Ungemütlich ging es am Samstagnachmittag am Hünting zu, wo 3.276 Zuschauer in der ausverkauften Gigaset Arena Wind und Wetter trotzten und eine intensive Partie zwischen dem Spitzenreiter der Regionalliga West und dem abstiegsbedrohten 1. FC Bocholt sahen. Auch den Mannschaften machten die äußeren Bedingungen auf tiefem und sehr unruhigem Boden zu schaffen. Nach umkämpften 90 Minuten setzten sich die Münsteraner aber aufgrund der hochkarätigeren Chancen und der besseren Spielanlage verdient mit 2:1 durch und fuhren so den elften Sieg in Serie ein.

Das Trainerteam konnte am Hünting personell wieder aus dem Vollen schöpfen, weil sich mit Max Schulze Niehues und Simon Scherder zwei Leistungsträger zurückmeldeten und in die Startelf rutschten. Ansonsten galt das Vertrauen natürlich weiterhin der Erfolgsformation, der vergangenen Wochen.

Frühe Führung schockt Bocholt nicht

Und der SCP legte mal wieder los wie die Feuerwehr, ging schon nach drei Minuten mit 1:0 in Führung. Die Bocholter Hintermannschaft ließ Henok Teklab an der Strafraumgrenze viel Platz, um Maß zu nehmen und den Ball perfekt auf Gerrit Wegkamp aufzulegen, der aus spitzem Winkel in die Maschen köpfte. Die Hausherren zeigten sich nicht geschockt und hielten fortan gut dagegen, machten die Räume jetzt enger. In der 18. Minute dann aber doch wieder eine Großchance für die Adlerträger. Nicolai Remberg brachte im Fünfer die Murmel jedoch auf dem sehr holprigen Boden nicht unter Kontrolle und verpasste das 2:0. Doch der zweite Treffer sollte wenige Zeigerumdrehungen später folgen. Alex Hahn schickte Marc Lorenz auf der linken Seite auf die Reise, der flankte in die Mitte und fand dort Henok Teklab, der sein sechstes Saisontor erzielte (21.).

Unruhige Phase nach dem Anschlusstreffer

Die vermeintlich komfortable Führung brachte zunächst keine Ruhe ins Spiel. Bocholt wurde mutiger, versteckte sich nicht gegen den Favoriten. In der 35. Minute fiel dann der Anschlusstreffer des 1. FC Bocholt per Foulelfmeter. Simon Scherder ging mit Marko Stojanovic ins Laufduell, wo der Bocholter den Kontakt gerne annahm und der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Mit viel Wohlwollen eine Fifty-Fifty-Entscheidung. Malek Fakhro trat an und traf, obwohl Schulze Niehues die Ecke ahnte und mit den Fingern noch am Ball war. Die Partie wurde dann etwas hitziger. Henok Teklab sah Gelb und fehlt damit gesperrt gegen den FC Kaan-Marienborn. Auch Yassine Bouchama wird im Leimbachstadion nicht dabei sein, weil auch er die fünfte Gelbe Karte sah – für eine vermeintliche Schwalbe. Dann war Pause.

Der gelbbelastete Bouchama blieb in der Kabine, dafür kam Darius Ghindovean aufs Feld. In der 56. Minute hätte er sich in die Torschützenliste eintragen können, nagelte das Leder aber nur an die Latte. Es folgten einige gute Offensivaktionen, die letzte Konsequenz fehlte aber. Ein Kopfball von Wegkamp ging nach 70. Minuten nur weniger Zentimeter daneben. Die Preußen taten sich schwer, den Deckel draufzumachen, obwohl sie immer wieder gefährlich in der Box auftauchten. Schließlich brachten sie die knappe Führung im Stile einer Spitzenmannschaft aber über die Ziellinie. Allerdings wird auch Hahn in der nächsten Partie gegen Kaan-Marienborn fehlen, denn auch er sah in der zweiten Halbzeit noch seine fünfte Gelbe Karte und wird damit gesperrt im kommenden Auswärtsspiel fehlen.

Daten zum Spiel

Aufstellung SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Teklab (Frenkert, 90.), Grote (Koulis, 90.), Remberg, Lorenz – Bouchama (Ghindovean, 46.) – Wegkamp, Wooten (Wooten, 79.)

Tore: 1:0 Wegkamp (3.) 2:0 Teklab (21.) 2:1 Fakhro (34., FE)

Gelbe Karten: Simoes, Fakhro / Scherder, Teklab, Bouchama, Hahn

Gelb-rote Karte: Fakhro

Schiedsrichter: Jan Peter Weßels

Zuschauer: 3.276 (ausverkauft)

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