Mit einem Punkt musste sich der SC Preußen Münster am Freitagabend im Duell mit den Würzburger Kickers begnügen. Zufrieden konnten die Adlerträger, nicht nur angesichts der Tabellensituation, damit nicht wirklich sein. Über 90 Minuten waren die Hausherren das Team, das ein paar Prozentpunkte mehr investierte und, wenn auch vereinzelt, die besseren Gelegenheiten hatte, um den Lucky Punch zu setzen. Das blieb jedoch aus und die aufopfernde Leistung in einem Fehler geprägten Spiel unbelohnt.

Große Veränderungen nahm Cheftrainer Sascha Hildmann am Freitagabend nicht vor, in der Startelf gab es nur eine Änderung: Seref Özcan rückte für Maurice Litka in die Anfangsformation. Der Kader blieb im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Auch, weil Simon Scherder noch kurzfristig erkrankt und damit nach seiner abgesessenen Gelbsperre keine Option für das 18er-Aufgebot war.

Mutigerer Auftritt

Den berühmt-berüchtigten Bus parkten die Adlerträger, wie sie es auf dem Betzenberg gemacht hatten, im eigenen Stadion nicht noch einmal. Fast im Gegenteil: Die Adlerträger zeigten in der Spieleröffnung einen mutigeren Auftritt, suchten selbst auf dem schwierigen Untergrund die Initiative. Damit entgegneten die Hausherren den Würzburgern mit ihrem bevorzugten Stilmittel – und hatten in Halbzeit eins auch mehr Spielanteile. Von großer Durchschlagskraft waren die Aktionen zwar nicht geprägt, aber das fehlte auf beiden Seiten.

Bezeichnend für den bisherigen Saisonverlauf war dann die eigentlich beste Szene. Nach einem gewonnen Pressschlag marschierten die Adlerträger in Überzahl auf den FWK-Kasten zu. Özcan legte auch im richtigen Moment auf den mitgelaufenen Alexander Rossipal quer, der aber in dieser Szene zur Unglücksfigur wurde. Im Vollsprint strich der Ball zuerst seinen rechten Fuß, mit Links trat er dann völlig daneben und der Ball kugelte – unter dem enttäuschten Stöhnen des ganzen Preußenstadions – Richtung Außenlinie. Das hätte die Führung sein können, eigentlich müssen. So ging es mit dem 0:0 und ohne weitere Chancen in die Kabinen.

Entscheidung lag in der Luft – und blieb aus

Der zweite Durchgang entwickelte sich dann zu einem Drahtseilakt. Das Spiel entwickelte sich, auf einem zugegeben schwierig zu bespielenden Geläuf, zu einem Fehlerfestvial. Fehlpässe häuften sich, die Zweikämpfe wurden rassiger und die Stimmung kochte sich – auf dem Platz und den Rängen – hoch. Und mitten in diese Phase hätten die bemühteren Preußen beinahe den entscheidenen Schlag gesetzt. Oliver Steurer stieg bei einer Pires-Ecke am Höchsten und brachte den Ball auch auf den Kasten, auf der Linie klärte aber ein FWK-Verteidiger.

Und obwohl fast eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährliche Szenen auftraten, lag ein Lucky Punch in der Luft. Der hätte aber auf beiden Seiten gleichermaßen fallen können – und vermutlich wäre eine Fehlerkette am Freitagabend der Auslöser gewesen. Passieren sollte aber im Preußenstadion sportlich gesehen nichts mehr. Zwingende Torchancen kamen nicht mehr zustande und am Ende mussten die Preußen, die sich mit ihrem leidenschaftlichen und aufopfernden Auftreten mehr verdient hätten, mit dem 0:0-Unentschieden und einem Punkt leben.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Erdogan, Löhmannsröben, Steurer – Schauerte, Wagner, Pires (Mörschel, 84.), Rossipal – Cueto (Königs, 73.), Schnellbacher, Özcan (Hoffmann, 60.)

Würzburg: Müller – Hemmerich, David, Schuppan, Kwadwo – Sontheimer (Hoffmann, 86.), Rhein – Kaufmann, Herrmann (Vrenezi, 63.) – Pfeiffer (Sane, 70.), Baumann

Gelbe Karte: Rossipal, Özcan, Erdogan, Pires, Löhmannsröben, Wagner / Kwadwo, David

Tore: –

Zuschauer: 5.457

Schiedsrichter: Kathrin Rafalski

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