Einmal mehr haben die Adlerträger bewiesen, warum es sich lohnt, bis zum Schluss im LVM-Preußenstadion zu bleiben. Nach starkem Beginn und einigen Chancenwuchern rannte der SC Preußen gegen die SV Elversberg gut 60 Minuten einem 0:1-Rückstand hinterher – um nach dem 2:2 gegen Hannover erneut in der Nachspielzeit zuzuschlagen.

Das Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die mutig den Weg nach vorne suchen, versprach viele Torraumszenen. Dieses Versprechen hielten vor allem die Gastgeber in einer furiosen Anfangsphase ein. Gerade einmal 64 Sekunden waren gespielt, da prüfte Jorrit Hendrix den Elversberger Schlussmann Nicolas Kristof das erste Mal. Bei den darauffolgenden Eckbällen fehlte sowohl Luca Bolay als auch Marcel Benger nicht viel zur Führung (3.). Kurz nach dem auch die Gäste ihre erste Chance durch Lukas Petkov verbuchten (5.), rollte der Preußenzug schon wieder an. Schiedsrichter Felix Wagner zeigte nach langer VAR-Überprüfung auf den Punkt, zuvor wurde Bolay im Strafraum eindeutig am Fuß getroffen (7.). Auf den Jubel folgte der Dämpfer: Erst parierte Kristof den fälligen Strafstoß von Oliver Batista Meier (10.), dann schaffte es die „ELV“ bei der darauffolgenden Ecke im Kollektiv eine Dreifachchance des SCP zu vereiteln (11.).

Weil Hendrix und Benger auch mit ihren Volleyabschlüssen das 1:0 verpassten (26.), kam es, wie es vermeintlich kommen musste: Der zuvor gefoulte Younes Ebnoutalib verwandelte vom Punkt zur Gästeführung (34.) und drehte den Spielverlauf damit völlig auf den Kopf – auch wenn ebenjener Ebnoutalib sich bereits wenige Minuten zuvor dem Tor gefährlich angenähert hatte (29.). Die Adlerträger zeigten sich davon unbeeindruckt, ließen wenig später aber auch die nächste Großchance durch Yassine Bouchama (35.) liegen, womit es trotz 7:3 Torabschlüssen zugunsten der Preußen mit einem 0:1 in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zunächst ein offener Schlagabtausch, der mit einer guten Gelegenheit für die Gäste begann: Jano ter Horst war gegen Conté Bambasé jedoch gerade noch rechtzeitig da (51.). Anschließend waren die Hausherren wieder dran: ter Horst bediente zunächst Mees, der jedoch nicht genügend Druck auf dem Ball bekam (52.). Kurz darauf zog das Münsteraner Eigengewächs selbst knapp am langen Pfosten vorbei (53.). Der SCP investierte viel, drang in der Folge aber nur selten ins letzte Drittel vor. Dadurch eröffneten sich dem Gegner Räume zum Kontern – die dieser auch zu nutzen versuchte. Gleich dreimal hielt Schlussmann Johannes Schenk seine Teamkollegen im Spiel (63., 68. und 84.) – die Sportvereinigung war im zweiten Durchgang dem 0:2 näher als Münster dem Ausgleich. Nachdem der eingewechselte Zidan Sertdemir per Direktversuch knapp vorbeizog (90.+1), schien es so, als würde diesmal der Lucky Punch ausbleiben. Doch einen Schachzug hatten die Preußen noch in der Hinterhand: Eine Einwurfflanke vom ebenfalls eingewechselten Torge Paetow verlängerte Paul Jaeckel für den freistehenden Joker Etienne Amenyido, der am zweiten Pfosten einnickte (90.+4) – und den Adlerträgern am vierten Advent einen verdienten Punktgewinn zum Jahresabschluss bescherte.

Alexander Ende: „Wir hatten starke erste 60 Minuten, danach kamen die Momente, in denen Elversberg den Sack zu machen kann. Und trotzdem haben wir etwas gemacht, was wir schon die ganze Saison gemacht haben: Bis zum Schluss dran Glauben und das Spiel Offenhalten. Die Einwechslungen haben heute auch nochmal diesen Impuls gebracht. Gerade Eti, der in den letzten Wochen mit Schmerzen zu kämpfen hatte und sich heute in das Spiel geschleppt hat, um für dieses Team da zu sein. Am Ende belohnen wir uns für ein über Großteile echt gutes Spiel gegen eine außergewöhnliche Mannschaft, gegen die man nicht mal eben Punkte holt.“

Vincent Wagner: „Ich hätte gerne von einem glücklichen Sieg gesprochen – das ist mir leider nicht gegönnt, weil die Münsteraner jemanden gefunden haben, der das Ding doch noch macht. Das ganze auf den Einwurf zu reduzieren, wäre aber ungerecht. Am Ende war es ein leistungsgerechtes 1:1, bei dem ich mir zwei Elfmeter weniger und einen Abpfiff in der 93. Minute gewünscht hätte. Nur sind wir nicht bei Wünsch-mir-was, Weihnachten kommt ja erst noch.“

Spieldaten

Aufstellung SCP: Schenk – ter Horst, Heuer (Paetow, 73.), Jaeckel, Bolay (Amenyido, 87.) – Bouchama (Bouchama, 50.), Benger (Preißinger, 73.), Mees, (Makridis, 73.) Hendrix – Lokotsch, Batista Meier

Aufstellung SVE: Kristof – Gyamerah (Rohr, 90.+2), Le Joncour, Pinckert, Mickelson (Günther, 65.) – Schmahl, Poreba (Sickinger, 90.+2) – Petkov (Stange, 84.), Bambasé, Zimmerschied (Malanga, 65.) – Ebnoutalib

Tore: 0:1 Ebnoutalib (34., FE) 1:1 Amenyido (90.+4)

Gelbe Karten: Benger, ter Horst / Zimmerschied, Le Joncour

Schiedsrichter: Felix Wagner

Zuschauer: 9.828

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