Das Nachholspiel bei Schalke 04 hat der SC Preußen Münster am Mittwochabend mit 3:1 gewonnen und damit zum Ende der Hinrunde den Vorsprung an der Tabellenspitze auf sieben Punkte ausgebaut. (Mit-)entscheidender Mann war einmal mehr Gerrit Wegkamp, der – wie schon in Ahlen – auch im Parkstadion einen Doppelpack schnürte und damit, nachdem Niko Koulis nach Rückstand den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte hatte, die Partie drehte.

Nach dem 3:0-Auswärtssieg bei RW Ahlen gab es für Trainer Sacha Hildmann auch auf Schalke keinen Anlass, etwas an seiner Startelf zu verändern. Damit begannen die Adlerträger bereits zum fünften Mal in Serie mit derselben Anfangsformation.

Déjà-vu zu Beginn

Das Duell im verregneten Parkstadion begann dabei nicht nur wegen des Wetters mit einer Art Déjà-vu. Die Adlerträger waren von Beginn an eigentlich nicht schlecht drin, die stark aufspielenden Schalker gingen durch Rufat Dadashov aber früh in Führung (8.). Der Mittelstürmer bekam an der Sechzehnerkante zu viel Platz und traf für Schlussmann Max Schulze Niehues unhaltbar ins rechte Eck – 0:1. Es zeichnet die Mannschaft aber aus, dass sie sich auch in solchen Momenten nicht aus der Ruhe bringen lässt und weiter geduldig versucht, das eigene Spiel aufzuziehen. Das dauerte aber gute 20, 25 Minuten, denn zuvor verdeutlichte die königsblaue U23, warum sie zu den Spitzenteams der Runde gehört. Je länger der erste Durchgang aber dauerte, umso besser fanden die Münsteraner ins Spiel. Spätestens, als Niko Koulis den Ausgleich erzielte. Ihm fiel der Ball sprichwörtlich nach einem Standard vor die Füße. Der Innenverteidiger zog ab und versenkte sicher – 1:1 (26.).

Bis zur Pause bekamen die Preußen das Duell immer mehr unter Kontrolle, hätten bei einer besseren Chancenverwertung von S04 aber auch nochmal in Rückstand geraten können. Weil Max Schulze Niehues aber mehrfach auf dem Posten war, ging es mit dem leistungsgerechten 1:1 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Mannschaften dann weiter auf Augenhöhe. Der erste Aufreger ließ dabei nicht lange auf sich warten. Keine 120 Sekunden nach Wiederanpfiff kombinierten sich die Schalker bis in den Strafraum, wo Rufat Dadashov an den Ball kam und versuchte, Keeper Schulze Niehues zu umkurven. Bei dieser Szene kam der Angreifer, wohl leicht berührt, zu Fall. Für Schiedsrichter Marc Jäger war es eine Schwalbe, er zeigte dem Torschützen dafür Gelb. Die Adlerträger hakten die Situation schnell ab und arbeiteten weiter am Auswärtssieg. Um dem eigenen Spiel neue Impulse zu geben, brachte Trainer Sascha Hildmann nach 56 Minuten Shaibou Oubeyapwa, später auch noch Thorben Deters und Alexander Langlitz. Gerade Oubeyapwa sollte mit zwei Assits aber zum Gamechanger werden.

Oubeyapwa auf Wegkamp

Dabei schaffte er, was in Durchgang eins bei vielen Offensivaktionen noch gefehlt hatte: Einen Abnehmer zu finden. Als Oubeyapwa nach 70 Minuten mit einem schönen Schnittstellenpass von Henok Teklab in den Strafraum geschickt wurde, behielt der Flügelstürmer den Kopf oben und hatte das Auge für Gerrit Wegkamp, der nur noch den Fuß reinhalten musste – 2:1 (71.). Mitten in diese Euphorie, das Spitzenspiel gedreht zu haben, legten beide nach. Diesmal legte Oubeyapwa per Kopf quer, wieder schloss Wegkamp im Strafraum stark ab – 3:1 (73.). Der Gästeblock im Parkstadion tobte, die Mannschaft rutschte auf Knien zum Jubeln dorthin. Und mit diesem Moment war eigentlich klar, dass die Preußen diese Partie an diesem Abend auch nicht mehr aus der Hand geben werden.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Teklab, Remberg, Bouchama (Deters, 67.), Grote (Scherder, 90.), Lorenz – Wooten (Oubeyapwa, 56.), Wegkamp

Tore: 0:1 Dadashov (8.), 1:1 Koulis (26.), 1:2 Wegkamp (71.), 1:3 Wegkamp (73.)

Gelbe Karten: Dadashov / Hahn

Zuschauer: 1.400

Schiedsrichter: Marc Jäger

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