Der SC Preußen Münster verliert sein Heimspiel gegen Waldhof Mannheim mit 1:3 und steht nach 90 umkämpften Minuten wieder ohne Zählbares da. In Durchgang eins hatten die Adlerträger dabei wieder die besseren Chancen und hätten in Führung gehen müssen, verpassten es aber erneut. Im Gegenzug waren es die Gäste, denen in der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten der Lucky Punch gelang. In Halbzeit zwei legte der Waldhof nach und entführte so die drei Punkte aus Münster.

Nach der englischen Woche zurück im Preußenstadion änderte Coach Sascha Hildmann seine Startaufstellung auf zwei Positionen. Nach der Verletzung von Shaibou Oubeyapwa war der Coach auf der Außenbahn gezwungen zu handeln und schenkte Thorben Deters auf der linken Seite das Vertrauen. Daniel Kyerewaa rutschte dafür rüber auf rechts. Dazu kehrte Gerrit Wegkamp in die Doppelspitze zurück und nahm den Platz von Joel Grodowski ein.

Wieder Chancen, wieder keine Tore

Pünktlich um 14:03 Uhr – das ist die offizielle Anstoßzeit bei Spielen, die im dritten Programm übertragen werden – eröffnete Schiedsrichter Cristian Ballweg das Duell, das schon in der Anfangsviertelstunde jede Menge Highlights bereithielt. Den Auftakt machte Gerrit Wegkamp, dessen Schuss aus ordentlicher Position nach zwei Minuten aber ungefährlich blieb. Nur 60 Sekunden später waren es dann die Adlerträger, die Glück hatten, nicht in Rückstand zu geraten. Erst ließ Keeper Max Schulze Niehues einen Ball nach vorne prallen, parierte den Nachschuss dann aber in letzter Sekunde selbst. Auch danach blieb das Tempo im Spiel hoch. Richtig gefährlich wurde es wieder, als die Preußen einen Konter in Überzahl liefen. Am Ende spielten sie es aber etwas zu langsam, sodass der Schuss von Malik Batmaz noch zur Ecke abgefälscht werden konnte (14.). Auch die wurde gefährlich, ein Abpraller überraschte aber auch Niko Koulis so sehr, dass er hinter seinen Versuch keinen Druck mehr bekam.

Danach wurde das Spiel für ein paar Minuten etwas ruhiger, ehe die Adlerträger erneut den Offensivmotor anwarfen. Erst landete ein Koulis-Kopfball auf dem Tornetz (29.), dann kam Preißinger zu zwei guten Abschlüssen (30. & 33.). Als es Mrowca probierte, klatschte der Ball an den Pfosten (35.). Ein Chancen-Feuerwerk – nur leider ohne Ertrag. Und genau dafür bestraften die Gäste die Preußen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eiskalt, als Ex-Preuße Fridolin Wagner einen Distanzschuss zur 1:0-Führung für den Waldhof versenkte (45.+2). Ob verdient oder unverdient, danach fragt in der 3. Liga keiner. Und besser wurde es dann nach dem Seitenwechsel nicht. Erst hatten die Adlerträger schon Glück, dass Asare nicht traf, als er Schulze Niehues schon umkurvt hatte. Im Anschluss an eine Ecke war es dann Pascal Sohm, der eine Halbfeldflanke zur 2:0-Gästeführung einköpfte (54.).

Kurze Hoffnung

Darauf reagierte der Coach, der mit Joel Grodowski, Darius Ghindovean und Benjamin Böckle drei frische Kräfte brachte (55.). Und Grodowski fügte sich bestmöglich ein. Erst dribbelte er sich durch mehrere Waldhöfer, die ihn erst im Strafraum foulwürdig stoppten. Den fälligen Elfmeter verwandelte Grodowski und verkürzte nur Sekunden nach seiner Einwechslung auf 1:2 (57.). Auch danach drängten die Adlerträger weiter, kamen offensiv aber nicht mehr so gefährlich durch wie noch in Durchgang eins. Und wurden auch in Durchgang zwei wieder in einer Szene kalt erwischt. Einen eigenen Klärungsversuch blockte der Mannheimer Rieckmann auf der Höhe der Mittellinie und überspielte dabei die gesamte Preußendefensive, die gerade vorschieben wollte. Charles Hermann war frei durch und schloss alleinstehend vor Schulze Niehues überlegt ab – 1:3 (77.). Kurz danach konnten sie nur von Glück reden, dass Hermann aus ähnlicher Position nicht das Vierte nachlegte, als Hahn als letzter Mann den Ball verlor. Den Preußen fehlte in der letzten halben Stunde und auch in der Schlussphase einfach die Zielstrebigkeit und auch die Präzision, um so gefährlich zu werden wie in Durchgang eins. So blieb es am Ende beim 1:3 und dem Auswärtssieg der Mannheimer.

Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Kyerewaa, Mrowca (Wooten, 71.), Preißinger (Heil, 83.), Deters (Böckel, 55.) – Bouchama (Ghindovean, 55.) – Batmaz, Wegkamp (Grodowski, 55.)

Mannheim: Hawryluk – Albenas (Carls, 79.), Riedel, Sechelmann (Seegert 71.), Jans – Wagner, Lockl (Rieckmann, 71.) – Arase, Bexter Bahn, Gouras (Abidafe, 62.) – Sohm (Hermann, 62.)

Tore: 0:1 Wagner (45.+2), 0:2 Sohm (54.), 1:2 Grodowski (57.), 1:3 Hermann (77.)

Gelbe Karten: Preißnger / Sechelmann

Zuschauer: 9.922

Schiedsrichter: Cristian Ballweg

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