Sportlich turbulente Zeiten durchleben der SC Preußen 06 e.V. Münster und der SV Werden Bremen momentan – in besonderem Maße die 1. Mannschaften. Am Samstag gastiert allerdings die U23 des SVW im Preußenstadion, die in der 3. Liga auf Platz 16 liegt. Die Münsteraner belegen, wie zu Anfang der englischen Wochen, den letzten Tabellenrang. Die Gefühlslage bei den Adlerträgern ist weiterhin angespannt.
In acht Spielen mussten die Schwarz-Weiß-Grünen ganze sechs Niederlagen eingesteckt und konnten nur einen Sieg und ein Unentschieden einfahren. Aber was ist in einer solchen Situation zu tun? Ein Patentrezept hat auch Preußencoach Horst Steffen nicht: „Ich muss keine erzwungenen Einzelgespräche führen oder die Spieler in den Arm nehmen. Alle wissen, worum es gegen Bremen geht. Ich gehe davon aus, dass jeder gewinnen will“, fordert der 47-Jährige vor allem „Stabilität und Zweikampfführung“ von seinen Schützlingen, diese beiden Komponenten kamen bei der 1:4-Niederlage in Frankfurt deutlich zu kurz. „Unser Ziel muss es sein, auch mal die Null zu halten. Wir müssen ordentlich mit Mann und Maus verteidigen und unsere Chancen nutzen, die wir in der Offensive bekommen werden.“
Was die Kaderbesetzung oder eine infrage kommende Startelf angeht, ließ sich der Fußballlehrer wie gewohnt nicht in die Karten schauen. Jeron Al-Haziameh musste das Donnerstagstraining nach Problemen in der Brustwirbelsäule abbrechen, auch Jesse Weißenfels konnte nach Schambeinproblemen nicht trainieren und versucht seine Blessur von Mittwochabend zeitnah auszukurieren. Beide Personalien hängen vom jeweiligen Schmerzempfinden ab und sind dementsprechend fraglich. Stéphane Tritz und Amaury Bischoff meldeten sich hingegen in den Übungseinheiten zurück und könnten wieder im Aufgebot mitmischen.
„Wir sind überzeugt von unseren Spielern, auch wenn sie Fehler gemacht haben. Die Tabellensituation ist alles andere als einfach. Aber am Ende kommt es auf die Ergebnisse an. Wir müssen keine großen Reden schwingen, sondern den Ergebnisschalter umlegen“, fand auch Sportvorstand Carsten Gockel klare Worte am Freitagmittag. Steffen und Gockel sind sich einig: „Mit dem Anpfiff müssen wir eine Preußenmannschaft sehen, die willens ist und eine sportlich faire Aggressivität auf den Rasen bekommt. Die Körpersprache ist entscheidend, nichts anderes wollen wir sehen. Denn am Ende des Tages geht es nicht um einzelne Personen, sondern um den Verein Preußen Münster.“