Mit zwei Physiotherapeuten ist der SC Preußen Münster ins niederländische Wageningen gereist. Ihre Namen kennen die wenigsten. Für den Erfolg der Mannschaft sind sie aber unerlässlich. Lukas Brüggemann und Matthias Sieme verkörpern das oft zitierte Team hinter dem Team und haben insbesondere im Trainingslager alle Hände voll zu tun. Und das nicht nur sprichwörtlich.

Samstagnachmittag im Gelderland: Die Mannschaft hat sich nach den kräftezehrenden Einheiten einen trainingsfreien Nachmittag redlich verdient. Regeneration im Wellnessbereich, eine kurze Radtour zum Eiscafé im nächsten Ort oder einfach nur mal faul auf dem Zimmer abhängen. Spieler haben die freie Wahl, Physios nicht. Denn auch am freien Nachmittag sind die beiden Behandlungsräume zentraler Anlaufpunkt für die Spieler, die Pflegemaßnahmen brauchen. Und das sind einige.

Und auch die – na sagen wir mal – normalen Arbeitstage haben es in sich. Viel Zeit zum Frühstücken bleibt Matthias und Lukas nicht, denn lange vor der ersten Einheit um 10 Uhr müssen die ersten Tapes angelegt werden. Maßarbeit bei jedem Spieler, denn die Vorlieben und Bedürfnisse sind immer andere. Dann geht’s raus an den Platz. Der eine kümmert sich um die individuelle Behandlung der angeschlagenen Fußballer, der andere beobachtet das Treiben auf dem Feld ganz genau, um im Ernstfall schnell zu reagieren.

Nach dem Training das gleiche Bild. Kaum geduscht, stehen die ersten Spieler schon wieder vor der Tür. Pflege ist angesagt, kleine und große Blessuren müssen behandelt werden. Mittagruhe? Gibt es nur für die Spieler. Für die Physiotherapeuten ist das kostbare Behandlungszeit. Dann wieder tapen. Wieder auf den Platz. Wieder ins Hotel. Wieder Behandlung. Akkordarbeit noch vor dem Abendessen. Und während nach der letzten Mahlzeit für die meisten der Hammer fällt, geht’s für das medizinische Personal erst richtig los. Dann wird es gerne mal 23 Uhr, ehe der Letzte den Behandlungsraum verlassen hat.

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