Waldhof Mannheim gegen Preußen Münster: Rund zehn Jahre ist es her, dass diese beiden Mannschaften im Carl-Benz-Stadion zum letzten Mal aufeinander trafen. Damals, in der Regionalliga West, endete die Partie mit einem 2:0 Auswärtserfolg und drei Punkten für die Adlerträger. Klar, dass die Mannschaft von Sascha Hildmann auch am drittletzten Spieltag der laufenden Saison ein solches Erfolgserlebnis feiern wollte. Denn drei Punkte wären gerade nach dem Last-Minute-Sieg über den FSV Zwickau unter der Woche und dem 1:1 des Chemnitzer FC am Vorabend Gold wert gewesen. Und Gelegenheiten, drei Punkte aus Mannheim mitzunehmen, gab es einige.

Zwei Wechsel in der Startelf

Vor dem Spiel war Hildmann zu einem Wechsel gezwungen. Denn er musste auf der rechten Außenbahn den nach seiner fünften gelben Karte gesperrten Mannschaftskapitän Julian Schauerte ersetzen. Diesen Job sollte Simon Scherder übernehmen. Im Angriff begann neben Luca Schnellbacher mit Marco Königs ein zweiter Angreifer und in der Zentrale bekam im 4-4-2-System Maurice Litka den Vorzug vor Fridolin Wagner.

Also rein in diese für beide Seiten so wichtige Partie, doch eine halbe Stunde lang passierte nicht viel. Zwar hatte Mannheim ein optisches Übergewicht und einige Abschlüsse, echte Großchancen waren aber auf beiden Seiten Mangelware; auch wegen sehr disziplinierten Abwehrreihen. Nach knapp dreißig Zeigerumdrehungen dann der erste Aufreger im Strafraum der Heimelf: Lucas Cueto fasste sich nach einer Ecke ein Herz, zog aus 17 Metern einfach mal ab, aber im Tor des SVW war Timo Königsmann auf dem Posten (30.).

Mehr sollte in der ersten Hälfte nicht mehr passieren? Von wegen! Eine Einzelaktion von Litka hätte kurz vor der Pause fast die Führung für die Preußen bedeutet. Nach einem Solo durch das halbe Mittelfeld zwang er Königsmann zu einer waschechten Glanzparade. Hätte sich der Keeper nicht ganz lang gemacht, wäre der Ball unten rechts im Tor vom Waldhof eingeschlagen.

Zweimal Aluminium nach der Pause

Die zweite Halbzeit startete fulminant. Marco Schuster zimmerte einen Schuss aus 20 Metern gegen die Latte des Preußen-Tores (53.). Durchatmen! Kurze Zeit später auf der anderen Seite die nächste gefährliche Szene von Litka. Aus der Drehung: Pfosten! Ja, Wahnsinn (58.). Und wieder fünf Minuten später war dann Max Schulze Niehues zur Stelle, als er einen gefährlichen Flachschuss von Jan-Hendrik Marx in höchster Not entschärfen konnte. Auch gegen Celik blieb der Preußen-Schlussmann stark der Sieger (75.).

Die Schlussphase gehörte dann nochmal den Adlerträgern. Aber sowohl Mörschel mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (81.) als auch Erdogan (84.) fanden in Königsmann ihren Meister. Und so blieb es bei einem torlosen Remis im vorletzten Auswärtsspiel der Saison. Es bleiben zwei Partien, in denen noch sechs Punkte zu holen sind – bei zwei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Mund abputzen, weitermachen. Nur das kann jetzt die Marschroute sein.

Daten zum Spiel

Mannheim: Königsmann – Marx (85. Just), Schultz, Conrad, Hofrath (45. Celik) – Christiansen, Schuster – Ferati (65. Flick), Gouaida (85. Bouziane), Korte – Koffi (65. Sulejmani)

SCP: Schulze Niehues – Rossipal, Steurer, Löhmannsröben, Scherder – Litka (74. Wagner), Erdogan – Mörschel, Cueto (90. Heidemann) – Schnellbacher, Königs (58. Grodowski)

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: – / Löhmannsröben (7.)

Rote Karte: – / Louis Cordes (Co-Trainer)

Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe)

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