Den ersten Auftritt des SC Preußen 06 e.V. Münster im neuen Jahr verfolgten bei regnerischem Wetter 6.338 Zuschauer im Preußenstadion, die einen starken Auftritt der Schützlinge von Coach Horst Steffen sahen. Die Handschrift des neues Trainers war besonders in den ersten 45 Minuten deutlich zu erkennen, in denen die Adlerträger bereits den späteren 2:0-Endstand herausspielten. Im zweiten Durchgang waren die Hausherren vor allem darauf bedacht, die Führung sicher über die Zeit zu bringen und die Kräfte auf dem tiefen Boden zu schonen.
Preußentrainer Steffen war am heutigen Tag nicht der einzige Adlerträger, der sein Debüt an der Hammer Straße feiern durfte. Für Routinier Marc Heitmeier, der mit einem leichten Muskelfaserriss im Bauch passen musste, rückte der 19-jährige Lion Schweers in die Anfangself, der beim Pflichtspielauftakt 2016 gleichzeitig sein Profidebüt in der 3. Liga geben durfte. Ansonsten blieb der Fußballlehrer seinem einstudierten 4-3-3-System treu und ließ Mehmet Kara neben Amaury Bischoff und Chris Phillips in der Zentrale auflaufen. Im Angriff erhielt Rogier Krohne den Vorzug vor Abdenour Amachaibou und durfte neben Philipp Hoffmann und Marcel Reichwein von Beginn an auflaufen.
Steffen’s Plan geht auf – 2:0-Pausenführung
Bei starkem Regen begann der erste Auftritt der Adlerträger im neuen Jahr, der sehenswert startete. Von der ersten Minute an setzten die Hausherren die Thüringer unter Druck, bei eigenem Ballbesitz versuchten sie wiederrum schnell ins letzte Drittel der Gäste vorzudringen – mit Erfolg. Hoffmann wurde auf der rechten Seite bedient, zog in die Mitte und legte auf Krohne quer, der den Ball von der Sechzehnerkante aus im unteren linken Eck zur 1:0 Führung versenkte (7.). Der offensive Ansatz von Horst Steffen war in der ersten Viertelstunde deutlich zu erkennen und seine Mannschaft belohnte sich für den hohen Aufwand, den sie betrieb. Abermals tauchten die Hausherren auf dem rechten Flügel auf und Außenverteidiger Björn Kopplin flankte punktgenau auf den Kopf von Reichwein, der den Ball zum 2:0 im rechten Giebel einköpfte (17.). Anschließend eilten die schwarz-weiß-grünen-Akteure gemeinsam zur Preußenbank und hielten die Trikots von den Verletzten Mitspielern Simon Scherder und Jesse Weißenfels hoch – eine starke Geste.
Bis zur 20. Minute hatten die Preußen das Spielgeschehen weitesgehend im Griff, dann mussten die Fans jedoch einmal tief durchatmen. Nachdem Carsten Kammlot einen Pass von Marco Pischorn abfing, tauchte der Angreifer frei vor SCP-Schlussmann Niklas Lomb auf, legte den Ball aber am Tor vorbei. Rund zehn Zeigerumdrehungen später hielt Lomb den Zwei-Tore-Vorsprung fest, indem er einen Freistoß von Okan Aydin aus dem Winkel fischte und zur Ecke klärte. Zum Ende des ersten Durchgangs beruhigte sich das Kräftemessen zunehmend und die Schützlinge von Coach Steffen agierten bedächtig, vorallem wollten sie leichte Fehler vermeiden. Schlussendlich verabschiedeten sich die Adlerträger mit der 2:0-Führung in die Halbzeitpause.
Souveräner Auftritt bringt Auftaktsieg
Der Wiederanpfiff verzögerte sich an der Hammer Straße um eine halbe Stunde, denn Referee Bibiana Steinhaus musste aufgrund von muskulären Problemen aufhören und ein Ersatz wurde gesucht und schließlich gefunden – Marcel Gasteier leitete die Begegnung fortan, an der Linie assestierte ein ausgebildeter Schiedsrichter, der eigentlich als Zuschauer ins Stadion kam. Die Partie führten die Münsteraner schließlich unaufgeregt fort, versuchten den Ball in ihren Reihen zu halten, ohne jedoch zwingend nach vorne zu preschen. Trotzdem tauchten die Adlerträger von Zeit zu Zeit gefährlich vor dem Kasten von RWE-Torhüter Eric Domaschke auf, im letzten Moment bekamen die Rot-Weißen jedoch immer noch ein Körperteil dazwischen. Die Thüringer-Gäste hingegen schafften es selten, den Defensivverbund um Abwehrrecke Pichorn in ernsthafte Bedrängnis zu bringen, sodass die Führung der Preußen nie wirklich gefährdet wurde und die ersten drei Punkte unter Horst Steffen souverän eingefahren werden konnten.
Trainerstimmen:
Stefan Krämer: „Zunächst herzlichen Glückwunsch. Für die Verhältnisse haben wir heute ein sehr gutes Drittliga-Spiel gesehen. Der Unterschied im ersten Durchgang war die gute Chancenausbeute der Preußen. In den zweiten 45 Minuten hat meine Mannschaft alles probiert, ich bin zufrieden mit dem Auftritt.“
Horst Steffen: „Die Platzverhältnisse haben aus dem Spiel einen Kampf gemacht und das hat die Mannschaft angenommen. Wir haben immer wieder versucht anzulaufen und unseren Plan über 90 Minuten umgesetzt. Ein besonderes Lob an Lion Schweers, der sein erstes Spiel für uns gemacht hat und eine gute Leistung gezeigt hat. Für mich war der Sieg ein schöner Einstand, ich bin zufrieden, so kann es weitergehen.“
Daten zum Spiel:
Aufstellung SCP: Lomb – Kopplin, Pischorn, Schweers, Müller – Bischoff (Schöneberg, 87.), Phillips, Kara – Hoffmann (Amachaibou, 85.), Reichwein (Özkara, 77.), Krohne
Aufstellung Erfurt: Domaschke – Odak, Laurito, Erb, Nikolaou (Benamar, 72) – Menz, Judt (Szimayer, 79.) – Höcher (Brückner, 46.), Tyrala, Aydin – Kammlott
Tore: 1:0 Krohne (7.), 2:0 Reichwein (17.)
Gelbe Karten: Bischoff, Müller / Aydin, Menz, Laurito
Gelb-Rote Karten: Menz
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus
Zuschauer: 6.338