Der SC Preußen Münster hat ein Nachwuchsleistungszentrum! Dass die Adlerträger nach viel Vorarbeit alle Bedingungen der DFL erfüllt haben, ist schon länger bekannt. Am Wochenende fand dann die offizielle Eröffnung statt. Dabei galt es auch zurückzublicken auf einen Prozess, der nicht immer leicht war, und doch in den letzten Jahren einen enormen Schub erhalten hat.
„Gänsehaut pur“, verspürte Ole Kittner, Geschäftsführer Sport, im Anschluss an ein Video, das all die infrastrukturellen Entwicklungen im Jugendbereich zeigte. Es ist viel passiert in den letzten Jahren. Sören Weinfurter weiß das besonders zu schätzen: „Ich stieß 2009 zur Jugend des SCP hinzu, damals als Trainer der U13. Der Verein bewegte sich sportlich in nahezu allen Altersklassen auf dem höchsten Niveau. Infrastruktur, finanzielle und personelle Ressourcen waren hingegen überschaubar und entsprachen nicht den Möglichkeiten der Konkurrenz“, räumt der Leiter des LZs ein.
Dementsprechend groß war die Freude bei Weinfurter, nach nun 16 Jahren, in „denen wir immer auf das Ziel Leistungszentrum hingearbeitet haben“, endlich die – wenn auch symbolische – Plakette des LZ in den Händen zu halten. Der ehemalige U23-Cheftrainer bedankte sich zugleich bei den Unterstützern aus der Politik, den Sponsoren sowie den Gremien im Verein, die dem jungen Team die Expertise anvertrauten. Ein besonderer Dank ging außerdem an Dennis Schunke: “Er steuerte den Prozess in den vergangenen Monaten und bei ihm liefen die Fäden zusammen. Dass man sich auf Dennis verlassen kann, hat er einmal mehr durch die verantwortungsvolle Umsetzung des Prozesses unter Beweis gestellt.”
Potenzial nutzen
Zu den Entwicklern gehört auch der neue Sportliche Leiter des Leistungszentrums Janis Hohenhövel, der deutlich machte, worum es bei dem Projekt letztendlich geht: „Das gemeinsame Ziel lautet: Das vorhandene Potenzial aller Beteiligten bestmöglich ausschöpfen! Idealerweise führt das dann dazu, dass Spieler aus dem eigenen Nachwuchs über die U23 im Kader der ersten Mannschaft landen und im eigenen Stadion auflaufen.“ Dass dies natürlich nicht die Regel darstellt, weiß Hohenhövel einzuordnen: „Dann denken die Jungs aber an eine geile Zeit beim SCP zurück und nehmen einen Rucksack wertvoller Erfahrungen und intensiver Momente mit“, so die Prämisse.
Prominente Grüße
Neben den federführenden Treibern dieses „Meilensteins“, wie Kittner anmerkte, meldeten sich auch Externe zu Wort. Beginnend mit Bürgermeister Klaus Rosenau, der stellvertretend für Oberbürgermeister Markus Lewe vor Ort war und den Mehrwert für die Stadt betonte: „Uns ist klar, dass viel Arbeit dafür notwendig war, dass wir als Stadt Münster davon auch profitieren.“ LVM-Marketingchef Georg Kaldewei verwies auf die Verbindung zwischen schulischer Ausbildung und Leistungssport, die dem Sponsor und Versicherungsunternehmen ebenfalls zugutekommt.
Weitere prominente Glückwünsche erhielten die Preußen per Videobotschaft aus diversen Leistungszentren sowie dem DFB und der DFL selbst. Aber auch Koryphäen des Fußballs wie Hermann Gerland und Marco Bode zeigten sich beeindruckt von dem großen Schritt der Jugendförderung des SCP, ebenso wie die Ex-Preußen Lennart Stoll und Jan Uphues.
Runder Tag
Im Anschluss an den offiziellen Teil im LVM-Preussenstadion wurden die Mitarbeitenden der Jungadler mit dem Mannschaftsbus der Profis zum Fiege-X-Dock am Mittelhafen gebracht. Dort warteten kühle Getränke und ein BBQ auf die Adlerträger. Auch das Trainerteam der ersten Mannschaft um Alexander Ende und Zlatko Muhović sowie Jonas Imkamp, Andre Poggenborg und Tim Geidies war präsent und erfreute sich an Gesprächen mit den Trainern, Physios und Betreuern der Jugendabteilung. Ein insgesamt großer Tag für die Nachwuchsförderung des SCP, wie Weinfurter anmerkt: „Die Feier war auch der verdiente Lohn für die Arbeit der letzten Jahre und ein tolles Event, dass dieses Anerkennungsverfahren nochmal abgerundet hat.“
Text: Lorenz Schulze-Marmeling