Am Samstagnachmittag (14 Uhr) steigt am Autobahnkreuz ein echtes Nachbarschaftsduell – und das in doppelter Hinsicht: Zum einen ist es mit knapp 60 Kilometern die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison und zum anderen trennt die beiden Teams auch tabellarisch nur ein einziger Platz. Auch für Benno Möhlmann wird es eine kleine Rückkehr, denn der Preußencoach stand im Herbst des vergangenen Jahres beim VfL Sportfreunde Lotte erstmals als Trainer an der Seitenlinie. Das Ergebnis damals? Geschenkt! Morgen zählt es im Frimo-Stadion.
Umso ärgerlicher, dass Benno Möhlmann einmal mehr gezwungen ist, sein Team umzustellen. Hier wiederholt sich die Geschichte Woche für Woche. Nils Körber muss mit einem Muskelfaserriss passen und droht für den Rest der Hinrunde auszufallen. Bauchschmerzen bereitet das dem Trainer aber nicht: „Max Schulze Niehues hat zwar im Moment keine Spielpraxis, hat aber so viel Erfahrung, dass das keine große Rolle spielt. Im Training zeigt er, dass er gleichwertig ist. Da habe ich keine Sorge! Da auch die nominelle Nummer drei im Preußentor, Luis Klante, verletzt ausfällt, rückt U23-Schlussmann Stephan Tantow in den Kader.
Ebenfalls raus ist Simon Scherder, der noch immer mit einer Oberschenkelverhärtung zu kämpfen hat, die er sich beim 1:0-Heimsieg gegen den Chemnitzer FC eingefangen hat. Eingefangen hat sich auch Stephane Tritz etwas gegen Chemnitz – wenn auch nicht körperlicher Natur. Der Rechtsverteidiger kassierte eine gelb-rote Karte und muss am Samstag gesperrt zuschauen. Ihm scheint Moritz Heinrich Gesellschaft zu leisten, denn der Mittelfeldspieler verpasste die Trainingswoche wegen eines grippalen Infektes und kehrte erst am Freitagnachmittag zur Mannschaft zurück. Einsatz fraglich.
Und morgen? Die Tugenden aus dem Chemnitz-Spiel zeigen! Da lief zwar auch nicht alles rund, aber viele gute Ansätze waren zu sehen – passende Punkteausbeute inklusive. „Die Einstellung und das Miteinander, das uns den letzten Sieg eingebracht hat, müssen wir auch in Lotte auf den Platz bringen. Ich denke, dass wir dazu im Stande sind“, formuliert Benno Möhlmann die Erwartungshaltung, weiß aber auch, was da auf den SCP zukommt: „Ich denke, dass die Sportfreunde in den letzten Wochen wieder ihr Potenzial, insbesondere in der Offensive, abgerufen haben. Sie sind wieder auf einem guten Weg. Wir dürfen uns deshalb nicht nur auf unsere Defensive versteifen, sondern müssen selbst die Initiative ergreifen. Wir können ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass wir da zu null spielen.