Passend zum kalendarischen Frühlingsanfang ist der SC Preußen 06 e.V. Münster in der 3. Liga zuletzt wieder aufgeblüht. Nur die Personalsituation an der Hammer Straße sieht vor dem 29. Spieltag nicht gerade rosig aus. Sechs Zähler aus der englischen Woche hievten den Adlerclub auf einen Nicht-Abstiegsplatz, mit einem Heimerfolg gegen den VfR Aalen soll das kleine Punktepolster auf die letzten drei Ränge weiter ausgebaut werden.
„So richtig Glück haben wir in diesem Jahr nicht, mal aus dem Vollen schöpfen zu können“, kam Cheftrainer Benno Möhlmann am Freitag in der Pressekonferenz schnell auf die Lage im Preußen-Lazarett zu sprechen. Stéphane Tritz und Michele Rizzi stiegen am Dienstag zwar ganz normal in die Trainingswoche mit ein, waren dann aber tags darauf mit Adduktorenprobleme schnell wieder raus. Bei Rechtsverteidiger Tritz ist Möhlmann nicht so zuversichtlich, bei Rizzi soll die Abschlusseinheit abgewartet werden. Ole Kittner musste mit Schmerzen im Kniebereich ebenfalls aussetzen – gleich zwei Tage. Rückkehrer Philipp Hoffmann passte aufgrund einer „Darmgeschichte“ im Lauf der Woche, wäre aber ohnehin kein Thema für die Kaderplanungen gegen Aalen gewesen. „Es ist nicht optimal, doch wir werden uns etwas einfallen lassen“, ist Benno Möhlmann dennoch guter Dinge. Verstärken wird das SCP-Aufgebot wieder Maximilian Schulze Niehues nach seinem krankheitsbedingten Ausfall in Bremen und das Tor hüten. Die Langzeitverletzten Denis Mangafic, Bennet Eickhoff und Simon Scherder stehen sowie Danilo Wiebe (Gelbsperre) nicht zur Verfügung.
„Kein Zauberfußball“ von der Ostalb
Mit dem VfR Aalen läuft am Samstagnachmittag der Dritte (Punktabzug noch nicht einberechnet) im Preußenstadion auf. In der Rückrundentabelle belegen die Baden-Württemberger sogar den zweiten Rang, auswärts stellen sie das drittbeste Team der Liga. Statistiken hin oder her: Es wartet ein hartes Stück Arbeit sowie eine „große Herausforderung“ auf die Adlerträger, das weiß auch der 62-jährige Möhlmann. „Aalen ist eine sehr gute Mannschaft, die nach den jüngsten Ereignissen noch näher zusammengerückt ist. Sie liefern keinen Zauberfußball ab, aber arbeiten gemeinsam 90 Minuten lang defensiv sehr gut. Das beste Abwehrverhalten, welches ich in der 3. Liga bisher gesehen habe. Und vorne hat der VfR mit Gerrit Wegkamp und Matthias Morys zwei starke Stürmer, die individuelle Qualität einbringen.“
In der Nachbetrachtung der Trainingswoche ließ der Preußentrainer durchblicken, dass nicht nur eitel Freude und Sonnenschein während der Übungseinheiten herrschten. Auch wenn es das frühlingshafte Wetter durchaus hergegeben hätte: „Wir hatten keine Gute-Laune-Woche. Die Jungs waren zwar mit etwas Erleichterung auf dem Platz unterwegs, allerdings haben wir auch gut gearbeitet. Man muss aufpassen, dass man in der Intensität nicht nachlässt.“ Auf ein intensives Kräftemessen dürfen sich sowohl der SCP als auch der VfR einstellen. Bei wem ein kurzzeitiges Gefühl der Erleichterung aufkommen wird, entscheidet sich erst nach den anstehenden 90 Minuten.