Im Münsteraner Meimel gewann der SC Preußen Münster am Sonntag sein Heimspiel gegen den SSV Ulm mit 3:2 und fuhr nach zuletzt zwei knappen Niederlagen wieder einen Dreier ein. Die Bedingungen waren im durchnässten Preußenstadion dabei nicht ganz einfach, die Adlerträger ließen sich darauf aber komplett ein und zeigten über weite Strecken einen starken Auftritt gegen starke Spatzen hin.

Schon vor dem Spiel stand fest, dass Trainer Sascha Hildmann seine Mannschaft im Vergleich zum Regensburg-Auswärtsspiel auf mehreren Positionen umstellen muss. Die vielleicht schwierigste Frage stellte sich zwischen den Pfosten: Schulze Niehues oder Schenk? Den Vorzug erhielt Johannes Schenk, der nach zuletzt starken Leistungen im Tor blieb. Vor ihm rutschte Alexander Hahn für den gesperrten Thomas Kok in die Dreierkette, im Mittelfeld nahm Yassine Bouchama – wie schon gegen den Jahn – die Position des verletzten Sebastian Mrowca ein. Auf links feierte Marc Lorenz, der den Platz von Benjamin Böckle einnahm, sein Startelf-Debüt. Ganze vorne durfte Joel Grodowski für Gerrit Wegkamp beginnen.

Vom Meimel nicht zu stoppen

Eigentlich war für den späten Nachmittag gar kein Meimel mehr angesagt, trotzdem schüttete es in den Anfangsminuten über dem Preußenstadion. Der Platz, der schon in den letzten Tag und Stunden ordentlich Regen abgekommen hatte, war entsprechend durchnässt und auch seifig. Das hinderte beide Mannschaften aber nicht an einem flotten Spielbeginn. Mit Bällen hinter die jeweilige Abwehrreihe suchten beide Teams oft den schnellen Weg nach vorne und sorgten so für viel Tempo. Der bessere Start gehörte aber klar den Adlerträgern – und dem in die Startelf gerutschten Joel Grodowski, der innerhalb weniger Minuten einen Doppelpack schnürte. Erst war es ein weiter Einwurf, den Alex Hahn verlängerte und Luca Bazzoli an den Pfosten köpfte. Der Ball blieb heiß, im Strafraum schaltete Grodowski am schnellsten und drückte das Leder über die Linie – 1:0 (11.). Ulm kam durch Nicolas Jann kurz danach auch zu einer ersten Chance (15.), es war aber wieder Grodowski, der zuschlug. Diesmal eroberte der Angreifer den Ball kurz hinter der Mittellinie selbst und lief anschließend mit Tempo auf die letzte Kette zu. Oftmals legten die Adlerträger in so Momenten nochmal quer, diesmal hielt er aber einfach drauf und traf unhaltbar unten rechts – 2:0 (23.).

Spannung bis zum Schluss

Das war richtig stark von den Preußen, die bis zur Pause defensiv auch nichts weiter zuließen. Zurück aus der Kabine gelang dann gleich der nächste Top-Start. Als im Strafraum viel los war, ließ Ulm-Schlussmann Christian Ortag einen Ball vor die Füße von Joel Grodowski fallen. Der behauptete ihn mit dem Rücken zum Tor und wurde von hinten vom Keeper abgeräumt. Referee Luca Jürgensen gab Strafstoß, den Kapitän Marc Lorenz verwandelte – 3:0 (54.). Aber nicht nur die Preußen durften aus 11 Metern ran, auch die Gäste. Jano Ter Horst soll Weschenfelder-Scienza getroffen haben, der kam jedenfalls im Strafraum zu Fall. SSV-Stürmer Jann nahm sich den Ball und verkürzte überlegt auf 3:1 (68.). Das sorgte bei den Spatzen natürlich für neuen Mut und eine offensive Phase, wie es sie bis dato im Spiel noch nicht gegeben hat. Leider wurde sie auch belohnt. Von links durfte Weschenfelder-Scienza fast unbedrängt flanken, in der Mitte drückte Ex-Preuße Tobias Rühle den Ball mit der Brust über die Linie – 3:2 (75.). Zwangsläufig wurde es in der Schlussphase nochmal richtig spannend. Ulm warf alles nach vorne – und die Preußen warfen sich im Gegenzug in alles, was verteidigt werden musste. Das funktionierte und mit etwas mehr Konsequenz wäre auch ein 4:2 möglich gewesen, so dauerte es aber bis in die sechste Minute der Nachspielzeit, ehe der Referee die Partie beendete und der 3:2-Heimsieg feststand.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schenk – Scherder, Koulis, Hahn – ter Horst, Kyerewaa (Deters, 79.), Bazzoli, Bouchama (Ghindovean, 46.), Lorenz – Grodowski, Batmaz (Wegkamp, 76.)

Ulm: Ortag – Allgeier (Higl, 86.), Gaal, Reichert, Yarbrough, Risch (Rühle, 71.) – Ahrend (Brandt, 71.), Chessa, Ludwig (de Sousa Oelsner, 71.) – Jann (Kudala, 86.), Weschenfelder Scienza

Tore: 1:0 Grodowski (11.), 2:0 Grodowski (23.), 3:0 Lorenz (54.), 3:1 Jann (68.), 3:2 Rühle (75.)

Gelbe Karten: Bouchama, Ghindovean, Deters / Jann

Zuschauer: 9.085

Schiedsrichter: Luca Jürgensen

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