Es ist wieder Derbyzeit an der Hammer Straße, am Samstagnachmittag (14:00 Uhr) empfängt der SC Preußen Münster den lila-weißen Rivalen aus Osnabrück im Preußenstadion. Es wird bereits die 16. Auflage des traditionsreichen Duells in der 3. Liga. Und diesmal wird auch auf den Rängen wieder mehr Derbystimmung herrschen. In der Kurve des SCP wehen wieder Fahnen, insgesamt sind bereits 10.000 Tickets an den Fan gebracht. Vielleicht lockt das frühlingshafte Wetter ja noch den einen oder anderen Preußenfans mehr ins Traditionsrund. Der Rahmen für ein leidenschaftliches und spektakuläres Kräftemessen ist in jedem Fall geboten, am 24. Spieltag wollen beide Teams auf dem Rasen nachziehen.
Die Osnabrücker überraschen in dieser Spielzeit mit konstant starken Leistungen und grüßen, nach der schwachen letzten Saison, aktuell von der Tabellenspitze. Dabei wird den Niedersachsen auch das nötige Quäntchen Glück nachgesagt, das sie sicherlich das eine oder andere Mal auch hatten, im Großen und Ganzen sieht Preußencoach Marco Antwerpen das aber anders: „Das muss ich mal sagen, weil ich das schon oft gehört habe. Mit Glück allein stehst du nicht an der Tabellenspitze, Osnabrück spielt eine starke Runde. Man sagt nicht umsonst, die Tabelle lügt nicht.“ Stolze 47 Punkte hat der VfL bereits eingeholt, darunter drei im Hinspiel gegen den Adlerclub. Für die Preußen bedeutet das Wiedergutmachung, gerade mit der Kulisse im Rücken.
Das Prunkstück der Lila-Weißen ist die Defensive, die um den Ex-Preußen Nils Körber erst 18 Gegentreffer schlucken musste. Ligabestwert. Aber auch 33 erzielte Tore sind ein guter Wert: „Osnabrück agiert aus einer stabilen Defensive heraus, sie haben meist nicht so viel Ballbesitz. Und wenn agieren sie viel über Flanken, haben zudem viele Tore über Standards erzielt. Auch das ist eine Qualität. Mit Spielern wie Heider, Alvarez und jetzt auch Girth hat der VfL eben eine hohe Qualität in der Offensive. Sie machen viel richtig und stehen deswegen nicht umsonst dort oben.“ Respekt dürfen die Adlerträger also vor dem Spitzenreiter haben, verstecken brauchen sie sich aber nicht. Auch wenn das Hinspiel mit 0:3 verloren ging, über weite Strecken waren die Münsteraner an der Bremer Brücke das spielbestimmende Team und verloren das Duell am Ende auch unglücklich. „Münster war im Hinspiel definitiv nicht die schlechtere Mannschaft“, gab auch VfL-Trainer Daniel Thioune zu, der aber eben auch nochmals betonte, dass die vergangenen Spiele in so einer Partie keine Bedeutung mehr haben.
„Defensiv wieder sicherer“
Defensiv verbessert zeigte sich in diesem Jahr auch der SCP wieder, kassierte in den drei Duellen bisher erst einen Gegentreffer. Auch wenn der ärgerlich in der Entstehung war, insgesamt sieht der Coach sein Team auf einem guten Weg: „Wir haben uns wieder stabilisieren können und sind definitiv wieder sicherer geworden.“ Auch die Verletztenliste bei den Adlerträgern wird wieder kürzer, bis auf Danilo Wiebe, der weiter für sein Comeback schuftet, und Tobias Warschewski stehen Marco Antwerpen alle Jungs zur Verfügung. Darunter ist auch René Klingenburg, der seit Mittwoch wieder im Mannschaftstraining und schmerzfrei ist. Ob er schon wieder für die Startelf infrage kommt, will der Preußentrainer noch abwarten. Insgesamt können die Münsteraner aber, trotz der bitteren 0:1-Niederlage am Montag in Lotte, mit einem guten Gefühl und viel Vorfreude ins Derby starten.