Einen unangenehmen Gegner hatte Pavel Dotchev erwartet und er hat ihn auch bekommen. Am Mittwochabend schlug der SC Preußen 06 e.V. Münster den FC Borussia Dröschede mit 2:0 und zieht damit in die nächste Runde ein. „Ein verdienter, aber glanzloser Sieg einer zusammengewürfelten Truppe“, wie der Übungsleiter später befand.

Was die Startformation anging, zeigte sich der Preußencoach sehr experimentierfreudig. Lediglich Gaetano Manno stand am vergangenen Wochenende in Wiesbaden in der Anfangself – ansonsten neue Gesichter. Bemerkenswert war vor allem das Comeback von Rechtsverteidiger Kevin Schöneberg, der nach seiner Schambeinverletzung nach langem wieder in einem Pflichtspiel zum Einsatz kam. Auch sonst wechselte unser Trainer munter durch, brachte Scherder, Halet und Riedel zusätzlich in der Viererkette. Davor agierten Koopmann, Kühne, Muhovic und Holt, das Angriffsduo bildeten Kara und Manno.

Lange Bälle dominieren den ersten Durchgang

Von Anfang an machten sich die Adlerträger daran, auf dem Hemberg das Zepter in die Hand zu nehmen. Ernstzunehmende Torchancen waren in Durchgang eins aber Mangelware. Vielmehr bestimmten lange Bälle auf beiden Seiten das Geschehen. Bei den Preußen durfte man das durchaus Offensivbemühungen nennen, bei den Gastgebern waren es eher Befreiungsschläge. Folgerichtig ging es torlos in die Pause, obwohl der SCP in der 37. Minute hätte in Führung gehen können – vielleicht sogar müssen. Holt spielte eine feine Flanke auf Manno, der den Ball aber nur an die Latte köpfte. 

Mit Schwung aus der Kabine – aber zunächst ohne Fortune

Die Preußen kamen mit Schwung aus der Kabine, Pavel Dotchev brachte auf der rechten Seite Siegert für Koopmann. Am Spielgeschehen änderte sich aber zunächst nicht viel. Die Preußen bemüht, aber ohne die nötige Effektivität im Abschluss. Doch die Adlerträger ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und warteten auf ihre Chance. Und die bot sich dann auch in der 63. Minute, als Kara der Ball im Fünfmeterraum auf den Schlappen fiel und dieser nur noch einschieben musste – 1:0 Preußen.  

Führungstreffer als oft zitierter „Brustlöser“

Endlich war der Knoten im Angriffsspiel der Münsteraner geplatzt. So gelang nur drei Zeigerumdrehungen später der zweite Treffer des Abends. Nachdem Öztürk seinen Gegenspieler Manno im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht hatte, blieb Schiedsrichter Florian Visse aus Osnabrück keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Kara schnappte sich die Kugel und versenkte kompromisslos oben rechts – 2:0 Preußen.

Das reichte dem Drittligisten offensichtlich und so ließ er es ein wenig gemütlicher angehen, ohne auch nur eine Sekunde die Kontrolle über das Spiel abzugeben. Und auch der FC Borussia Dröschede kann mit dem Ergebnis sicher zufrieden sein – hatten die Sauerländer dem übermächtigen Gegner doch ordentlich die Stirn geboten und sich teuer verkauft.

Das sah auch Pavel Dotchev nach Abpfiff so: „Es war ein verdammt schweres Spiel gegen einen gut organisierten Gegner und ich war schon etwas überrascht, dass sie das Tempo über 90 Minuten mitgehen konnten. Auf der anderen Seite hat meine Mannschaft, die etwas zusammengewürfelt war, zu viele Fehler produziert. In der zweiten Halbzeit haben wir dann den Druck erhöht und auch völlig verdient gewonnen.“

SC Preußen: Schulze Niehues – Schöneberg, Scherder, Halet, Riedel – Koopmann (Siegert, 46.), Kühne, Muhovic (Bischoff, 61.), Holt – Kara, Manno (Grashoff, 70.)

Dröschede: Kuznik – Öztürk, Petkovic, Eick, Jacubczyk – Atar, Acikel, Borchmann, Gündüz (Öztop, 55.) – Et, Gözütok (Kronshage, 77.)

Tore: 1:0 Kara (61.), 2:0 Kara (63.)

Gelbe Karten: –                                                

Schiedsrichter: Florian Visse (Osnabrück)

 

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