Domstädtern fehlten aber am Freitagabend die Ideen und auch die spielerischen Mittel, um die gefestigte Hintermannschaft zu überwinden. Das bedeutete nach 90 Minuten die dritte Heimspiel-Niederlage in Folge.
Die Stimmen zum Spiel
Torsten Ziegner: „Als erstes, ich bin ganz schön kaputt. Das war ein intensives Spiel. Wir wussten, dass wir nur eine Möglichkeit haben, wenn wir es schaffen, sie von unserem Tor weit wegzuhalten und sie nicht kombinieren lassen. Wir waren heute aggressiv in den Zweikämpfen und hatten bei unseren Toren auch das nötige Ballglück. Die Jungs haben daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen können.“
Benno Möhlmann: „Wir haben es heute nicht geschafft, uns gegen das Anlaufen des Gegners durchzusetzen. Das war für mich nicht verständlich. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine Phase, wo wir schnell nach vorne gespielt haben und auch unsere Chancen bekommen haben. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde es dann wieder weniger und der FSV hat jede Gelegenheit genutzt, uns von ihrem Tor wegzuhalten. Wir haben heute nicht die Mittel gefunden und werden weiter an uns arbeiten.“
Daten zum Spiel
Aufstellung SCP: Körber – Tritz, Kittner, Mai, Menig (Heinrich, 76.) – Rizzi (Rühle, 46.), Wiebe – Hoffmann, Kobylanski (Rinderknecht, 46.), Al-Hazaimeh – Grimaldi
Aufstellung FSV: Brinkies – Schröter, Wachsmuth, Antonitsch, Lange – Bahn, Frick (Wagner, 85.), Könnecke, Miatke (Barylla, 76.) – König, Koch (Tekerci, 83.)
Tore: 0:1 König (38.), 0:2 Wachsmuth (56.)
Gelbe Karten: Hoffmann / Frick, Miatke
Zuschauer: 6.249
Schiedsrichter: Martin Petersen