Kurz vor dem Heimspiel gegen Holstein Kiel bekam Preußencoach Ralf Loose von einer Sportreporter-Legende einen einfachen aber vielleicht spielentscheidenden Tipp: „Haut sie weg!“ Danach zog es Werner Hansch auf die TUJA-Haupttribüne zum Fanradio „Mottekstrehle“, das zum dreijährigen Jubiläum einen ganz besonderen Gast-Kommentator begrüßen durfte.
Mit seinen lockeren Kommentierungen und seiner unverkennbaren Stimme verlieh der gebürtige Recklinghauser unzähligen Fußballspielen einen ganz besonderen Unterhaltungswert und auch im Fanradio „Mottekstrehle“ plauderte Hansch aus dem Nähkästchen vergangener Tage und gab den beiden Kommentatoren David Bleck und Julian Bergmann über 90 Minuten wertvolle Ratschläge.
Für den 77-Jährigen, der von 1958 bis 1961 vier Jahre lang „Moderne Geschichte“ in Münster studiert hatte, war es zudem eine Rückkehr an seine erste Wirkungsstätte als Rundfunkreporter: „Hier mal wieder herzukommen, wo vor 37 Jahren alles einmal angefangen hat, war sehr schön, emotional und ein denkwürdiger Moment. Ich bin fest der Meinung, dass der Verein auf dem richtigen Weg ist“, zeigte sich Werner Hansch von den Preußen begeistert. „Alles hat sich total verändert. Damals war alles viel einfacher, es gab nur einer Tribüne mit einem offenen Dach, es gab keine Business-Logen, hier gab es kein Büfett, nur eine Bratwurst an den Außenständen“, konnte sich Hansch – vor allem wegen der vier roten Karten – noch ganz genau an das torlose Unentschieden zwischen den Adlerträgern und Bayer Leverkusen vom 4. November 1978 erinnern.
Den Nachwuchs-Kollegen vom Fanradio „Mottekstrehle“ stelle Gast-Kommentator Hansch, der durch seine eigenen rhetorischen Fähigkeiten bei Zuschauern und Zuhörern immerzu authentisch ankam, ein durchaus positives Zeugnis aus: „Verbessern kann man sich immer. Am Ende muss ein Hörer begreifen, warum die eine Mannschaft gewonnen hat und nicht die andere, das muss ein Reporter vermitteln können. Warum kippt eine Partie? Wie ist die Spielordnung? Auf diese Dinge muss man achten und dabei in der Aktion bleiben, davon lebt die Fußballreportage!“