Preußen Münster gegen die Sportfreunde Lotte – Das ist in den letzten Jahren irgendwie zu einem Dauerbrenner geworden. 20 Begegnungen in gut zehn Jahren gab es in diesem Nachbarschaftsduell. Traf man mal nicht in einem Ligaspiel aufeinander, ging es im Westfalenpokal ums Ganze, oder in zahlreichen Testspielen um Ruhm und Ehre. Am Samstag, um 14 Uhr, ist es mal wieder soweit, wenn am Autobahnkreuz die zweite Runde im Krombacher Westfalenpokal ausgetragen wird. Und im Westfalenpokal – da muss man nicht lange im Gedächtnis kramen – ist noch eine Rechnung offen.
Ein halbes Jahr ist es her, dass die Adlerträger im heimischen Preußenstadion gegen die Sportfreunde eine bittere 0:1-Niederlage einstecken mussten. Es war das Halbfinale im Verbandswettbewerb, das für den Drittligisten das Aus im DFB-Pokal bedeutete, bevor dieser überhaupt angefangen hatte. Keine Pokaleinnahmen, kein Bundesligist an der Hammer Straße – Die Enttäuschung war groß. Doch das ist abgehakt, Schnee von gestern. Schließlich hat sich – vor allem in Münster – seitdem viel getan: Mit Bischoff, Kara, Heitmeier und Reichwein gehören nur noch vier Spieler, die damals in der Anfangself standen, derzeit zum ersten Aufgebot der Münsteraner. Der personelle Umbruch, den die Domstädter in der Sommerpause vollzogen haben, ist hier deutlich spürbar.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Hürde meistern werden“, will Preußencoach Ralf Loose folgerichtig auch keinen Gedanken an Vergangenes verschwenden. Es überwiegt die Vorfreude auf einen „sehr starken Gegner – und das auch noch auswärts. Es ist gut, dass wir mit dem Pokalspiel, das uns richtig fordern wird, im Rhythmus bleiben.“ Dass also in den Reihen des SCP die große Rotation einsetzen wird, ist nicht zu erwarten, auch wenn sich zumindest im Mittelfeld Änderungen andeuten, da Amaury Bischoff (Schleimbeutelentzündung im Knie) auszufallen droht. Hier wäre Danilo Wiebe als Ersatzmann erste Wahl, der, wie Ralf Loose betont, zuletzt sehr große Forstschritte gemacht habe.
Doch selbst wenn Bischoff zum Einsatz käme, könnte die Stunde von Wiebe schlagen. Denn auch die Position von Benny Schwarz, der für die nächsten Ligaspiele rotgesperrt aussetzen muss (das Urteil steht noch aus), ist zu besetzen. Auch da ist Wiebe erste Wahl. Wird Bischoff fit, könnte er sich also mit Blick auf die 3. Liga mit Wiebe einspielen. Fällt er aus, dürften Wiebe und Schwarz Seite an Seite auflaufen. So oder so, kann der Preußentrainer seinem zuletzt so erfolgreichen System mit drei „Sechsern“ treu bleiben.
Ansonsten stehen Ralf Loose, abgesehen von den Langzeitverletzten Simon Scherder und Lennart Stoll, alle Spieler zur Verfügung. Das gilt auch für Jesse Weißenfels, der seit etwa vier Wochen wieder im Mannschaftstraining ist und zuletzt dreimal in der U23 über die volle Distanz Spielpraxis sammeln konnte. Er, der im April noch das entscheidende Tor im Halbfinale für Lotte erzielte, würde nur zu gerne an alter Wirkungsstätte im Kader stehen. Auch auf der Gegenseite gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Benny Siegert, der vier Jahre den Adler auf der Brust trug, läuft mittlerweile für den Regionalliga-Zweiten auf und freut sich auf seine ehemaligen Teamkollegen aus Münster.
Und so könnten die Preußen spielen: Lomb – Kopplin, Pischorn, Heitmeier, Müller – Laprevotte, Wiebe, Schwarz – Hoffmann, Kara – Reichwein
Wir berichten am Samstag ab 13:45 Uhr in unserem Liveticker aus Lotte. Auch unsere Freunde vom Fanradio Mottekstrehle gehen auf Sendung.